[RC16] X: Der Lauf des Lebens + Geheimnisse des Universums

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Boro Pi
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Problem

Post by Boro Pi » Wed, 17. Dec 08, 09:57

Friede,

So, ich wollte gerade per EDIT noch die letzten beiden Kapitel kommentieren, wurde aber automatisch ausgeloggt. Ergänze das also jetzt, solange ich den Text noch im Zwischenspeicher habe und lese erst dann Deine Antwort.
---
EDIT: Nachtrag zu XIII:

"Calm Down" In FL wird gezeigt, dass Ban Danna kein Englisch versteht, ich gehe daher davon aus, dass es nicht mehr gesprochen wird.

Die Raumschlacht ist selbst für meinen Geschmack unerfreulich kurz, und ich dürfte im Vergleich zur Mehrheit der hiesiegen Leserschaft noch vergleichsweise wenig Interesse daran haben.

XIV:

Mit Klammern in Geschichten solltest Du sehr sparsam umgehend, nach Möglichkeit vermeiden und durch Gedankenstriche ersetzen.
Wie konnte nur so jemand durch die psychologischen Tests kommen?
Jep, das fragte ich mich auch. :wink:

"PSG, ISP"
Mit diesen Dreierkürzeln versucht Du offenbar die Handfeuerwaffen in die Kalibersystematik des Spiel zu integrieren. Ich empfand es störend, dass mir zwei Abkürzungen dieser Art so kurz hintereinander nahegebracht werden sollen. Das klingt jetzt albern, aber Du erklärst zuviel. Es gibt ständig diese Stellen, an denen der Handlungsfluss kurz unterbrochen wird für ein irgendwie geartetes "das ist...". So etwas kann und muss man machen, aber es sind Unterbrechungen und deshalb darf man nicht zu exzessiv mit ihnen umgehen. Du solltest Dich häufiger fragen, ob die Erläuterung zum Verständnis der Handlung erforderlich ist.
Dazu ist noch ein Effekt auf den Leser zu berücksichtigen. Ich habe das früher auch lange nicht begriffen und hatte das beständige Bedürfnis alles und jeden in meinen Geschichten zu erklären, um einen vollständigen Kosmos zu schaffen. Das Problem dabei ist allerdings, dass ein solcher Kosmos immer nur auf das beschriebene beschränkt bleibt. Eine literarische Welt, die aus unzähligen Dingen, Personen, Geschehnissen und Hintergründen besteht, die allesamt nur grob beschrieben werden oder schlicht und einfach nur genannt werden, wirkt auf den Leser viel größer und komplexer, letztlich vollkommender. Das kannst Du bei Helge recht gut sehen, bewusst ins Paradoxe gesteigert findet es sich bei Walter Moers, bei dem es gelegentlich Kapitel gibt, die fast ausschließlich aus Aneinanderreihungen nicht erklärter Begriffe bestehen.
Der alte Argone schüttelte den Kopf und gab sich geschlagen.
Banale Frage: Warum?
Chi wandte sich halb ab, als sie die entscheidende Frage stellte:
„Wer sind sie?“
„Bren Tanna. Hausmeister.“
Ich verstehe jetzt nicht wirklich, wieso das die entscheidende Frage ist. Noch weniger leuchtet mir ein, wieso denn der Hausmeister so gut über die geheimen Experimente bescheid weis.

XV:

Hierzu sage ich mal lieber weniger, was freilich mehr an mir selber liegt. Einiges habe ich ja bereits früher erwähnt. Nur noch zwei Dinge:

Das Wort Nippel erscheint mir in diesen Kontext ...ehm... profan.
Bei den Split war der Fortpflanzungsakt zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht anders geartet. Mann wie Frau hatten beinahe identische Geschlechtsorgane.
Chi hat offenbar Brüste, das sind auch Geschlechtsorgane. Haben männliche Split nun ebenfalls welche?

Nachtrag PDF: Du erwähntest weiter oben etwas, von einem PDF pro Kapitel, dass halte für eine unsinnige Dateienflut, mach lieber eins für die ganze Geschichte.
---
EDIT2:
Genetische Manipulation? Bei ihrer hohen Ethik vielleicht verwerflich. Oder habe da die 'Helfer' ihre Finger im Spiel gehabt?

In X2 ist eine Sequenz zu sehen *klick*, in der man erkennen kann, dass die Boronen in eher seichterem Gewässern leben. Damit geht auch einher, dass sie eventuell nicht so schlecht sehen wie Maulwürfe. Ich persönlich würde ihnen die Sehfähigkeit von Delphinen zuschreiben.

Vielleicht benutzen sie ja auch technische Hilfsmittel. Da sie im Umgang mit anderen Rassen und Atmosphären immer ihren milchigweißen Umweltanzug tragen müssen. Von daher ist es nicht abwegig zu meinen, dass in diesem Anzug entsprechende Sehhilfen integriert wurden.
Genetische Manipulation ist ethisch nicht zwingend verwerflich, bei einer anders gearteten Ethik bei fiktiven Spezies lassen sich sowieso eigene Prämissen setzen. Meine Gedanken gingen inzwischen in die Richtung eines abders gearteten Augen mit extrem flexiblen Pupillen oder dahin, dass Boronen ihre Augen sowieso nur für die höheren Gewässerschichten benötigen und sich weiter unten anders orientieren können (die Augen in Kombination mit gesteuerte unter durch Druck angeregter Biolumineszenz oder Sonar wie bei Walen).
Die X2- Sequenz halte ich nicht für sonderlich Aussagekräftig. Angesichts der Ausmaße des landenen TL müssen wir dort mindestens in einer Tiefe von hundert Metern sein und da ist es nicht so hell, ggf. müsste vielleicht man darüber nachdenken, dass das Zentralgestirn des Systems eine viel höhere Leichtkraft als Sol hat. :gruebel: Dennoch betrachtet ich dieses Filmchen als "Dramaturgie", ist dort einfach so hell, damit der Spieler etwas sieht. Im Fernsehen ist es Nachts auch immer verblüffend licht.

Zudem könnte man jetzt sagen, dass die Boronen ihre Raumhäfen in seichten Gewässern errichten, um die Streck, die mit Fluchtgeschwindigkeit überwunden werden muss gering zu halten, an sich aber so anders wohnen. :P Oder man sagt, gut, das war jetzt Tethys und nicht Ni-Sha-La, vielleicht gibt es auch dem Planeten einfach keine tieferen Gewässer. Interplanetare Kolonisten müssen sich halt immer irgendwie arrangieren. :wink:
Ist eigentlich recht interessant, dass du immer genau das ansprichst, was ich sowieso später erklären will.
Nun, das bedeutet, dass Du offenbar recht gut offene Ende einbaust, um einen Spannungsbogen zu generieren. Vielleicht solltest Du nur den Leser irgendwie zu verstehen geben, dass das geklärt werden könnte. Sprich, hier zum Beispiel, dass sich eine der Figuren ebenfalls ihre Verwunderung über die Verwandlung des Drachen äußert.
Wieso sollte ein 'Angstsymbol' (wie das eines Skelettes) nicht bei einer anderen Rasse die gleiche 'Furcht' oder 'Abneigung' hervorrufen wie bei uns?
Da ist natürlich was dran, aber das paranidische Non-plus-Ultra eines Angstsysmbols würde ich eher im Bereich der Zahlenmystik suchen. :gruebel:
Wenn die Seele auf energetischer Natur basiert (Aura / körpereigene Bioenergie), dann kann sie von einem Transmitter auch erfasst und transportiert werden.
Nein, dass kann sie eben nicht. Sollte die Seele in der Form einer energetischen Aura existieren, ist diese Energieform den physikalischen Energien wesensfremd, denn sonst hätte die naturwissenschaftsliche Empirie die Seele schon entdeckt. Und wenn sie der physikalischen Energie wesensfremd ist, wird sie von einem Transmitter nicht erfasst.

Sir Boro Pi

Teladi Profit
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Re: Problem

Post by Teladi Profit » Wed, 17. Dec 08, 11:25

Boro Pi wrote:
Der alte Argone schüttelte den Kopf und gab sich geschlagen.
Banale Frage: Warum?
Weil die Eindringlinge behaarlich sind.
Ich dachte das wäre aus dem kleinen Dialog zwischen ihm und Chi hervorgegangen.
Boro Pi wrote:
Chi wandte sich halb ab, als sie die entscheidende Frage stellte:
„Wer sind sie?“
„Bren Tanna. Hausmeister.“
Ich verstehe jetzt nicht wirklich, wieso das die entscheidende Frage ist. Noch weniger leuchtet mir ein, wieso denn der Hausmeister so gut über die geheimen Experimente bescheid weis.
Es sollte eine Art Witz sein. Anscheinend nicht angekommen.
Hausmeister? *überraschung | ausprust | lach*
Spoiler
Show
Agent der argonischen Regierung.
Für den 'Hausmeister' habe ich auch eine andere Beschreibung parat gehabt: 'Stationstechniker'
Das hätte aber nicht den gleichen witzigen Effekt gehabt. Nunja, da der Witz eh nicht gezündet hat, ist dem wohl sowieso irrelevant.
Boro Pi wrote:Das Wort Nippel erscheint mir in diesen Kontext ...ehm... profan.
Zitze? :roll:
Ich hoffe die Anspielung kommt an. :D
Boro Pi wrote:
Bei den Split war der Fortpflanzungsakt zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht anders geartet. Mann wie Frau hatten beinahe identische Geschlechtsorgane.
Chi hat offenbar Brüste, das sind auch Geschlechtsorgane. Haben männliche Split nun ebenfalls welche?
Hmm ... *nachdenk*
Brüste sind indirekt Geschlechtsorgane. Für den Fortpflanzungsakt also nicht wirklich von nöten. Von daher würde ich sie nur als erogene Zone bezeichnen.
Aber um deine Frage zu beantworten: Nein, männliche Split haben keine Brüste wie das weibliche Geschlecht. Sie haben nichtmal Nippel. ;)
Boro Pi wrote:Nachtrag PDF: Du erwähntest weiter oben etwas, von einem PDF pro Kapitel, dass halte für eine unsinnige Dateienflut, mach lieber eins für die ganze Geschichte.
Mal davon ausgehend, dass Ohost nur 1,5MB Filesizelimit hat, und auch die Bilder eine gewisse Größe haben, wird man wohl nicht um eine Aufsplittung rumkommen.
Auch das Auslagern auf externe Dateihoster (wie z.B.: Rapidshare) ist nicht wirklich konstruktiv, da diese hochgeladene Dateien nach einem bestimmen Zeitraum (meistens 30 Tage) wieder löschen.
Boro Pi wrote:Genetische Manipulation ist ethisch nicht zwingend verwerflich, bei einer anders gearteten Ethik bei fiktiven Spezies lassen sich sowieso eigene Prämissen setzen. Meine Gedanken gingen inzwischen in die Richtung eines abders gearteten Augen mit extrem flexiblen Pupillen oder dahin, dass Boronen ihre Augen sowieso nur für die höheren Gewässerschichten benötigen und sich weiter unten anders orientieren können (die Augen in Kombination mit gesteuerte unter durch Druck angeregter Biolumineszenz oder Sonar wie bei Walen).
Mit anderen Worten:
Die Evolution hat sich nicht nur in den tiefen Schichten der Meere abgespielt, so daß auch Augen (mit entsprechender Lichtempfindlichkeit) ihren Berechtigungssinn haben.
Boro Pi wrote:Nun, das bedeutet, dass Du offenbar recht gut offene Ende einbaust, um einen Spannungsbogen zu generieren. Vielleicht solltest Du nur den Leser irgendwie zu verstehen geben, dass das geklärt werden könnte. Sprich, hier zum Beispiel, dass sich eine der Figuren ebenfalls ihre Verwunderung über die Verwandlung des Drachen äußert.
In der Tat wäre sowas möglich.
Aber lässt die Tatsache, dass der kristalline Körper geborgen wird, nicht den Schluß zu, dass da noch mehr kommt? *dezent auf den Boron-Strang hinweis*
Boro Pi wrote:
Wieso sollte ein 'Angstsymbol' (wie das eines Skelettes) nicht bei einer anderen Rasse die gleiche 'Furcht' oder 'Abneigung' hervorrufen wie bei uns?
Da ist natürlich was dran, aber das paranidische Non-plus-Ultra eines Angstsysmbols würde ich eher im Bereich der Zahlenmystik suchen. :gruebel:
Da das Überleben eines Lebewesen quasi ein bedingungsloses Muß ist, wäre ich der Annahme nicht abgeneigt, dass die Mathematik und Dreidimensionalität nicht alles ist, was einen Paraniden ausmacht.
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Boro Pi
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Re: Problem

Post by Boro Pi » Wed, 17. Dec 08, 11:50

Friede,
Teladi Profit wrote:Weil die Eindringlinge behaarlich sind.
"Beharrlich" oder "behaart"? Nein, sind nicht sonderlich beharrlich, zudem könnte er sie durch Deaktivierung des Kommunikationsbildschirm einfach abwimmeln. Der Kerl fällt schnell um, insbesondere wenn man den Spoiler berücksichtigt.
Aber lässt die Tatsache, dass der kristalline Körper geborgen wird, nicht den Schluß zu, dass da noch mehr kommt? *dezent auf den Boron-Strang hinweis*
Sicherlich, nur geht das eben nicht darauf ein, wieso der Körper jetzt kristallin ist, was dem Leser eben verwundern dürfte.

Sir Boro Pi

Glumski
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Post by Glumski » Wed, 17. Dec 08, 12:59

So, nach diesem Dialog störe ich euch nur ungern, aber ich habe mich lange mit dem Thema Schreckenssymbole der Völker beschäftigt.
- Für die Argonen ist dies der Totenkopf. Logisch, es sind ja Menschen.
- Für die Teladi (nicht Ianamus Zura) eindeutig die Firmenpleite.
- Für die Paraniden entweder die Schändung ihrer Dreidimensionalität oder eine Zahl, die nicht existiert (z.B. -Pi oder vielleicht 3=Pi)
- für die intelligenten Xenon ist es einfach der Tot (MINUS OMEGA)
- Khaak sind Schwarmwesen, denen ist das egal.
- Boronen... tja, da frag ich doch mal Boro Pi.
- Split: Eindeutig der Verlust der Ehre!
- Piraten/Yaki bestehen aus den verschiedenen Völkern.
- Das ALTE VOLK/ Sohnen: Das wissen wohl nur sie selbst...
Mehr Rassen fallen mir nicht ein. (Terraner/Goner sind Argonen :roll: )
Zum Thema Englisch:
Die Goner sprechen Englisch, einige Argonen sicherlich auch. Die Terraner sowieso, und Xenon dürften Englische Signale ebenfalls interpretieren können. Andere Rassen könnten Englisch nur über Umwege erfahren. Englisch ist das Latein der Zukunft.

Teladi Profit
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Post by Teladi Profit » Wed, 17. Dec 08, 13:12

@Glumski

Du darfst dich gerne jederzeit in den Dialog einklinken oder deine eigenen Meinungen und Fragen offenkundig zur schau stellen. :)

Du gehst da von Annahmen aus, die so nicht ganz brauchbar sind.
Die hier diskutierten 'Schreckenssymbole' beziehen sicht nicht auf die Eigenschaften der einzelnen Völker, die ihnen vom Spiel her zugeschrieben werden.

Für Firmenchefs unserer Welt kann eine Pleite / Insolvenz genauso ein Schrecken sein, wie für einen Mathematiker eine unlösbare oder negative Formel.

Ich weiß jetzt nicht wirklich, wie ich es erklären soll, damit es auch verstanden wird.
Kreativität ohne Grenzen!
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Glumski
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Post by Glumski » Wed, 17. Dec 08, 13:32

Du darfst dich gerne jederzeit in den Dialog einklinken oder deine eigenen Meinungen und Fragen offenkundig zur schau stellen.
Ist mir schon klar, ihr hattet nur so einen schönen Dialog...
Du gehst da von Annahmen aus, die so nicht ganz brauchbar sind.
Die hier diskutierten 'Schreckenssymbole' beziehen sicht nicht auf die Eigenschaften der einzelnen Völker, die ihnen vom Spiel her zugeschrieben werden.
Ich beziehe mich nicht nur auf das Spiel. Selbstverständlich ist für die gierigen Teladi (ausgenommen einer winzigen Minderheit wie Nopileos) die Pleite eines der schrecklichsten Erlebnisse! Bei den meisten anderen Völkern beziehe ich mich ebenso auf die Allgemeinheit. Meine Quellen sind die Spiele, die Bücher von Helge, die Meisten Geschichten hier im Forum...
Für Firmenchefs unserer Welt kann eine Pleite / Insolvenz genauso ein Schrecken sein, wie für einen Mathematiker eine unlösbare oder negative Formel.
Ich betiehe mich wie gesagt auf die Allgemeinheit.

Logischerweise haben fast alle Wesen Angst vor dem Tod. Bei uns Menschen wird man durch Knochen daran erinnert, bei Teladi ist die Pleite gleich dem Tot. Die Split werden bei verlorener Ehre meist umgebracht oder gefangen und gefoltert. Ich kann mich natürlich nicht auf Realität beziehen und einen angehörigen Fragen. Es ist doch sehr fraglich, ob die genannten Wesen überhaupt existieren. Natürlich gibt es einzelne Personen, die sich eher als Teladi als als Mensch sehen. Aber ich möchte niemandem den Spß an dieser Sache nehmen. Wer weiß, vielleicht gibt es die Boronen wirklich und sie sind schon vor Jahren auf diesem Planeten gelandet. Es kann durchaus möglich sein, dass du deinen Dialog mit einem Boronen geführt hast. Es kann aber ebenso ein Freak/Fan/sonst etwas sein.

Boro Pi
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Symbol

Post by Boro Pi » Wed, 17. Dec 08, 14:01

Friede,

Du störst uns doch nicht.

Tja, die Doppeldeutigkeit des Wortes "Symbol". Hier ging es konkret um etwas graphisches, bei einigen Deiner Beispiele handelt es sich um abstrakte Symbole, wo wiederum zu fragen ist, wie man sie graphisch umsetzen könnte.

Die "Firmenpleite" ist noch einfach, ein schlichtes Minuszeichen wäre denkbar. (Flucht t'Nop nicht auch irgendwann einmal "bei großen Debitor"?).

Glumski wrote:- Für die Paraniden entweder die Schändung ihrer Dreidimensionalität oder eine Zahl, die nicht existiert (z.B. -Pi oder vielleicht 3=Pi)
Ein Paranide würde Dich sicherlich darauf hinweisen, dass die Zahl Pi selbstverständlich existiert, da jede Zahl existiert. Nur ist halt nicht jede Zahl eine "Natürliche Zahl." Und ich weise Dich nun ebenso daraufhin, weil ich genau wie ein Paranide ein Besserwisser bin. An die Sache mit drei gleich Pi hatte ich auch schon gedacht, allerdings sagt Brennan in FL genau das zu einen Paraniden. Dieser ist echauffiert, aber eigentlich nur in einer Form, wie es Paraniden nunmal schnell sind, nicht so als hätte Brennan jetzt etwas abgrundtief Böses von sich gegeben. Denkbar wäre eine Zahl, die in den paranidischen Kultur den Tod symbolieren könnte, wahrscheinlich eine zweistellige Primzahl, z.B. 17... :gruebel:
Boronen... tja, da frag ich doch mal Boro Pi.
Tu das. :D Spontan würde ich einen horizontalen Strich erwägen, der für Land/Festland, ergo Trockenheit stünde. Das Zeichen sollte auf jeden Fall dunkel, einfarbig und wenig verschörkelt sein, also nüchtern, sprich nicht lustig.
Split: Eindeutig der Verlust der Ehre!
Hier wäre bei der graphischen Umsetzung eine Darstellung eines Handzeichens mit der Bedeutung "Ehrlos" denkbar, oder eines Fluches.

Bei dem Terraner könnte man das Terraformersysmbol wählen, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
Bei den Terraformer selbst stellt sich die Frage nach dem Sinn. Sie haben nun ein Bewusstsein, aber haben sie eine Psyche? Können ihnen Symbole Angst machen? Können wir überhaupt vor irgendetwas Angst haben?

Wobei: "Format C"
:lol:
Zum Thema Englisch:
Die Goner sprechen Englisch, einige Argonen sicherlich auch.
Richtig. In der Szene bei FL wird Englisch auch als "Alte Sprache" bezeichnet, wäre also so etwas wie eine Gelehrtensprache, vergleichbar mit Latein, oder von der Verbreitung her eher noch Altgriechisch oder Hebräisch. Der blaue Teladi hatte aber eine Situation beschrieben, in der zwei "gewöhnliche" Argonen, miteinander sprachen und einer von beiden zu einer englischen Formulierung griff, und in diesem Sinne halte ich Englisch für unzureichend verbreitet im X-Universum.

Nachtrag zur Gewässertiefe in der X2-Filmsequenz. Mit hundert Metern habe ich mich noch furchtbar unterschätzt. Das X2-Kartenspiel gibt die Länge des Mammut mit 980m an, wenn ich seine Höhe auf 2/3 seiner Länge schätze (X2-TL waren viel kubischer als ihre X3-Pendants) und berücksichtigte, dass der Orca etwas kleiner sein dürfte, ergibt sich eine Höhe des Orca von ca. 600m. In dem von Teladi Profit verlinkten Bild reicht die Wassersäule oberhalb des TL noch etwa das fünffache seiner Höhe bis zum oberen Bildrand und etwa das vierfache bis zum Grund, der Meeresboden auf diesem Bild befände folglich in mindestens 6.000m Tiefe!!!

Sir Boro Pi

Glumski
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Post by Glumski » Wed, 17. Dec 08, 17:10

Du störst uns doch nicht.
Dann ist ja gut...
Tja, die Doppeldeutigkeit des Wortes "Symbol". Hier ging es konkret um etwas graphisches, bei einigen Deiner Beispiele handelt es sich um abstrakte Symbole, wo wiederum zu fragen ist, wie man sie graphisch umsetzen könnte.
Ja, da kommt es wirklich zu Problemen...
Die "Firmenpleite" ist noch einfach, ein schlichtes Minuszeichen wäre denkbar. (Flucht t'Nop nicht auch irgendwann einmal "bei großen Debitor"?).
Eventuell auch eine rote Null und das Credits-Zeichen.
Ein Paranide würde Dich sicherlich darauf hinweisen, dass die Zahl Pi selbstverständlich existiert, da jede Zahl existiert. Nur ist halt nicht jede Zahl eine "Natürliche Zahl." Und ich weise Dich nun ebenso daraufhin, weil ich genau wie ein Paranide ein Besserwisser bin. An die Sache mit drei gleich Pi hatte ich auch schon gedacht, allerdings sagt Brennan in FL genau das zu einen Paraniden. Dieser ist echauffiert, aber eigentlich nur in einer Form, wie es Paraniden nunmal schnell sind, nicht so als hätte Brennan jetzt etwas abgrundtief Böses von sich gegeben. Denkbar wäre eine Zahl, die in den paranidischen Kultur den Tod symbolieren könnte, wahrscheinlich eine zweistellige Primzahl, z.B. 17... Thinking
Tja, welche Zahl gibt es denn schon, die es nicht gibt?
Wie wärs mit der 1! Sie ist keine Primzahl, aber besitzt doch beide Eigenschaften! oder die 0! Ist sie nun eine Natürliche Zahl oder nur eine Ganze Zahl?
Spontan würde ich einen horizontalen Strich erwägen, der für Land/Festland, ergo Trockenheit stünde. Das Zeichen sollte auf jeden Fall dunkel, einfarbig und wenig verschörkelt sein, also nüchtern, sprich nicht lustig.
Oder auch eine Split Python...
Hier wäre bei der graphischen Umsetzung eine Darstellung eines Handzeichens mit der Bedeutung "Ehrlos" denkbar, oder eines Fluches.
Hmm...Das Handzeichen für Ehrlos. Oder ein Splitschiff, dass vor einer Raumfliege flieht! Ich glaube, da gibt es nicht viel, was man bildlich darstellen kann.
Bei dem Terraner könnte man das Terraformersysmbol wählen, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
Sehr gute Idee! Warum bin ich nicht darauf gekommen?
Bei den Terraformer selbst stellt sich die Frage nach dem Sinn. Sie haben nun ein Bewusstsein, aber haben sie eine Psyche? Können ihnen Symbole Angst machen? Können wir überhaupt vor irgendetwas Angst haben?
Soweit ich das bei X3Y gelesen hab, versucht #efaa, MINUS OMEGA zu verhindern. Die Psyche gibt es erst bei hohem Bewusstsein. Bis dies erreicht ist, vergehen viele Jazuras. Bis dahin ist Nopileos der Besitzer von vielen Sektoren und hat Kontakt mit #deec, dem fünften CPU-Schiff (nachzulesen in meiner Fortsetzung von Nopileos... Die ETNO!)
Wobei: "Format C\"
Der ist gut! Das ist meiner Meinung nach eine wirklich gute Idee! Was gibt es denn noch...?
In der Szene bei FL wird Englisch auch als "Alte Sprache" bezeichnet
Sag ich doch! Das neue Latein!
Nachtrag zur Gewässertiefe in der X2-Filmsequenz. Mit hundert Metern habe ich mich noch furchtbar unterschätzt. Das X2-Kartenspiel gibt die Länge des Mammut mit 980m an, wenn ich seine Höhe auf 2/3 seiner Länge schätze (X2-TL waren viel kubischer als ihre X3-Pendants) und berücksichtigte, dass der Orca etwas kleiner sein dürfte, ergibt sich eine Höhe des Orca von ca. 600m. In dem von Teladi Profit verlinkten Bild reicht die Wassersäule oberhalb des TL noch etwa das fünffache seiner Höhe bis zum oberen Bildrand und etwa das vierfache bis zum Grund, der Meeresboden auf diesem Bild befände folglich in mindestens 6.000m Tiefe!!!
Äh, welcher Link? Zeig mal (bitte) her!

Boro Pi
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Re: Wieder Da

Post by Boro Pi » Wed, 17. Dec 08, 17:26


Glumski
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Post by Glumski » Wed, 17. Dec 08, 20:13

@Boro Pi, unseren besten Chefkritiker:
Das Bild also, danke für den Link. Ach ja, warum hast du meine Story seit einiger Zeit eigentlich nicht mehr kritisiert? Findest du die Bemerkungen (quasselnde Boronen) etwa beleidigend? Ist nicht persönlich gemeint (oder doch? :wink: :P Nein natürlich nicht).

@Teladi Profit: Wann kommt eigentlich die Fortsetzung? Ich erwarte schon sehnlichst Teil [äh, schnell nachles] XV.
Schön ene Geschichte zu lesen, die vor der eigenen spielt. Moment mal! Wehe du bringst Nopileos um! Dann stimmen meine Angaben ja alle nicht mehr!

Stellt euch vor, jetzt habe ich das mit dem Hausmeister endlich kapiert! :rofl: :rofl:

Boro Pi
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Er ist entfesselt

Post by Boro Pi » Wed, 17. Dec 08, 20:43

Friede,

Man kann mich leider vergleichweise schnell auf 180 bringen, aber ich bezweifle sehr, dass Dir das passieren würde. :)
Nein, wie ich Teladi Profit weiter oben schon sagte, ich hatte Euch hier einige Zeit lang nicht mehr so im Kopf, das berüchtigte reale Leben. Zudem war mein DSL-Anschluß letzte Woche hinüber. Zu Deiner Geschichte wollte ich in der Tat noch etwas schreiben, hatte vorhin bereits angefangen weiterzulesen.
Stellt euch vor, jetzt habe ich das mit dem Hausmeister endlich kapiert!
Offenbar stehe ich tatsächlich auf dem Schlauch. :(

Sir Boro Pi

Glumski
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Post by Glumski » Thu, 18. Dec 08, 13:33

Man kann mich leider vergleichweise schnell auf 180 bringen, aber ich bezweifle sehr, dass Dir das passieren würde.
Dann bin ich ja beruhigt.
Nein, wie ich Teladi Profit weiter oben schon sagte, ich hatte Euch hier einige Zeit lang nicht mehr so im Kopf, das berüchtigte reale Leben. Zudem war mein DSL-Anschluß letzte Woche hinüber.
Wunderbar! Glaube mir, du hast mein volles Mitgefühl! Wir haben hier in unserem Dorf immer nur so ca. 40KB als Internetverbindung. :shock:
Wenn Google schon fünf Minuten braucht, um zu laden...
Egosoft und TP Hauptquartier sind die einzigen Seiten, die schneller laufen. Wer weiß warum, bekommt den Nobel...äh Glumskipreis.
Zu Deiner Geschichte wollte ich in der Tat noch etwas schreiben, hatte vorhin bereits angefangen weiterzulesen.
Gut! Mir kommt es nämlich so vor, als ob niemand an meiner Geschichte interessiert wäre... :cry: :cry:
Offenbar stehe ich tatsächlich auf dem Schlauch.
Warum?

Boro Pi
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Post by Boro Pi » Thu, 18. Dec 08, 14:02

Friede,
Gut! Mir kommt es nämlich so vor, als ob niemand an meiner Geschichte interessiert wäre... :cry: :cry:
Naja, nur weil kaum einer einen Kommentar hinterlässt, heißt das ja nicht, dass es kaum einer liest. Zumindest hoffe ich das, angesichts der wenigen Rückmeldungen die meine Geschichte zuletzt erfahren hat.
*zaunpfahlwiedereinpack*
Offenbar stehe ich tatsächlich auf dem Schlauch.
Warum?
[/quote]
Weil ich die Pointe noch nicht gefunden habe.

Sir Boro Pi

Teladi Profit
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Post by Teladi Profit » Thu, 18. Dec 08, 17:47

Derzeit liege ich seit Montag äußerst erkrankt im Bett (Hals, Rachen, Lunge) und schaue deswegen nur kurz hier mal vorbei.
Boro Pi wrote:Eben jener
Bei einer Meerestiefe von über 6000 Metern kann es durchaus sein, dass sich dort lumineszierende Wesen aufhalten. Die Boronen könnten auch in Symbiose mit Leuchtbakterien leben.

Lumineszenz
Bio-Lumineszenz
Glumski wrote:Wann kommt eigentlich die Fortsetzung?
Kapitel 16 und 17 vom Paranidenstrang sind bereits fertig. Kapitel 18 steht kurz vor dem Abschluß. Ich freue mich schon auf den Susi-Effekt. *NEIN!* ^^
Boro Pi wrote:Offenbar stehe ich tatsächlich auf dem Schlauch.
Glumski wrote:Warum?
Boro Pi wrote:Weil ich die Pointe noch nicht gefunden habe.
Nun, vielleicht hat das boronische Wesen seine Probleme damit den terranisch verdrehten Humor zu verstehen. ;)
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Teladi Profit
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Post by Teladi Profit » Sun, 4. Jan 09, 20:13

Strang - Smaragd
Kapitel XVI – Die kleine Susi


„Ich bin Würdenträger der neunten Wahrheit im dritten Grade des sechsten Winkels. Verkünder und Verfechter der dreidimensionalen Wahrheit. Gläubiger in allen Fragmenten. Tammanckabssit.“
„Kotze.“

Argonen ... eine bemitleidenswerte Spezies. Nicht nur, dass sie mit ihren zwei Augen die heilige Dreidimensionalität nicht vollkommen erfassen konnten, sie waren auch körperlich sehr weit zurückgeblieben. Besonders dieses Exemplar.

„Kotze!“

Gerade mal einen Meter groß tapste die unwürdige Kreatur einen Korridor entlang und kollidierte mit ihm, seiner Gläubigkeit, Tammanckabssit. Doch anstatt sich bei ihm zu entschuldigen, beschimpfte ihn jetzt dieses nichtswürdige Wesen.

„KOTZE!“

Diese Miniaturausgabe eines argonischen Weibchens, mit blonden Haaren und blauen Augen, oder war es ein Männchen? Tammanckabssit konnte dies bei so unterentwickelten Kreaturen nicht wirklich erkennen – was er natürlich nie zugeben würde. Auf alle Fälle war die Kreatur nervtötend. Sie zog an seinem Gewand, das ihn als Chef der Sicherheit auswies. Er, wahrhaftig Glaubender, hatte die zweifelhafte Ehre erhalten der neue Chef der Sicherheit der neu erbauten argonischen Handelsstation ‚Ehre die Toten’ der Z.Inc. in Trantor zu werden, nachdem sein argonischer Vorgänger einen abrupten Lebenswandel vollzogen hatte – man hatte ihn hinterrücks erschossen.

„KOT-ZE!“

Das argonische Wesen zerrte an seiner Uniform, was wohl darauf hindeutete, dass es wollte, dass man ihm folgte. Um endlich seine Ruhe vor dieser penetranten Kreatur zu haben, tat er ihr diesen Gefallen.
Einige Korridore und Seitengänge weiter, blieb das argonsiche Wesen stehen und zeigte auf ein zusammengekauertes Wesen in einer dunklen Ecke.

„Kotze!“

Tammanckabssit schritt vorsichtig aus und näherte sich dem Wesen behutsam Es war nicht groß. Wohl ungefähr genauso wie die argonische Kreatur. Doch bevor Tammanckabssit seine Untersuchung beginnen konnte, tauchte die argonsiche Kreatur zwischen seinen Beinen auf, lief hindurch und schlug dem Wesen auf den Kopf.

„Kotze? Kotze!“

Ein Fauchen erklang und Tammanckabssit wusste, was das Wesen war. Ein Split-Kind. Dem aggressivem Fauchen nach zu urteilen wohl männlichen Geschlechts. Dem Körperbau zu entnehmen war der Splitjunge wohl drei bis vier Jazuras alt. Aber wieso lag er so orientierungslos mitten in einem Seitengang? Jetzt war Tammanckabssits kriminalistischer Sinn geweckt worden. Doch bevor er auch nur die erste Frage stellen konnte, hörte er hinter sich eine weibliche Stimme, die einer Splitfrau gehören mochte.

„Cho t’Cee.“

Was für eine bepisste Aussprache. Obwohl Argonen die Handelssprache in das Commonwealth miteingebracht hatten, konnten sie sie nicht mal perfekt sprechen. Eine Schande für ihre Rasse. Wie so vieles.

„Ist das ihr Sohn?“ Fragte Tammanckabssit die Splitfrau.
„Hai. Er warten sollen vor Geschäft. Nicht wegrennen.“
„Dieses unwürdige Wesen“ Tammanckabssit zeigte auf das argonische etwas. „hat ihren Sohn gefunden und mich auf ihn aufmerksam gemacht.“

Die Splitfrau musterte die argonische Kreatur und schien sie zu erkennen.

„Su t’Zii.“
„Sie kennen die Kreaturen?“ Hakte Tammanckabssit nach.
„Mädchen gehören zur Familie von Arbeitskollegen.“

Ein Weibchen also! Nunja, jetzt wo die Splitfrau es gesagt hatte, fiel Tammanckabssit auf, dass es einige Indizien gab, die darauf hätten schließen lassen. Zum Beispiel die hohe Stimmlage.
Aus dem Hauptkorridor kam nun auch ein argonischer junger Mann und hatte seine liebe Not Luft zu bekommen.

„Susi! Du sollst nicht immer weglaufen!“ Erst jetzt schien er die Split und den Paraniden zu bemerken. „Oh. Hat sie wieder was angestellt?“
„Im Gegenteil.“ Antwortete Tammanckabssit. „Sie hat den Sohn von dieser Frau gefunden und mich auf ihn aufmerksam gemacht.“

Der argonische Mann versuchte das Zeichen für ‚ehrbaren Gruß’ zu machen, doch da er nur fünf Finger besaß, musste er seine zweite Hand zur Hilfe nehmen, um das Zeichen einigermaßen hinzubekommen. Dies schien die Splitfrau allerdings nicht zu stören. Sie machte nur das Fingerzeichen für ‚tolerierte Kreatur’.

„Fah t’Zii. Es ist mir eine Ehre. Ich hoffe meine Schwester hat ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet.“
„Zu t’Zuu sei verziehen. Su t’Zii heute haben gemacht gute Arbeit.“

Dem Argonen schien der Name nicht zu gefallen, den Fah für ihn hergenommen hatte, doch er war so klug um nicht zu widersprechen. Zwar waren Splitfrauen nicht so aggressiv wie die Männer ihrer Rasse, doch auch sie konnten recht schnell ihr Temperament zeigen.
Fah ging zu ihrem Sohn, sagte etwas auf Split das niemand verstand und der Junge erwachte aus seiner Lethargie, klammerte sich an seiner Mutter fest und fauchte alle an.

„Wenn dies nun geklärt ist, schlage ich vor, dass jeder wieder seiner Wege zieht. Doch vorher würde es mich doch interessieren, was Cho t’Cee hatte. Benötigt er medizinische Hilfe?“
„Sohn nicht Krank. Sohn gesund. Haben nur Pahuhbahehrahthaahehtha.“

Tammanckabssit brauchte nicht mal einen Bruchteil einer Sezura um das ausgesprochene Wort zu übersetzen, verglich die Bedeutung mit seinem Wissen über Split und fand die Aussage von Fah t’Zii glaubwürdig.

„Ich wünsche noch einen schönen Tazura.“

Damit ging er -ohne auf weiteres zu achten- wieder auf den Hauptkorridor, der einmal um die Stationsachse führte. Zeit sich wieder wichtigeren Dingen zu widmen ...
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Teladi Profit
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Post by Teladi Profit » Sun, 4. Jan 09, 20:13

Kapitel XVII – Ein neuer Mitarbeiter

Tammanckabssit thronte auf seiner pyramidenförmigen Sitzgelegenheit, deren Spitze nach unten zeigte und durch Magnetfelder wenige Zentimeter über dem Boden schwebte. Seine zweigliedrigen Arme hatte er an seinen Körper angewinkelt und sah mit einem Auge nun auf den argonischen Mann hinab, der sich für die Stelle eines neuen Sicherheitsbeamten der Sektion Blau beworben hatte. Mit dem zweiten seiner drei Augen beobachtete er die Monitore seines Büros, die die wichtigsten Stationsberichte anzeigten. Sein drittes Auge las den Steckbrief und den Lebenslauf des Bewerbers.


Tarre Nettar
Argone, männlich
25 Jazuras alt
Geboren auf Waterwhirl, Drei Welten
braune Augen
lange schwarze, zu einem Pferdeschweif gebundene, Haare
gebräunte Haut
180 Zentimeter groß
schmächtig, aber trotzdem muskulös (65kg schwer)


Hat ein gutes Verhältnis zu seiner Familie und versteht sich sehr gut mit seiner Umwelt, ist aber nicht gerade erpicht darauf sich unterzuordnen. Gute Kontrolle über seine Gefühle und eine Stille Ader lassen ihn sehr schnell vertrauendwürdig erscheinen und er hat ein Talent fürs Zuhören. Durch seine Fähigkeit schnell zu analysieren und bewerten kann er sehr gut Taktiken ausarbeiten. Nichts desto trotz ist er nicht teamfähig, sondern ein Einzelgänger, der äußerst stur ist. Durch seine emotionale Kälte hält er alle Freunde fern von sich und hat auch keine festen Beziehungen, was ihn auch nicht wirklich stört.


743 n.N. / 2913 n.Chr.
* Geburt von Tarre Nettar

749 n.N. / 2919 n.Chr.
* Bei einem Test wird ein hoher IQ von 138 festgestellt.
* Eintritt in eine Qualifikations-Niederschule.

750 n.N. / 2920 n.Chr.
* Eintritt in eine Niederschule.

754 n.N. / 2924 n.Chr.
* Eintritt in eine Hochschule.

758 n.N. / 2928 n.Chr.
* Erfolgreicher Abschluss der Hochschule mit einem Wert von 5^7.

759 n.N. / 2929 n.Chr.
* Besuch einer Sprachschule wo neben der argonischen und der Handelssprache auch die Sprachen der anderen Völker gelehrt werden.

761 n.N. / 2931 n.Chr.
* Absolvent der ‚Academy for Interstellar Security’ mit dem Hochwert 6^7.

762 n.N. / 2932 n.Chr.
* Dreijazuravertrag mit der privaten Sicherheitsfirma ‚Ingani Security Corporation’, die für den Schutz von Privatgelände verantwortlich ist.

765 n.N. / 2935 n.Chr.
* Wechsel zu der offiziellen und staatlichen ‚Behörde für Sicherheit’.

767 n.N. / 2937 n.Chr.
* Unehrenhaft Entlassen wegen Gefährdung von Zivilisten, verursachen von untragbaren Kollateralschäden und Insubordination.

768 n.N. / 2938 n.Chr. (Gegenwart)
* Bewerbungen bei diversen Sicherheitsfirmen und Paramilitärischen Organisationen


Tammanckabssit wusste nicht so recht was er von diesem Argonen halten sollte. Einerseits ließen diese Daten darauf schließen, dass dieser junge Mann ein ausgezeichneter Mitarbeiter werden konnte. Andererseits ließen sich die Daten auch so interpretieren, dass dieser Mann Probleme mit Autorität hatte. Darüber konnten auch seine mehrfachen Auszeichnungen wegen Tapferkeit und Mutes nicht hinwegtäuschen. Tarre Nettar war auch wegen seiner unkonventionellen Vorgehensweise aufgefallen. Öfters positiv, aber auch negativ.

„Obwohl Ihre Akte Ihnen einen turbulenten Lebensweg bescheinigt, bin ich gewillt Ihnen eine Chance zu geben.“
„Herzlich Dank. Ich hoffe ich kann Ihnen beweisen, dass nicht alles stimmt was in meiner Akte steht.“

Tammanckabssits Auge, das bis jetzt auf dem Lebenslauf gerichtet war, beobachtete nun Tarre Nettar und dessen Gestik wie auch Mimik. Tammanckabssit war sich bewusst, dass er noch nicht viel Erfahrung mit Argonen hatte, weswegen er die Körpersprache seines Gegenübers wohl missdeuten konnte. Aber die Aussage, dass der Argone den Inhalt seiner Akte relativierte, ließ ihn aufhorchen. Tatsächlich gab es eine Gegendarstellung der damaligen Geschehnisse. Tammanckabssit las sie sich durch, damit er einen weiteren Eindruck von der Person vor ihm bekam.

„Da Sie nicht der einzige Bewerber für diesen Posten sind, werde ich Ihnen mehrere Prüfungen aufbürden.“
„Natürlich. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass Sie sich für mich entscheiden werden.“

Tammanckabssit hatte nicht nur ihn beobachtet, sondern auch genau zugehört. Dieser Argone hatte eine schnelle Auffassungsgabe und durch seine schnellen, wohl formulierten Aussagen, kam der Paranide zu dem Schluss, dass er einen selbstsicheren Charakter vor sich sitzen hatte. Einen Charakter, der wusste was er wollte und sich nicht beirren ließ.


Tarre Nettar hatte ein Holobild von einem fünfjährigen argonischen Mädchen bekommen, das von ihren Eltern getrennt worden war. Diese machten sich natürlich Sorgen um ihren kleinen Sproß. Tarres Aufgabe war es nun dieses Mädchen zu finden. Er wusste nur, dass ihr Name Susi war. Den Familiennamen hatte ihm der Paranide namens Tammanckabssit nicht genannt.
Tarres erste Aufgabe hatte darin bestanden eine Stationsweite Durchsage zu veranlassen, die aber keinen Erfolg gebracht hatte - das Mädchen hatte sich nicht bei ihren Eltern gemeldet. Als nächstes hatte Tarre das Holobild in die Stationsmedien geladen und ließ das Bild alle 15 Mizuras auf jedem Monitor der Handelsstation erscheinen, mit der Aufforderung an das Mädchen zu ihren Eltern zurückzukehren oder sich bei den Sicherheitsbehörden zu melden. Auch die Besucher und Bewohner der Handelsstation waren aufgefordert worden sich zu melden, wenn sie die kleine Susi gesehen haben sollten. Es war sogar eine kleine Belohnung von 500 Credits ausgeschrieben worden.
Während Tarre auf erste Meldungen wartete, blieb er nicht untätig. Er suchte in der Datenbank der Sicherheit nach Einträgen zu dieser Susi. Wie sich recht schnell herausstellte hatte Tammanckabssit innerhalb des letzten Jazuras –so lange kamen Susi und ihre Familie bereits immer wieder auf die Handelsstation- wiederholt die kleine Susi suchen müssen, weil sie ausgebüchst war. Leider konnte Tarre kein Muster erkennen, dass es ihm erlauben würde den derzeitigen Aufenthaltsort des kleines Mädchens aufzuspüren oder wenigstens einzukreisen. Sie schien überall auf der Station unterwegs zu sein.
Während die ersten Meldungen eintrudelten und Tarre sie nach ‚wichtigtuerisch’, ‚glaubhaft’ und ‚heiße Spur’ sortierte, kam ihm plötzlich eine Erkenntnis.
Vielleicht konnte Tarre kein Aufenthaltsmuster erkennen, weil er es aus dem falschen Blickwinkel versucht hatte zu sehen. Er ließ eine dreidimensionale Blaupause der Handelsstation mitten im Raum auferstehen und dort alle bisherigen Punkte hervorheben, wo Susi aufgegriffen worden war. Nach und nach zeigte sich, dass Susi tatsächlich überall auf der ganzen Station unterwegs gewesen war. Es gab aber noch viel mehr Orte, wo sie noch nicht gewesen war und das war die Erkenntnis, die Tarre hatte. Das Mädchen wollte die Station erkunden!
Natürlich war das nur eine reine Spekulation, aber der einzige Punkt, der bis jetzt aufgetaucht war und an dem er ansetzen konnte. Also ließ er die Aufgreifpunkte durch Linien miteinander verbinden. Das Ergebnis hatte mit viel Phantasie etwas Ähnlichkeit mit einem verzerrten Ikosaeder oder Dodekaeder. Vom Ehrgeiz der Suche gepackt, vergaß Tarre die Zeit und das Universum um sich herum. Er versuchte eine Gemeinsamkeit all dieser Punkte zu finden und in der Tat gelang ihm das schon nach weniger als einer Inzura. All diese Punkte, an denen das argonische Mädchen namens Susi aufgegriffen worden war, befanden sich in der Nähe von so genannten toten Winkeln. Dies waren Orte, wo die künstliche Schwerkraft –die durch die Rotation der Station um ihre eigene Achse generiert wurde- geringer oder teilweise sogar aufgehoben war.
Jetzt griff Tarre auf die aktuellen Meldungen zu den Sichtungen zurück und fügte sie in die Darstellung ein. Während die Handelsstation als blaues Gitter dargestellt wurde und Susis Aufgriffspunkte mit grünen Kugeln eingetragen war, wurden die aktuellen Sichtungen als gelbe Pyramiden angezeigt. Dann ließ Tarre sich von dem technischen Trupp alle Punkte der toten Schwerkraftwinkel geben und ließ sie als rote Quadrate abbilden.
Tarre betrachtete das Hologramm, dass mitten im Raum schwebte, und erkannte nur wenige Sezuras später einen potentiellen Aufenthaltsort von Susi. Sofort machte sich Tarre auf den Weg, um das Mädchen aufzugreifen und hoffte, dass seine ganze Arbeit nicht umsonst war.


Tammanckabssit stand vor dem Quartier von Tarre Nettar und war im Begriff dieses zu betreten. Skrupel kannte er nicht. Er wollte wissen mit wem er es zu tun hatte und deswegen fand er es nur gerechtfertigt, wenn er sich das Quartier dieses Bewerbers ansah. Natürlich ungestört in dessen Abwesenheit.
Doch bevor er sich im Quartier umsehen konnte, musste er erst einmal hineingelangen. Normalerweise konnte Tammanckabssit eine Prioritätsschaltung auslösen, die ihm sofortigen Zugang zu einem Raum gewähren würde. Dies würde allerdings im zentralen Logbuch des Kernrechners der Station festgehalten werden und das wollte Tammanckabssit nicht. Denn der Besitzer eines Quartiers konnte seine Logs jederzeit einsehen und wurde auch von der Stations-KI automatisch darauf hingewiesen, wenn sich jemand Zugang zum Quartier verschafft hatte. Von daher musste Tammanckabssit jetzt das Autolog übergehen und den Zugangscode hacken. Es dauerte keine zwei Mizuras, bis der überlegene paranidische Intellekt die minderwertige argonische Technik überwunden hatte.
Tammanckabssit betrat das Quartier von Tarre Nettar und verschloss die Türe hinter sich wieder. Nicht, dass jemand ihn noch sehen würde und unangenehme Fragen auf ihn einströmen würden und er sich erklären musste. Als das Licht angeschaltet wurde bemerkte der Paranide, dass das Quartier ein einziger großer Raum war. Die Trennwände, die die einzelnen Bereiche voneinander trennte, waren entfernt worden. Bis auf eine. Und diese trennte den Wohnbereich vom Reinigungsbereich ab. Tammanckabssit hatte kein Interesse daran zu erfahren, wie sich die Argonen säuberten. Er wollte wissen, wie dieser eine Argone lebte. Das Quartier war in zwei Prioritäten eingeteilt worden. Die eine bestand darin sich zu entspannen. Eine große bequeme Couch aus Stoff machte fast ein Drittel des Wohnbereichs aus. Vor dieser ragte eine große Trivid-Scheibe auf, an die diverse Geräte angeschlossen worden waren. Tammanckabssit untersuchte sie und fand bald heraus, dass es Eingabegeräte waren. Sie dienten wohl dazu bei Simulationen Kontrolle über ein oder mehrere Objekte zu haben. Er fand einige Kristalle auf einem flachen Tisch liegen, der sich unscheinbar aber passend zwischen dem Trivid und der Couch befand. Die Kristalle waren in Kassetten aufbewahrt und trugen kryptische Namen wie ‚Omega: Beyond the Grave (Fantasy Wirtschafts-Simulation)’, ‚-A- wie Anarchist (Egoshooter)’ oder ‚New Worlds Rising (Echtzeit Aufbau-Strategie und Kampf-Taktik)’. Nun, Tammanckabssit wusste jetzt wie Tarre sich zu entspannen vermochte.
Etwas anderes zog die Aufmerksamkeit des Paraniden auf sich. Der Schlafbereich war der am wenigsten beanspruchte Platz des ganzen Quartiers. Tarre schien sich hier nur aufzuhalten, wenn es wirklich sein musste. Das Bett war nicht gemacht worden, lag aber auch nicht zerwühlt rum. Seine Kleidung lag zwar nicht verstreut rum, aber sie war auch nicht aufgeräumt im Schrank, sondern lag über mehrere Stühle gelegt in der Küche. Anscheinend hatte er ein sehr eigenes System, was Ordnung betraf.
Die Küche nahm den zweiten großen Bereich des Quartiers ein. Obwohl der Esstisch nur klein war und man sich hinknien musste, um auf ihn Nahrung zu sich zu nehmen, war er ein Meisterstück alter Handwerkskunst. Das konnte Tammanckabssit erkennen, auch ohne große Vorkenntnisse zu den Argonen. Regale waren über und über mit Gewürzen und diversen Zutaten vollgespickt. Tarre Nettar war wohl einer dieser Lebewesen, die die natürliche Kost der künstlichen vorzogen. Warum auch nicht.
Tammanckabssit ging in den Entspannungsbereich zurück, an der großen Couch und dem überdimensionierten Trivid vorbeigehend, und sah sich die Wände mit den unendlich wirkenden Regalen an. Sie waren voll gestopft mit Informationsfolien und Datenpads. Bücher. Videos. Musik. Alles war hier zu finden. Obwohl es nicht sauber gestapelt aussah, musste Tammanckabssit Tarre Anerkennung zollen, denn die ganzen Datenträger waren sauber nach Kategorien getrennt worden. Physik. Musik. Fantasy. SciFi. Games. Litaratur. Diverses.
In einer vom Eingang her nicht einsehbaren Ecke hatte Tammanckabssit dann etwas ausgemacht, was sein Interesse stark steigerte. In einer mehrfach gesicherten Vitrine lag eine Klinge. Tammanckabssit rief sein eidetisches Gedächtnis ab und konnte die Klinge als Katana benennen. Eine Art Schwert. Das Besondere an ihr war, dass sie eine rote Klinge besaß und schwarz im Licht schimmerte. Das war seltsam, denn ihr Glanz sollte eigentlich weiß oder golden sein. Tammanckabssit versuchte die Sicherheitsvorkehrungen der Vitrine zu deaktivieren, hatte aber keinen Erfolg dabei. Tarre schien ein begabter Sicherheitsbeamter zu sein, wenn selbst er –seine Gläubigkeit Tammanckabssit- sie nicht knacken oder umgehen konnte. Aber die Klinge war nicht das Einzige, was dem Paraniden sein Interesse entlockte. Der Griff des Katanas bestand aus einem Material das Tammanckabssit nicht benennen konnte. Denn obwohl es schwarz zu leuchten schien, schluckte es das Licht. Die Parierstange -unterteilt in: Fuchi (Griffzwinge), Tsuba (Stichblatt), Seppa (Unterlegscheiben) und Habaki (Klingenzwinge)- hatte die Form eines sternförmigen Swastikas. Neben und hinter der Vitrine prangten ebenfalls Swastikas in den verschiedensten Formen. Tarre schien gläubig zu sein. Vielleicht gehörte das Katana zu seinem Glauben?


Tarre empfand die Schwerelosigkeit als angenehm. Wie beim Schwimmen fühlte er sich leicht und unbeschwert. Aber im Gegensatz zum Element Wasser gab es in der Schwerelosigkeit keinen Sog, der einen nach unten zog. Nun befand er sich in einem solchen toten Winkel, wo die künstlich erzeugte Schwerkraft der Handelsstation ‚Ehre die Toten’ nicht griff. Und von den metallenen Wänden hallten Stimmen wieder, die verzerrt, aber freudig klangen.

„Hui!“
„Split schlecht werden...“
„Kotze nicht gut?“
„Ich heißen Cho t’Zee! Endlich merken, Kreatur!“
„Ko-Tzee?“
„Ich geben auf. Dir vielleicht Nase abbeißen.“

Ein Schrei erklang und Tarre beeilte sich den Querschacht zu verlassen in dem er sich befand und zum Ursprung des Schreis zu gelangen. Keine fünf Sezuras später befand er sich in einem konisch geformten Raum zwischen den einzelnen Ebenen der Station und beobachtete, wie ein Splitjunge versuchte ein argonisches Mädchen zu fangen.

„Hey! Was macht ihr da?“

Vor Schreck verloren beide die Kontrolle über ihre Eigenbewegung und knallten unkontrolliert gegen die nächste Wand. Zuerst Susi und dann der Splitjunge. Zu Susis Pech befand sie sich genau zwischen der Wand und dem Splitjungen. So kam es, dass dieser auf sie geknallt war. Stöhnend kam der Junge schnell wieder zu sinnen und machte sich aus dem Staub. Nun trieb das argonische Mädchen besinnungslos im toten Konus-Winkel und Tarre musste sie aus dieser Lage retten.
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Teladi Profit
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Post by Teladi Profit » Sun, 4. Jan 09, 20:13

Kapitel XVIII – Glaubenskonflikt

Tammanckabssit und Tarre Nettar standen beide am Rand des Hauptkorridors, der von und zu den Andockbuchten für die kleineren Schiffe führte. Beide beobachteten den Strom vom ankommenden und abreisenden Lebewesen.
Boronen, die in ihren milchigweißen Atmosphärenanzügen wie Geister wirkten und ebenso gespenstisch über den Boden schwebten, gehalten durch Antigravitationseinheiten. Argonen, die hastig ihre Sachen zusammen kramten und dann übereilt losliefen. Split, die sich ihren Weg energisch und ohne Rücksicht durch die Masse bahnten. Paraniden, die langsam und in Würde ihrem Ziel sicher entgegen schritten. Teladi, die sich unsicher umsahen und nach etwas suchten, von dem sie selber nicht wussten, was es war.
Tammanckabssits drei Augen huschten hin und her, um alle Eindrücke aufzunehmen und zu analysieren. Vielleicht fand sich hier ein Gesicht, dass er in den Fahndungsakten von ‚Interstellar 5’ gesehen hatte. Aber in der Regel kamen hier weder Schmuggler, noch Piraten oder andere illegale Gestalten vorbei. Obwohl Trantor jetzt eigentlich kaum durch Sicherheitskräfte geschützt wurde.
Eine kleine Gruppe Split, bestehend aus drei Personen, und eine Fünfergruppe Argonen stießen zusammen, als die Argonen den sturen Split nicht ausweichen wollten. Dies veranlasste Tarre Nettar wachsamer zu werden, als er ohnehin schon war. Er wollte hier keine Handgreiflichkeiten aufkommen lassen, da dies sonst sehr schnell zu einem Tumult und damit zu einem Massenaufruhr hätte werden können.

„Split nicht schwach im Knie! Split stark im Arm!“

Tammanckabssit und Tarre Nettar griffen ein. Beleidigungen ließen Split nie lange auf sich sitzen. Vor allem, wenn es um ihre körperliche Stärke oder um die Zugehörigkeit zu ihrer Organisation ging. Schnell, und ohne auf die Beschwerden der Aufrührer zu hören, trieben sie die Zeternden auseinander. Kaum wenige Mizuras nach dem Zusammenprall der zwei Gruppen ging der Verkehr wieder seinen gewohnten Gang.

„Was haben Sie eigentlich letzte Wozura in meinem Quartier gesucht?“

Erwischt.
Tammanckabssit war von dieser Direktheit so überrascht, dass sich seine drei Augen kurzzeitig auf Tarre richteten, um sogleich wieder die Abfertigung zu beobachten.

„Ich wollte mich nur darüber informieren, wie mein neuer Untergebener lebt.“

Tarre lächelte. Dass er den Paraniden überrumpeln konnte gab ihm ein nur selten gekanntes Hochgefühl.

„Allerdings bin ich überrascht, dass Sie das mitbekommen haben, da ich doch die Sicherheitsprotokolle übergangen habe. Wie haben Sie bemerkt, dass ich in ihrem Quartier war?“
„Tja, es gibt immer jemanden, der besser ist als man selber. Ich habe in meinem Quartier ein eigenständiges Überwachungssystem installiert, dass nicht mit dem der Station verbunden ist. Sonst noch Fragen?“

In der Tat, die hatte Tammanckabssit.

„Sind Sie religiös?“

Tarre Nettar wusste nicht wie diese Frage gemeint war, gab sich dem Paraniden gegenüber aber keine Blöße. Nichts desto trotz sah er ihn für einen kleinen Moment von der Seite aus an.

„Ich weiß nicht, was Sie unter ‚religiös’ verstehen. Aber ich hänge der Zweifaltigkeits-Lehre an.“
„Ah! Von dieser habe ich bereits gehört. Ein einfacher Glaube für einfache Wesen.“
„Ich gedenke zu meinen, dass die Zweifaltigkeit mehr erklären kann als Eure Dreidimensionalität.“
„Blasphemie!“ Die drei Augen Tammanckabssit richteten sich auf Tarre Nettar. „Die heilige Dreidimensionalität ...“
„... ist nicht wirklich eure Religion. Nicht wahr?“ Tarre sah seinen Vorgesetzten schräg an. „Sie ist eher Mittel zum Zweck.“
„Wie könnt Ihr es wagen?“ Tammanckabssit plusterte sich auf.
„Ich habe recht, nicht? Wenn Ihr etwas über mich wissen wollt, dann müsst ihr auch schon etwas über euch preisgeben.“
„Dies in der Öffentlichkeit zu besprechen ...“
„... schadet Eurem Ego bestimmt nicht.“
„Ihr seid sehr direkt. Passt auf, dass Ihr nicht etwas sagt, dass Euch das Genick brechen könnte.“
„Ich habe keine Angst. Weder vor Paraniden, noch vor Split oder sonst jemanden. Ihr könnt Euch Eure Drohungen also sparen.“
„Ich drohe nicht. Ich gebe nur Fakten und Warnungen von mir.“
„Wie Ihr meint. Also, an was glauben Paraniden? Und wie steht die Dreidimensionalität dazu?“

Tammanckabssit war unruhig geworden. Seine drei Augen huschten den gewaltigen Korridor mit seinen mehrfachen Gehspuren auf und ab.

„Ihr werdet zuerst die Zweifaltigkeit erklären. Zudem möchte ich wissen wie Euer Waffenschrein dazu passt. Während dieser Zeit werde ich meine Worte so wählen müssen, dass eine niedere Kreatur wie Ihr so etwas Übermächtiges versteht.“
„Nun gut.“ Tarre lächelte. Er hatte soeben einen Paraniden in Bedrängnis gebracht. „Die Zweifaltigkeit lehrt uns die Gegensätzlichkeit und gleichzeitig auch die Einheit von Dingen. Dies ist leicht an einem Beispiel zu erklären.
Feuer ist Elementar. Es gibt uns Wärme. Das Universum wurde in Feuer geboren. Sonnen sind Feuer. Welten entstehen in Feuer. Feuer ist Leben. Feuer ist Tod. Welten sterben in Feuer. Sterne vergehen in Feuer. Lebewesen sterben in Feuer. Man verbrennt sich an Feuer.
Wasser ist Elementar. Wir trinken es um zu Leben. Wir sind zu einem teil aus Wasser. Wasser bringt Leben hervor. Wasser nimmt Leben. Lebewesen können ertrinken. Sterne erlöschen. Das Universum wird in Kälte sterben.
Feuer und Wasser sind Elementar. Feuer und Wasser löschen sich gegenseitig aus. Feuer und Wasser löschen Leben aus. Und dennoch ... Feuer und Wasser sind unabdingbar für das Leben.
Yin und Yang. Aktion und Reaktion. Die Wandlung allen Seins.“

„Gibt es eine Göttlichkeit in diesem Glauben?“
„Manche sagen ja. Manche sagen nein. Ich persönlich glaube, dass alles mehr ist als nur die Summe seiner Teile.“

Tammanckabssit dachte darüber nach und empfand etwas, dass wohl eine gewisse Richtigkeit und Daseinsberechtigung dieser Lehre darstellte.

„Inwieweit gehört nun dieser Schrein zu Eurem Glauben?“
„Überhaupt nicht.“
„Das verstehe ich nicht. Dieser Schrein ...“
„Es ist kein Schrein. Es ist nur eine Vitrine.“
„Aber diese Waffe ... Ich habe noch nie eine Stich- oder Hiebwaffe mit rot-glühender Klinge gesehen.“
„Es ist ein Geschenk meines Meisters. Ich habe als Kind die Kampfkunst des Katanas gelernt. Er glaubte an die reinigende Kraft des Feuers, deswegen ist die Klinge auch rot.“
„Ahh! Ihr verbreitet das Wort der Zweifaltigkeit mit Feuer und Schwert!“
„Nein.“
„Nein?“
„Nein.“
„Was dann?“
„Ein Katana.“
„Das meinte ich nicht.“
„Es ist was es ist. Eine Waffe, mit der man kämpfen kann. Aber ich sehe es lieber als ein Kunstwerk an. Als ein Symbol das den Tod bringen kann, aber auch Leben rettet.“
„Also gehört es doch zum Zweifaltigkeitsglauben.“
„Vielleicht. In gewisser Weise.“
„Was mich noch interessiert: Was hat es mit diesen Symbolen auf sich?“
„Symbole? Ach ... Das Swastika. Es ist ein Glücksbringer. Ein Symbol das die Sonne und ihren Lauf darstellt.“

Tammanckabssit verstand nicht, wieso der Argone die Klingenwaffe nicht ganz zu seinem Glauben zählte, obwohl sie doch den Bestand des Glaubens erfüllte. Doch nun war Tammanckabssit gezwungen seine Offenbarung kund zu tun.

„Und es begab sich, dass drei Wesen mit grenzenloser Macht über ihr Reich herrschten, es bewachten und formten, ihm zu Gestalt verhalfen. Und die Drei waren eins. Sie waren die Trion. Das eine Wesen repräsentierte das Künstliche als eine Pyramide. Das andere das biologische als eine Sphäre. Das Dritte ward ein Würfel und repräsentierte die Energie.
Vor vielen Äonen war es, das setzten die Trion einen Plan in Gang, um ihr Reich zu schützen. In Dreieinigkeit schufen sie eine Sphäre absoluter Finsternis ... und erfüllten sie mit Dunkelheit – mit allem Übel, das sie in sich trugen. Sammelten es darin, hielten es von der Außenwelt fern. Für immer.
Bis auf einen winzigen Splitter. Ein Fragment des Bösen. Das durch einen Riss in der Realität in ein anderes Reich vordrang. Und hier trat der Splitter eine lange Reise an. Eine gierige Reise durch die Weite des Raums ...“


Als Tammanckabssit nicht weiter sprach reagierte Tarre.

„War’s das etwa schon? Nur weil’s drei Götter waren ist die Dreidimensionalität heilig?“
„Frevler! Lass mich fortfahren.“

Tarre hatte nicht den Wunsch dem Paraniden das Wort abzuschneiden. Er war gerade im Begriff etwas zu erfahren, was wohl noch nie jemand erfahren hatte.

„Und es begab sich, dass das Universum auf die Präsenz des Bösen reagierte und sich zur Wehr setzte. So wie ein Körper sich vor Krankheit schützt. Es formten sich drei Fragmente aus Licht und begannen eine Reise durch den unwägbaren Raum. In Erwartung einer Zeit, wo man sie finden und gegen den Eindringling einsetzen würde.“
„War das alles?“
„Nein.“
„Na dann weiter.“
„Nein.“
„Nein?“
„Nein.“
„Na gut, dann reime ich mir halt selber etwas zusammen. Es gibt also ein böses Fragment und drei Gute? Die paranidischen Götter haben Mist gebaut und ihr dürft deren Fehler nun auslöffeln. Aber um das zu können braucht ihr die drei guten Fragmente. Ich wisst aber nicht wo sie sind. Und ihr wisst auch nicht wann und wo das eine böse Fragment auftauchen wird um euch die Hölle heiß zu machen.“
„Ungläubiger!
Das eine dunkle Fragment zieht durch die Weiten des Alls und bringt Verderben all den Rassen, mit denen es in Kontakt kommt. Es bringt Tod, Leid, Vernichtung und Krieg mit sich. Eine Rasse, deren Geist noch so hell strahlen mag, wird in Augenblicken verdunkelt. Ein Schleier legt sich um sie und werden zu Dienern der Finsternis.
Die drei Fragmente aus Licht wurden ausgesandt um den Völkern eine Möglichkeit zu geben sich dieser Dunkelheit zu erwehren.
In den alten Legenden heißt es, dass eines dieser Fragmente auf unseren Heimatplaneten gestürzt sei. Doch bevor dies geschah, waren am Himmel viele verschiedene Bewegungen wahrzunehmen. Konstellationen änderten sich. Nebel bewegten sich. Sterne erloschen. Sterne entstanden. Das Fragment gab uns Zeichen auf die wir achten müssen, um dessen Gefährten zu finden. Um das dunkle Fragment zu finden.“

„Habt ihr die Fragmente gefunden?“

Tammanckabssit wurde nervös. Am Anfang hatte er diese Konservation noch als produktiv angesehen und damit prahlen wollen, wie überlegen doch das paranidische Volk war. Das es einen göttlich Auftrag hat. Das es auserwählt ist. Doch je mehr Tammanckabssit dem Argonen preis gab, desto mehr hatte er das Gefühl einen Schritt in die falsche Richtung gemacht zu haben.

„Unser Geburtsfragment ist nach wie vor in unserer Hand. Wir wissen um das zweite Fragment aus Licht. Doch wo sich das Dritte befindet ist uns nach wie vor noch ein Rätsel.“
„Wer hat das zweite Fragment?“
„Ihr!“
„Wir?“
„Die argonische Regierung.“
„Ihr Paraniden spinnt ja.“
„Nein. Wir wissen es. Doch Eure Regierung will nicht zurück geben, was rechtmäßig uns gebührt.“
„Was ist mit dem dunklen Fragment?“
„Nach vielen Jazurahunderten der Suche haben wir die dreidimensionalen Konstellationen gefunden, die uns einst das Lichtfragment gezeigt hatte. In einem Sektor, weit entfernt vom Commonwealth und heute nicht mehr erreichbar, haben wir eine dunkle Welt gefunden. Eine Welt auf der noch Leben existierte, doch deren Existenz von Dunkelheit bestimmt war.“
„Bitte sag nicht, dass das ...“
„Die Khaak! Sie waren dem Bösen anheim gefallen. Vielleicht waren sie in ihrem früheren Zustand eine heilige Rasse, doch durch die Finsternis waren sie verdorben und unheilig. Wir mussten sie reinigen.“
„Reinigen?“
„Wir haben ihre Welten mit Singularitätswaffen gesprengt.“
„Bei der Zweifaltigkeit! Deswegen greifen sie die Paraniden so vehement an!“
„Ja. Zuerst sahen die Khaak keinen Unterschied bei den Rassen des Commonwealth. Für sie waren Boronen, Argonen, Split und Teladi das Gleiche wie Paraniden. Erst durch den Kontakt mit diesem Terraner ... Kyle Brennan, wurde ihnen klar wer sie angegriffen und beinahe ausgerottet hatte.“
„Ihr.“
„Ja.“
„Na prima. Jetzt weiß ich, wem ich danken muss für diesen Krieg.“
„Dies war nicht unsere Absicht. Wir wollten das dunkle Fragment vernichten. Doch ...“
„Ihr habt versagt.“
„Ja. Es scheint gegen jede Art von Waffe resistent zu sein. Deswegen brauchen wir die drei Lichtfragmente. Dringend.“
„Was ist mit dem Nividium? Es heißt, dass Ihr die Khaak wegen des Nividiums angegriffen habt.“
„Nividium ist wertlos.“
„War wertlos. Seit man weiß, dass man daraus Superleiter oder gar Sprungtore bauen kann, ist dessen Wert um das achtzehnfache gestiegen. Ihr habt doch versucht Sprungtore zu bauen, oder nicht? Nicht lügen, die Terraner sind der Beweis!“
„Zur damaligen Zeit war für uns Nividium nicht von Wert. Erst als die Khaak uns fast überrannten erkannten wir den Wert von Nividium und dessen Möglichkeiten. Durch Hilfe von außen konnten wir nun Sprungtore bauen. Wir wollten damit ein Netzwerk im Khaak-Territorium errichten, um mit unseren Flotten –allen Flotten des Commonwealth- einen Gegenschlag zu arrangieren. Im Gegensatz zu den Khaak besitzt niemand im Commonwealth einen torlosen Sprungantrieb.“
„Hilfe von Außen?“
„Ein Zeitreisender Terraner namens Marteen Winters hat uns die Technologie gegeben, um Sprungtore zu errichten.“
„Zeitreise?“
„In gewisser Weise. Er sagte, er habe lange geschlafen. Wahrscheinlich eine Cryostasiseinheit.“

Tarre schüttelte seinen Kopf. Der Paranide hatte einen Dachschaden. Er war nicht nur so überheblich wie seine Brüder und Schwestern, er war auch noch genauso paranoid.

„Die Dreidimensionalität mag auf Anhieb ein perfektes Szenario zeichnen. Doch wenn man genauer hinsieht, dann sieht man Ecken und Kanten. Unebenheiten und Imperfektion.“
„Die heilige Dreidimensionalität ist unfehlbar!“

Über der hiesigen Abfertigung von ‚Ehre die Toten’ hing eine altmodische Tafel aus Nividium, in der die Namen der Stationen und Schiffe eingraviert worden war, die bei dem Angriff der Khaak vernichtet worden sind. Es wurde darum gebeten den Toten die Ehre zu erweisen, wenn man die Station betrat oder verließ. Beinahe jeder hielt sich an diese unausgesprochene Verhaltensweise. Nur ein Duo wollte sich nicht daran halten. Tarre Nettar trat auf den Split und den Paraniden zu, hielt sie an und wies sie auf ihr Versäumnis hin.

„Split nicht ehren ehrlose Kreaturen.“
„Unheiliges Wesen. Ich werde für niedere Kreaturen nicht mein Haupt neigen.“

Tarre ließ sich nicht von der Unwilligkeit der beiden Besucher beirren und beharrte darauf, dass sie die Toten ehrten. Denn auch andere wurden geehrt. Nicht hier. Nicht auf dieser Station oder in diesem Sektor, doch in anderen Teilen des Universums.
Der rechte Arm des Split schoss unvorhersehbarer Weise nach oben und wollte Tarre im Gesicht treffen. Doch der Argone reagierte blitzschnell und hatte den Schlag mit seiner Linken pariert. Tammanckabssit und der paranidische Begleiter des Split fixierten Tarre mit jeweils zwei ihrer drei Augen. Es war überraschend, dass ein Argone einen solchen unvorhersehbaren Angriff hatte blocken können. Tarre musste lange trainiert haben, um seine Reaktionszeit bei null halten zu können, um keine Schockzeit zu haben. Beachtlich war auch die Geschwindigkeit mit der nun Tarre dem Split mit seiner flachen Hand auf den Brustkorb schlug. Der Split torkelte einige Schritte nach hinten und sank dann, nach Atem ringend, zu boden.

„Split schwach im Arm. Split schwach auf Brust.“

Tarres Nachahmung der Sprechweise der Split ließ seinen Gegner schnell wieder auf die Beine kommen und ziel gerichtet angreifen. Doch so schnell der Split auch war, er lief ins Leere und knallte mit dem Kopf gegen das Panzerplast eines Aussichtsfensters. Er ging besinnungslos zu Boden.
Der Paranide, der den Split begleitet hatte, ging in Angriffsstellung. Während sich sein Oberschenkelgelenk nach vorne und sich sein Mittelschenkelgelenk nach hinten bog, schwollen seine Unterschenkel an, um ihm die nötige Kraft für einen Sprung oder die Standhaftigkeit für einen Kampf zu liefern. Das gleiche Gelenk- und Muskelspiel fand auch mit seinen beiden Armen statt. Nur, dass deren Unterarme nicht für die Standhaftigkeit zuständig waren, sondern für das Umschlingen oder Festhalten von Objekten.
Trotz dieser gefährlichen Drohgebärde, die den Paraniden wie ein angriffsbereites Insekt aussehen ließ, schien Tarre Nettar nicht davon beeindruckt zu sein. Tammanckabssit wusste, dass dies ein großer Fehler war. Denn auch wenn ein Paranide sehnig aussah, nicht die Masse eines Split oder Argonen hatte, war dieser doch weitaus stärker und beweglicher als man meinen konnte. Gleich würde diese unheilige Kreatur eine Lektion beigebracht bekommen, die sie ihr ganzes Leben lang nicht mehr vergessen würde.
Der linke Arm des Paraniden schnellte hervor und erstaunlicher Weise konnte sich Tarre Nettar der Geschwindigkeit des Paraniden anpassen. Mehrere Schläge hintereinander ließ der Paraniden von seinen sehnigen Gelenken ausführen, doch kein einziger traf.
Tammanckabssit drei Augen ließen die Menge aus den Augen, die den Kampf nun auch interessiert verfolgten und fixierte seine Konzentration ganz auf den Kampf. Während sein linkes Auge Tarre Nettar und sein rechtes Auge den Paraniden im Auge behielt, verschaffte er sich mit dem mittleren einen Gesamtüberblick. Es war erstaunlich, dass dieser Argone seinem paraniden Gegner ausweichen konnte, obwohl dieser doch eigentlich an Agilität und Stärke überlegen sein sollte.
Tarres Gegner schien die Situation analysieren zu wollen, da er seine Klauen zurückzog und einen Sprung nach hinten machte. Doch Tarre ließ dem Paraniden keine Zeit seinen eidetischen Vorteil auszuspielen und griff seinerseits mit einer Technik an, die bis dato noch niemand gesehen hatte. Der Argone vollführte geschwungene Bewegungen, die ineinander übergingen und von Anmut, wie auch von Geschick zeugen ließen. Tarres Bewegungen stoppten kein einziges mal. Wie ein Tänzer änderte er seine Position und Körperhaltung, um auf die Aktionen seinen Gegners reagieren zu können. Schläge und Tritte wurden nicht geblockt, sondern durch ihre eigene kinetische Energie ins Leere abgelenkt. Dies verschaffte Tarre die Möglichkeit immer wieder Treffer zu landen, die für den Paraniden zwar nicht gefährlich waren, ihn doch äußerst ärgerten.
Tarre sah eine Öffnung in der Deckung des Paraniden und ließ sich diese bietende Gelegenheit nicht entgehen. Er ließ sich auf den Boden fallen, fing seinen Sturz mit beiden Armen ab und im gleichen Augenblick ließ er seinen Unterkörper, allen voran seine Beine, dem Paraniden entgegenfliegen. Der Kampf war beendet, als der Getroffene zu Boden ging und schmerzerfüllt röchelte. Er war an einer Stelle getroffen worden, an dem bei Argonen die Leber saß. Was bei den Paraniden dort saß wusste Tarre nicht, aber es schien sehr schmerzhaft zu sein, wenn man Paraniden dort traf.

„Ich denke, hiermit ist bewiesen, dass Paraniden nicht unfehlbar sind.“

An Tammanckabssits Antwort war zu erkennen, dass ihm die Argumente im knochigen Hals stecken geblieben waren.

„Ich habe niemals behauptet, dass Paraniden unfehlbar sind.“
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Teladi Profit
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Post by Teladi Profit » Sun, 4. Jan 09, 20:14

Kapitel XIX – Zucht und Ordnung

„Der kleine Chao t’Enn hat das Kinderparadies zerstört. Seine Eltern werden gebeten ihn abzuholen.“

Das war wieder einer dieser Tazuras. Tammanckabssit fragte sich, wieso es immer wieder zu Konfrontationen mit den Split und Argonen kam. Wieso nicht mal ein Paranide oder Borone? Letztere hielten sich so gut es ging von Streitereien fern. Paraniden zogen es auch vor sich an die Gepflogenheiten von anderen Rassen zu halten; allerdings nur, solange es nicht ihre eigenen störte. Teladi waren meistens nur in kleinere Delikte involviert, meistens als Opfer von Dieben. Argonen und Split hingegen schienen Gewalt und sonstige Regelbrüche geradezu magisch anzuziehen.

Wie dem auch war, Tammanckabssit schritt weit aus und sein Umhang wallte hinter ihm auf. Auch wenn es schnell gehen musste, auf Eleganz und Ausdrucksstärke legte der Paranide immer wert.
Wer ein feines Auge besaß konnte erkennen, dass Tammanckabssit einige kleine Fehler bei seiner Choreographie unterliefen. So nahm er nicht einen Meter elf als Schrittmaß, sondern nur einen Meter. Seine Augen mochten zwar einen Radius von 240 Grad abdecken, doch heute beschränkte er sich auf die vordere Sicht um 160 Grad von Zweiäugigen.
Diese Kleinigkeiten kamen daher, dass sich Tammanckabssit auf das gestrige Ereignis konzentrierte. Wieso hatte er Tarre Nettar soviel erzählt? Etwas stimmte da nicht. Ein solcher Fehler hätte ihm nicht passieren dürfen.
Wer war dieser Argone? Tammanckabssit rief sein eidetisches Gedächtnis auf und ging alle Informationen durch, die er über diesen Mann wusste.
Tammanckabssit hatte den Argonen nicht als charismatisch eingestuft. Schon garnicht für paranidische Verhältnisse. Doch irgendwie hatte er sich hinreißen lassen Tarre alles zu erzählen was er wissen wollte. Da stimmte etwas nicht. Tammanckabssit grub tiefer in seinem Gedächtnis, holte die Ereignisse des Vortazuras wieder heraus und erlebte sie ein zweites Mal. Doch diesmal achtete er genau auf die Aktionen des Argonen. Doch nicht nur Aktionen, sondern auch andere verdächtige Sachen versuchte Tammanckabssit bei der erneuten Betrachtung seiner Erlebnisse zu finden. Vielleicht ein geruchloses Gift? Ein Lichtreflex der hypnotisierte? Nichts. Keine verdächtigen Vorkommnisse.
Was Tammanckabssit auch störte war die Beweglichkeit von Tarre Nettar. Der Argone bewegte sich tanzend, ja fließend wie Wasser. Ein Borone? Das war absurd. Doch wenn man es genau betrachtete, dann ließ die Kampfkunst darauf schließen, dass sich dieser Argone etwas von der boronischen Anmut der Schwimmbewegung abgeschaut hatte. Aber das erklärte immer noch nicht, wieso er einen Split und dazu noch einen Paraniden hatte ausbooten können.
Vielleicht war Tarre Nettar gar kein Argone. Aber was sollte er sonst sein? Ein terranischer Spion? Möglich. Das die Terraner disziplinierter waren als ihre argonische Abart, dass hatten sie mit ihrem Eintreffen im Commonwealth bewiesen. Sie waren stärker. Kein Zweifel. Und schlauer. Wenn man bedachte, dass die Terraner Sprungtore bauen konnten, ohne auf die Hilfe der Sohnen oder des Alten Volkes zurückzugreifen, dann waren sie in der Tat um einiges intelligenter als ihre Pendants in der Gemeinschaft.
Tammanckabssit hatte keine Angst, aber er fühlte sich unwohl. Durch seine Redseeligkeit hatte er vielleicht seine Tarnung gefährdet. Nun, wenn Tarre Nettar wirklich nicht das war was er vorgab zu sein, dann konnte er von Tammanckabssit nur etwas verlangen, wenn auch er seine Tarnung aufgab. Dies beruhigte Tammanckabssit etwas. Doch nichts desto trotz wollte und musste er herausfinden wer Tarre Nettar in Wirklichkeit war.

Geschrei brandete den Korridor herab und man hörte das Splittern von Glas. Ein Knirschen, dass entstand, wenn etwas brach und man darauf trat, hallte von den Wänden wider. Ein Schrei vieler Kleinkinder drangen an Tammanckabssits Hörlöcher. Das Geschrei eines Splitjungen aber übertönte alles. Als der Paranide um den Korridor bog sah er den Splitjungen, den er eben noch gehört hatte, in der Luft baumeln. Ein Bediensteter des Kinderparadieses, ein stämmiger Argone, hatte den Jungen ausgehoben und spielte mit ihm nun Raumschiff. Dass dem Split das nicht gefiel war an seinem Wutgebrüll und dem wilden Gestrampel zu merken. Der argonische Betreuer holte mit Schwung aus und ließ den Split los.

„Und Abflug!“

Der kleine Chao t’Enn segelte direkt zu Tammanckabssit und dieser fing ihn ohne große Mühen auf, drehte sich um die eigene Achse und warf den Splitjungen wieder zurück zum Betreuer, wo Chao sich übergab und dann besinnungslos liegen blieb.

„Ich denke das reicht.“

Plötzlich wurde das weiße Standardlicht durch das gefährlich pulsierende giftgrüne Warnlicht der Teladi ersetzt. Ein Ruck ging durch Tammanckabssit, als sich der Boden unter ihm aufbäumte. Dies konnte nur eines bedeuten: Es gab eine Explosion auf der Station!
Doch was hätte explodieren können? Auf der Station wurde derzeit nichts gelagert was hätte solch eine Erschütterung verursachen hätte können. Auch der argonische Föderationsfrachter, mit Gravitationsminen an Bord, hatte bereits vor mehreren Stazuras die Handelsstation in Richtung Elenas Glück verlassen.
Blieb also nur noch mehr die Option, dass ‚Ehre die Toten’ angegriffen wurde. Und bei einer solchen Erschütterung konnte dies nur bedeuten, dass die Schilde durchdrungen wurden. Da aber die Station einen starken Generator besaß, hieß das für Tammanckabssit, dass es irgendwo Unstimmigkeiten gab. So schnell konnte man die Schilde nicht runter schießen, als dass es keinen Alarm gegeben hätte. Nicht einmal mit Spezialwaffen, wie der Ionenkanone, die extra für hohen Schildschaden entwickelt wurde. Also blieb nur noch mehr eine Schlussfolgerung übrig: Der Angriff kam von innerhalb der Station.

Sabotage?
Das war etwas, an das Tammanckabssit überhaupt nicht denken wollte. Zumal es so etwas auf seiner Station noch nie gegeben hatte. Doch leider blieb ihm nichts anderes übrig.
Er rannte Korridore und Gänge entlang. Feuer waren an vielen Stellen ausgebrochen, da es Überladungen in den Leitungen vieler Systeme gegeben hatte. Plasmalecks und geplatzte Energieleiter versperrten Wege. An manchen Stellen gab es sogar Strahlungsalarm.

Plasmafeuer schlug Tammanckabssit entgegen, als er um einen Korridor gehen wollte. Er taumelte mehrere Schritte zurück, fiel hin und sah auf, als eine Gestalt aus den Flammen trat. Sie hatte goldene Haut, über die Plasma leckte. Ihre Haare standen zu berge und waren reines Feuer, dass intensiv rot leuchtete. Aber das was einen in seinen Bann zog waren die beiden grün glühenden Augen. Ein Feuerdämon!
Tammanckabssit spürte etwas, was er selten verspürte: Angst
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Teladi Profit
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Post by Teladi Profit » Sun, 4. Jan 09, 20:14

Kapitel XX – Ein Paranide für alle Fälle

Tammanckabssit lag bewusstlos auf einem Bett in der Krankenstation und Tarre Nettar stützte sich auf sein Schwert, um seine etwas wackligen Beine zu entlasten. Irgendwie wollten diese nicht mehr so ganz seinem Willen gehorchen, seit er sich eine Plasmavergiftung zugezogen hatte.

„Was zur Hölle tun Sie hier? Sie sollten doch im Bett liegen!“

Tarre drehte sich zur Seite und sah im schummrigen Licht des Raums die Umrisse von Mirai Jenos, der behandelnden Ärztin. Langes schwarzes Haar, braune Augen und eine sportliche Figur traten auf ihn zu.

„Erstens: Ich sehe nach meinem Vorgesetzten. Zweitens: Bis auf wacklige Beine geht es mir gut.“
„So, Ihnen geht’s gut? Letzte Nacht haben Sie beinahe das gesamte Krankendeck zusammengehustet. Ihr Röcheln war so laut, dass ich Schallblocker aktivieren musste, um die anderen Patienten nicht zu beunruhigen.“

Jenos klopfte Tarre mehrmals fest auf die Schulter, worauf dieser einen Hustenreiz verspürte, den er nicht unterdrücken konnte. Er hustete so stark, dass ihm die Beine unterm stehen wegknickten. Mirai musste Tarre etwas halt geben, damit dieser nicht wie ein nasser Sack auf dem nackten Fußboden aufschlug.

„Okay. Okay.“ Brachte Tarre hervor, nachdem er sich wieder gefangen hatte und wieder einigermaßen frei atmen konnte. „Ich werde mich wieder in meine Zelle begeben.“
„Zelle? Sein Sie froh, dass ich Sie nicht wirklich in eine solche schmeißen lasse. Vor allem weil Sie hier mit einem antiquierten Schwert rumlaufen.“
„Das ist ein Katana und kein Schwert. Zudem ist es nicht antiquiert. Aber ich frage mich: Wieso tragen die Schwestern und Pfleger hier Elektrostöcke, wenn Sie doch keine Waffen in Ihrer Krankenstation dulden?“
„Um Leute wie Sie ruhig zu stellen.“

Damit drehte sich Mirai um und schaute nach ihren anderen Patienten. Tarre sah Doktor Jenos nach. Besonders ihr Hüftschwung war nicht zu verachten.

„Ziemlich schlagfertig nicht wahr?“

Tarre drehte sich um, und sah auf das Bett von Tammanckabssit hinab.

„Seit wann sind Sie schon wach?“
„Schon seit ein paar Inzuras.“
„Und da halten Sie es nicht für nötig sich entsprechend zu geben?“
„Ich habe mich in einer regenerativen Trance gehalten, um meine Heilung zu beschleunigen.“
„Und diese Trance hält natürlich externe Einflüsse nicht davon ab Ihre Sinne zu erreichen?“
„In der Tat.“

Tarre schüttelte seinen Kopf und atmete tief aus, um sich Erleichterung zu verschaffen.

„Was ist passiert?“
„Sie wurden von einem Techniker gefunden, als dieser gerade eine geplatzte Versorgungsleitung reparieren wollte. Leider hatte dieser nicht so viel Glück wie sie.“

Tarre deutete in eine dunkle Ecke, wo Tammanckabssit eine verkohlte Leiche ausmachen konnte.

„Wie bedauerlich.“

Tarre fragte sich, ob Paraniden überhaupt Emotionen besaßen und falls ja, ob diese überhaupt so zu definieren waren wie die der Argonen oder Terraner. Er verabschiedete sich, wünschte eine gute Besserung und ging dann in die Richtung, in die zuvor auch Doktor Jenos Mirai gegangen war.

Tammanckabssit dachte an den Feuerdämon zurück und sah noch einmal auf den verbrannten Leichnam des Technikers hinüber. Das passte nicht. Der Feuerdämon kam von Vorne, aber Tarre hatte gesagt, dass der Techniker ihn gerettet hatte. Das konnte nur sein, wenn dieser von Hinten gekommen wäre. Was hatte es also mit dem Feuerdämon auf sich?

Tarre Nettar lehnte sich an die Kante von Dr. Jenos Schreibtisch, während diese eine Patientin untersuchte. Er hatte versucht mit ihr ins Gespräch zu kommen, doch auf das Thema auf das er hinauswollte, schaffte er es nicht.

„Was hat es also mit diesen Tentakeln auf sich? Zuerst davon anfangen und dann nicht weitermachen.“
„Diese Tentakel sind Extremitäten. Sie sind eine Erweiterung der Sinnesorgane der Paraniden. Zum Beispiel können Paraniden nicht nur Schall hören, sondern ihn auch fühlen. Dies wird als sechster Sinn angesehen, wobei viele dies als Präkognition missverstehen. Paraniden können nicht in die Zukunft sehen. Sie haben nur die Fähigkeit mit ihren sechs Sinnen die Umgebung zu erfassen und daraus Aktionen und Reaktionen abzuleiten. Je mehr Lebenserfahrung ein Paranide hat, desto genauer kann es Situationen abschätzen und vorausberechnen.“
„Woher kennen Sie sich so gut mit paranidischer Physiologie aus?“
„Ich habe einen IQ von 183. Das hat mir bei meinem Medizinstudium außerordentlich geholfen. Neben der paranidischen Physiologie kenne ich auch die aller anderen Spezies.“
„Ähm … ES?“
„Paraniden haben männliche wie auch weibliche Geschlechtsorgane. Es gibt keine verteilte Geschlechterrolle. Sie können sich mit jedem paaren, mit dem sie wollen.“
„Interessant.“
„Durchaus. Die Paraniden haben einen Sammelbeutel in dem sie Spermien und Eizellen ihrer Partner sammeln. So können sie sich jederzeit selbst befruchten.“

Plötzlich wurde Jenos Mirai still und schaute die Daten ihrer Patientin an. Etwas war an diesen seltsam. Noch bevor Tarre etwas sagen konnte, wurde er hinausgeschickt.

Mirai sah die junge Frau an, die gerade zu Bewusstsein gekommen war und sie freundlich anlächelte.

„Wie geht es meinen Babys?“
„Ausgezeichnet. Sie schlafend derzeit.“

Malenie Sonilca, so der Name der jungen Mutter, lächelte aus tiefsten Herzen und Mirai fiel es schwer diese Situation zu zerstören.

„Ich muss mit Ihnen reden.“
„Nur zu. Ich werde Ihnen bestimmt nicht abhauen.“
„Wie alt sind Sie?“

Malenie wurde kreidebleich. Doch sie fing sich schnell wieder und funkelte Mirai mit ihren grünen Augen, unter den wirren rotgoldenen Haaren, böse an. Doch bevor Mirai nachsetzen konnte, kam jemand anderes ins Zimmer.

Auf dem Gang traf er einen argonischen Mann, dessen Gesicht er schon einmal gesehen hatte, aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern.

„Guten Tazura. Mein Name ist Tarre Nettar. Ich bin hier für einige Zeit Patient. Sind Sie auch ein Patient oder besuchen Sie jemanden?“
„Oh, hallo. Joon Yemai. Ich besuche hier meine Frau. Sie hat vor ein paar Stazuras Zwillinge geboren.“
„Ja natürlich! Yemai, der Drachentöter. Ich wusste doch, dass ich Ihr Gesicht irgendwo gesehen habe. Herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs!“

An Yoons Gesichtsausdruck konnte Tarre erkennen, dass dieser eher genervt als erfreut war ihn erkannt zu haben. So verabschiedete sich Tarre und ging nachdenken.

„Hallo, Frau Doktor. Wie geht’s meiner Frau und den Kindern?“
„Guten Tazura, Herr Yemai. Ihrer Frau geht es ausgezeichnet. Sie erholt sich sehr schnell. Auch den Zwillingen geht es blendend. Der Junge hat heute Nacht zwar ein bisschen gehustet, doch der ist schnell wieder weggegangen. Das Mädchen hatte Durchfall, doch auch das hat sich gelegt.“
„Das ist wunderbar! Kann ich zu meiner Frau und den Kindern?“
„Natürlich. Aber ich möchte zuerst mit Ihnen noch etwas besprechen.“
„Später.“

Mirai konnte garnicht so schnell reagieren, wie dieser Yemai weg war. Sie musste ihn unbedingt abfangen und ein Wörtchen mit ihm reden.


„Wir sind auf einem Raumschiff?“

Tammanckabssit und Tarre Nettar standen auf der Brücke der ‚Hornschrecke’, eines Korvette-Prototypen der Z.Inc. und sahen auf dem Bildschirm vor sich die brennende Raumstation ‚Ehre die Toten’. Mehrere Frachter, Transporter und Korvetten, sowie viele kleinere Schiffe flogen von großen Hospitalkreuzern hin zur Handelsstation und wieder zurück. Die Evakuierung lief auf vollen Touren.

„Weiß man schon, wer die Angreifer waren?“
„Man hat eine Leiche mit dem Abzeichen der Ehrentafel gefunden.“
„Seltsam. Diese Leute sind eigentlich nicht gewalttätig.“
„Eine terroristische Splittergruppe?“
„Nein, ich denke das es eher eine falsche Fährte ist.“
„Wer dann?“
„Dazu müsste ich wissen, was deren Ziel war.“
„Ich denke, dassss kann ich beantworten.“

Alle drehten sich zum Eingang zum. Dort stand ein Teladi mit blauer Hautfärbung und hielt ein Daten-Padd in der Hand.

„Wenn ich mich vorsssstellen darf. Mein Name isssst Hilbilisss Dessstructulusss Zuzaimei, der Erssste.“

Zuzaimei watschelte auf Tammanckabssit und Tarre Nettar zu.

„Hinter was waren diese Leute her?“
„Pläne.“
„Was für Pläne?“
„Blaupausssen von einem Firmenhauptquartier und Schiffsssprototypen.“
„Schiffsprototypen?“
„Sssie befinden sssich gerade auf einem. Diesss issst ein Prototyp einer Korvette der Zuzaimei Incorporated.“

Tammanckabssit fand die Neugierde von Tarre Nettar beunruhigend. Mit dem Verdacht, den er schon seit Wozuras hatte, handelte Tammanckabssit dementsprechend.

„Tarre Nettar. Ich verhafte Sie hiermit wegen Verdachts auf Spionage und Sabotage. Sowie terroristischer Anschläge.“
„Was? Ich glaub du dämlicher Paranide spinnst wohl ein bisschen!“
„Ich denke das reicht nun. Tammanckabssit würden Sie bitte Mister Nettar loslassen? Danke. Wenn ich schnell eine Erklärung abgeben darf: Die Angreifer waren Cyber-Piraten die aus dem terranischen Raum kamen. Sie nennen sich selber ‚Das Syndikat’.“
„Wer sind Sie eigentlich?“

Tarre sprach einen älteren Argonen an, der die ganze Zeit über in einer abgedunkelten Ecke der Brücke stand und sich bis eben ruhig verhalten hatte.

„Nennen Sie mich ...“ Der älterliche Argone lächelte verschmitzt. „... den Hausmeister.“

Just in diesem Augenblick explodierte die Handelsstation ‚Ehre die Toten’ in einer gewaltigen Explosion und nahm noch einige weitere Schiffe in der Umgebung mit sich.

„Oder Bren Tanna, wenn Ihnen das lieber ist.“
Last edited by Teladi Profit on Mon, 5. Jan 09, 15:27, edited 1 time in total.
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Glumski
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x3tc

Post by Glumski » Mon, 5. Jan 09, 10:26

Wow, jetzt führen alle Stränge zusammen!
Sehr schönes Kapitel ohne Fehler, mit Spannungsaufbau und Suchtfaktor!

Ich hoffe doch, es geht bald weiter?

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