Mahlzeit!
Eine kleine Änderung bei der Kapitelaufteilung macht es möglich, dass das vierte Kaptiel komplett fertig ist und auch im Ganzen online gestellt wird. Es wird spannend, das Ganze hat etwas vom kalten Krieg.
Zumindest ein erster Höhepunkt in meiner Geschichte. Mehr verrate ich nicht. Dann viel Spass beim Lesen. Und ich habe diesmal hoffentlich weniger Fehler eingebaut und die Hinweise richtig umgesetzt.
Kapitel 4- Der Aufstand
Ein lautes Schrillen ertönt, Senator Braks schreckt auf. Der Kommunikator. Er nimmt das Gespräch an: „Was gibt es denn Herr Offizier?“
„Die automatische Anmeldung zum Landen auf Argon Prime gibt mir keine Erlaubnis. Vielleicht brauchen wir Ihre Autorisation?“
„Bin schon auf dem Weg“, antwortete Braks und zog sich schnell etwas über.
Die Tür zur Brücke öffnete sich und der Senator trat an den Waffenoffizier heran.
„Was ist denn jetzt genau das Problem Herr Urako?“
„Wenn ich die automatische Landeanmeldung starte, bekomme ich als Antwort, dass auf dem Planeten derzeit keine Schiffe landen können, egal auf welchem Raumschifflandeplatz. Senator, haben Sie eine Idee, woran das liegen könnte? Hier sehen Sie …“
Kalvin Urako startete erneut die Anfrage auf Landeerlaubnis und bekam erneut keine Genehmigung.
„Auf keinen Landeplatz? Sehr merkwürdig. Ich frage mal beim Verteidigungsminister nach, er ist der einzige, der solche Verbote veranlassen könnte.“
„Verbindungsaufbau mit Jako Brano, bitte warten“, schallte es aus den Lautsprechern auf der Brücke. „Verbindung hergestellt.“ Stille.
„Hallo? Jako! Hörst du mich?“
„Ja Nil, du meldest dich gerade zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, könntest du dich in dreißig Mizuras nochmal melden?“
„Nein, es ist sehr wichtig. Ist etwas passiert?“
„Das argonische Volk hat alle Lande- und Flugplätze auf dem Planten besetzt, um gegen die Landeerlaubnis der Terraner zu protestieren. In Argonia City haben sich auf dem Flugfeld mehrere zehntausend Menschen versammelt. So etwas habe ich in meinem Leben auf Argon Prime noch nicht erlebt!“
„Zehntausende! Allein in Argonia City?“, stotterte Braks, während er mit offenen Mund zu Kalvin Urako hinüberschaute. „Das wäre ein historischer Aufstand, wie es ihn seit Jahrzenten nicht gegeben hat, wir müssen etwas unternehmen!“
„Nil, wir sitzen seit drei Stazuras in einem Krisenstab zusammen, um eine Lösung zu erarbeiten, es sind auch Vertreter der Demonstranten anwesend. Die Terraner haben uns bereits schon mit Waffengewalt gedroht, wenn sie nicht Landen dürfen oder können. Aber was ist denn nun dein Problem?“
„Die Frage von mir hat sich damit geklärt, ich komme gerade von der Torforschungsmission zurück. Wir bekommen aus den eben genannten Gründen keine Landeerlaubnis. Gebe es eine alternative?“
„Nein Nil, die gibt es im Moment leider nicht, ihr könnte aber an einer Station oder auf dem Träger der Colossus-Klasse landen. Wir haben diesen und einige Zerstörer aus Sicherheitsgründen von der Schiffswerft starten lassen, um auf eventuelle kriegerische Aktionen der Terraner vorbereitet zu sein.“
„Vielen Dank Jako, wir bleiben in Kontakt. Wir werden dann solange auf der Colossus landen.“
Nach diesen Worten setzt Kalvin Urako Kurs auf den Träger der argonischen Flotte.
Zwei Stazuras später verabschiedete Braks zunächst die Wissenschaftler im Hangar des Trägers, da diese die Scannerdaten der Messstation auf Argon Prime überprüfen wollten. Er wollte sich in der Zwischenzeit über die aktuellen Geschehnisse informieren.
Doch dazu kam er nicht, denn über seinen Kommunikator meldete sich die Brücke.
„Hier spricht Dan Runge General der argonischen Streitkräfte. Herr Senator kommen Sie bitte auf die Brücke. Sie werden auf einer Sicherheitsbesprechung erwartet.“
Braks bestätigte und ging sofort zum Lift. Er grübelte auf dem Weg dorthin, was es so wichtiges zu besprechen gäbe und bereitete sich gedanklich auf die Besprechung vor. Am Lift traf er dann auf die Wissenschaftlerin Sendy Sahkarna aus seinem Team.
„Herr Braks, wollten sie nicht in ihr Quartier?“
„Ja dies hatte ich eigentlich vor, aber es wurde eine Sicherheitsbesprechung auf der Brücke angeordnet.“
„Ach so?“, erwiderte Sendy, „ Ich wurde auch auf die Brücke gerufen, es gibt neue Informationen zum unfokussierten Sprungantrieb, die ich dem Verteidigungsminister vorstellen darf.“
Nun öffnete sich die Tür des Lifts und beide standen auf der riesigen Brücke des Trägers. Auf der gigantischen Frontscheibe waren die Livebilder von Jako Brano, des Premierministers und offensichtlich jemand vom argonischen Geheimdienst.
„Kommen sie näher, Herr Senator. Schön, dass ich Sie auf der Brücke begrüßen darf. Ich darf mich vorstellen.“
Der General begrüßte daraufhin händeschüttelnd Sendy Sahkarna auf der Brücke.
„Lassen sie uns beginnen. Zuvor verlassen aber bitte alle bis auf den Waffenoffizier die Brücke!“
Daraufhin verließ ein gutes Dutzend Menschen die Brücke. Als dies geschehen war, erhob der Geheimdienstler das Wort.
„Wie sie alle wissen, haben wir aktuell eine äußerst gefährliche Situation. Das argonische Volk ist mit der Situation, dass die Terraner ohne Beschränkungen den Planeten betreten dürfen, nicht einverstanden. Um dies nun zu verhindern, haben sich schätzungsweise hundertzwanzigtausend Argonen auf verschieden Flugplätzen und vor einigen Regierungsgebäuden versammelt. Wir haben es also mit der größten Demonstration in der argonischen Geschichte zu tun. Die Argonen verlangen, ein sofortiges Verbot von terransichen Schiffen im Luftraum und es soll das Betreten des Planeten untersagt werden. Die Terraner verlangen aber uneingeschränke Bewegungsfreiheit im Luftraum und auf dem Planeten als Grundlage für die Zusammenarbeit mit uns. Da diese Zusammenarbeit mittlerweile vertraglich bestätigt wurde, sehen die Terraner die aktuelle Situation als Bruch des Friedensvertrages und drohen uns mit Waffengewalt. So viel zur aktuellen Situation.“
„Herr Brano, könnten wir einen solchen Angriff der Terraner abwehren und welche Schäden würde eine Auseinandersetzung hervorrufen? Und wären wir dann noch ausreichend gegen die Xenon geschützt?“, fragte der Premierminister.
„Sehr geehrter Premierminister, eine kriegerische Auseinandersetzung würde unsere Streitkraft sehr stark schwächen, wenn nicht gar zerstören. Auf Schiffen, Stationen und auf dem Planeten wäre mit Tausenden Toten zu rechnen. Demzufolge wäre auch keine Xenonabwehr gewährleistet. Außerdem empfehle ich die neue Planetenverteidigung, welche aufgebaut werden soll, erst in Auftrag zu geben, wenn sich die Lage entspannt hat. Sonst würden die Terraner dies als Provokation empfinden. Ob diese Abwehr allerdings die Xenonbedrohung erfolgreich und vollständig abwenden kann, wissen wir erst bei Feindkontakt.“, antwortete Jako Brano.
Daraufhin fragte der Minister den Senator, ob durch seine Mission wichtige Erkenntnisse gewonnen werden konnten.
„Herr Premierminister, ich muss Sie leider enttäuschen. Wir konnten leider nicht das Innere des Tores betreten, es ist komplett abgeschaltet. Allerdings konnten wir einen intensiven Strahlungsausstoß messen, der vom Tor ausgestoßen wurde. Die Strahlung besteht aus verschiedenen Arten von Elementarteilchen. Die Strahlung könnte Informationen enthalten, die zwischen den Toren ausgetauscht werden. Mein Team untersucht aktuell, warum und ob die Strahlung nicht schon eher aufgetaucht ist. Sie kann außerdem mit den Standardscannern nicht erfasst werden. Somit haben wir immer noch keine Erkenntnisse über den Ausfall des Sprungtornetzwerkes.“
„Ich habe gehört, dass es aber im Fall des unfokussierten Sprungantriebes Fortschritte geben soll. Ist dies richtig, Frau Sahkarna?“, fragte der Minister.
„Ich fühle mich geehrt Herr Minister. Ja es ist richtig. So ist es gelungen ein Schiff zu finden, welches diesen Sprungantrieb von den Gonern enthält. Er kann aus diesem Schiff ausgebaut werden und wird dann in das Schiff eingebaut, mit welchem wir das Tor untersucht haben. Wir werden in wenigen Wochen die ersten unbemannten Testsprünge durchführen können. Das Schiff bekommt den Forschungsnamen „Experimentelles Sprungschiff - The Hope“. Der Umbau wird morgen an der Schiffswerft beginnen.“
„Sehr gute Arbeit und viel Erfolg bei Ihrer weiteren Arbeit, Frau Sahkarna“, lobte der Premierminister die Wissenschaftlerin.
Nun ergriff Braks das Wort: „Wie verfahren wir in der jetzigen Situation weiter? Ich würde eine Umfrage unter der Bevölkerung vorschlagen, ob Terraner Zugang zum Planten haben dürfen oder nicht. Es ist aber schon jetzt davon auszugehen, dass es bei einer Ablehnung bleiben wird. In diesem Fall müssen wir mit dem Volk und den Terranern verhandeln. Haben die Terraner eine Frist gesetzt bis sie den Planeten angreifen?“
„Ich stimme Ihren Worten zu, ich setzte diese Umfrage noch für heute Abend und die darauffolgenden vierzehn Statzuras an, dann haben wir anschließend noch achtunddreißig Stazuras Zeit, um zu einer Einigung zu gelangen. Diese Zeit muss reichen!“, antwortete der Minister.
Nach einem Moment des Schweigens setzt der Minister fort.
„Gibt es noch Fragen oder Unklarheiten? Wenn nein, dann gehen sie zurück an ihre Arbeit.“
Als alle verneint hatten, verabschiedete sich der Minister und die Konferenz war beendet und alle gingen ihrer Arbeit nach. Braks begab sich in sein Quartier und schaltete die Nachrichtensendung ArgoNews ein. Derweil grübelte er besorgt, wie man am besten mit den beiden Parteien umgeht. Er versank in Gedanken und sah nur noch am Rande den Nachrichten zu.
„Wir schalten jetzt live in die Wartehalle des Flugplatzes in Argonia City, wo sie meine Kollegin über den neusten Stand informiert.“
Braks schaute auf und hörte konzentriert dem Bericht zu.
„Ich befinde mich gerade in Wartehalle C des Flughafens, es sollen sich ungefähr sechzigtausend Menschen hier befinden, die mit Plakaten und Transparenten ein Landeverbot für Terraner auf diesen Planeten fordern. Auf dem Flugfeld wurden mehrere große Feuer entfacht, in denen terransiche Wahrzeichen verbrannt werden sollen. Bisher sind die Demonstrationen weltweit friedlich, nur vereinzelt sei es zu Verletzten oder zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen. Allerdings gab es hier in Argonia Prime schon größere Sachschäden auf dem Gelände des Regierungsviertels. Laut den Gerüchten einiger Demonstranten zur Folge, soll es sich eine Gruppe fanatischer Gegner der Terraner zur Aufgabe gemacht haben, einige Schiffe der Terraner zu zerstören. Sie hätten wohl Sprengsätze an Bord der terranischen Schiffe geschmuggelt. Der argonische Geheimdienst geht diesen Aussagen mittlerweile nach und versucht die verantwortlichen zu finden. Derweil hat der Minister eine Umfrage für heute Abend angekündigt…“
Braks sitzt fassungslos vor dem Fernseher, hunderte Gedanken wirbeln in seinen Kopf umher: „Wenn der Geheimdienst die Leute schon verfolgt, muss etwas dran sein. Und wenn ein Sprengsatz auf einem der Terranerschiffe explodiert…“
Braks versuchte sofort Jako Brano zu erreichen, doch dieser antwortete nicht. Dies bestätigte seine Vermutung über den Ernst der Lage noch mehr. Er machte sich Sorgen und ging in seinem kleinen Zimmer auf und ab. Er überlegte, was er unternehmen könnte, kam aber zu der Erkenntnis, dass nur der Geheimdienst die Katastrophe verhindern könnte. So setzte er sich auf sein Bett und trank ein Glas Raumsprit, welcher ihm aber auch nicht schmecken wollte.
„Soeben meldet der argonische Geheimdienst, dass sich die Gruppe der fanatischen Gegner bei der Regierung gemeldet hat und ein dauerhaftes Lande- und Flugverbot für Terraner ab spätestens in zehn Stazuras fordert, ansonsten werde man jeden Tag ohne eines solchen Verbotes, eine Bombe auf einem terranischen Schiff detonieren lassen. Der Kommandeur der terransichen Streitkräfte vermutet, dass die Verursacher mit der Regierung Argons zusammenarbeiten. Die terransiche Flotte würde bei Umsetzten der Tat sofort den Planeten angreifen.“, wurde es in den aktuellen ArgoNews.
Nun hielt es den Senator nicht mehr in seiner Unterkunft, er lief zügig zum Lift, um die Brücke zu erreichen.
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Das war das vierte Kapitel. Ich hoffe es hat allen gefallen und es nimmt mir keiner übel, dass ich an dieser Stelle auf das nächste Kapitel verweisen muss.
Das fünfte Kaptiel sollte in den nächsten zwei bis drei Wochen fertig sein.
Anregungen und Hinweise sind immer Willkommen. Und ein Dank geht an alle, die mir helfen. Vorallem an Boro Pi für das Auseinadernehmen meiner Texte.