Posted: Tue, 20. Sep 11, 16:41
Moin.
Lange hat es gedauert bis das nächste Kapitel fertig ist, aber nun ist es vollendet. Nach dem recht spannenden letzten Kapitel wird es nun etwas ruhiger. Allerdings werden jetzt Dinge erreicht bzw bereitgestellt, welche den Fortgang der Geschichte beeinflussen werden. So wird der Grundstein für eine !erste! Brücke zu X-Rebirth geschlagen. Aber nun das sechste Kapitel.
Viel Spaß beim Lesen!
6. Kapitel – Das Abkommen
Nach und nach landeten die Jäger und Korvetten auf dem Colossusträger. Währenddessen kamen auf der Brücke die ersten Schadensberichte an.
Dan Runge verkündete: „Wir haben den Verlust von zwölf Leben zu bedauern. Desweiteren gibt es auf unserer Seite fünfundzwanzig Verletzte. Acht Schiffe wurden zerstört, davon zwei Korvetten. Zehn Schiffe sind fluguntauglich, weitere sieben beschädigt. Die Bergung wird noch einige Stazuras dauern, der Luftraum um den Planeten ist wieder freigegeben. Herr Senator Sie können das Schiff verlassen, wenn Sie wollen.“
„Danke für die Information Herr General. Ich werde mich auf Ihrem Schiff noch erholen bevor ich von Bord gehe. Ich wollte Sie noch fragen, ob unter den Toten auch der Waffenoffizier Kalvin Urako ist?“
Der General schaute schnell die Besatzungsliste durch und sagte: „Nein er ist nicht unter den Toten, er wurde aber leicht verletzt, sein Schiff hat einen Totalschaden erlitten und wird gerade geborgen. Er sollte in etwa zwei Stazuras auf der Krankstation eingetroffen sein.“
„Vielen Dank, ich werde mich dann zurückziehen. Guten Tag Herr General.“
Braks verließ die Brücke, er fühlte sich immer noch unwohl. Er konnte aber nicht sagen, ob dies noch an dem Kampf lag oder damit, dass er sich in der Nähe von Militärs nicht wohlfühlt. In seiner Unterkunft angekommen legte sich auf das Bett und schlief ein.
Etwa zehn Stazuras später wurde Braks durch das Schrillen seines Kommunikators geweckt. Kulo Hi wollte ihm die aktuellen Informationen der Untersuchungen vorlegen. Er solle in die Wissenschaftsabteilung kommen. Dies tat Braks dann auch, nachdem er sich umgezogen und frisch gemacht hatte. Zum Verlassen seines Quartiers betätigte er den Türöffner. Erschrocken zuckte er zusammen, als eine Person beim Öffnen der Tür sichtbar wurde.
Es war Jako Brano. „Was willst du denn hier?“ sagte Braks erstaunt.
„Ich wollte dich darüber informieren, dass wir heute Abend eine große Sitzung im Senat einberufen haben. Die Verhandlungen zwischen Argonen und Terranern sind beim Thema Landeerlaubnis auf Argon Prime zu einem Ergebnis gelangt. Desweiteren geht es um einen neuen Vertrag mit den Terranern. Es wird die neue Planetenverteidigung vorgestellt und ab Morgen dann nach und nach aufgebaut. Ich würde dich bitten Informationen zur Untersuchung des Tores und zum Fortschritt des Sprungschiffes vorzutragen.“
„In Ordnung, das werde ich machen. Ich muss aber jetzt los, wir reden dann heute Abend weiter.“
„Schönen Tag noch!“ „Dir auch Jako.“
In der Wissenschaftsabteilung angekommen, sah Braks alle Wissenschaftler um eine Anzeige herum stehen. Doch jemand fehlte.
„Wo ist denn Sendy Sahkarna?“
Kulo Hi antwortete sofort: „Frau Sahkarna ist auf den Planten geflogen, um bei der Untersuchung des unfokussierten Sprungantriebes zu helfen.“
„Und zu welchen Ergebnissen sind Sie bei der Auswertung der Messdaten gekommen?“
„Leider nicht soweit, wie wir es gerne hätten, Herr Senator. Wir konnten das empfangene Signal weder mit Computern noch selbst entschlüsseln. Wir haben deswegen eine Gruppe von Informatikern, Naturwissenschaftlern und Sprachwissenschaftlern gebildet, die das Signal entschlüsseln sollen. Wir haben in der Zwischenzeit auch die Daten der Messstation auf Argon Prime ausgewertet und konnten das gleiche Signal mehrmals wiederfinden. Es wurde teilweise modifiziert, so viel konnten wir herausfinden. Vermutlich wurden verschiedene Inhalte mit dem Signal übermittelt, deswegen die Änderung. Es wurde während die Tore aktiv waren etwa alle zwei bis sieben Jazuras regestiert. Seit die Tore abgeschaltet sind hat sich der Informationsaustausch stark erhöht. So wurde seit dem Ausfall der ersten Tore das Signal etwa alle drei bis neun Tazuras aufgenommen. Es scheint also eine direkte Verbindung zwischen der Zunahme der Signale und dem Ausfall der Tore zu bestehen. Wir arbeiten gerade daran, ein solches Signal künstlich zu erzeugen, um mit dem Tor Kontakt aufzunehmen. Stecken dabei aber noch in den Anfängen.“
„Das heißt, Sie können noch nicht sagen, wann wir eine Kontaktaufnahme versuchen können? Welche andere Möglichkeit hätten wir denn noch herauszufinden, warum die Tore nicht funktionieren?“
„Einen Zeitpunkt kann ich Ihnen überhaupt noch nicht nennen, es kann noch Wochen dauern. Dies wäre außerdem die letzte Möglichkeit, die uns zur Verfügung stehen würde.“, fiepte der Borone fast schon traurig.
Braks nickte und verließ den Raum und wünschte beim Verlassen den Wissenschaftler viel Erfolg. Anschließend organisierte sich Braks ein Schiff, mit dem er auf Argon Prime landen konnte, da das Forschungsschiff mittlerweile zur Schiffswerft gebracht wurde. Der Bordcomputer sagte ihm, dass der nächste Flug zur Planetenoberfläche in drei Stazuras starten würde. Somit hatte er genügend Zeit, um Kalvin Urako auf der Krankenstation zu besuchen.
Auf der Krankenstation angekommen erfuhr Braks, dass sein Waffenoffizier bereits entlassen und Kalvin Urako ein Zimmer zu geteilt wurde. Es herrschte reger Betrieb. Viele verletzte Piloten wurden verarztet und operiert, einige Lagen auf Betten und waren an Geräte angeschlossen. Braks verließ die Krankenstation sichtlich mitgenommen und suchte das Zimmer von Urako auf.
Kalvin freute sich sehr, dass Braks ihm einen Besuch abstattete. Braks setzte sich an sein Bett in dem Urako lag. Er berichtete dem Senator, dass er beim Kampf eine Gehirnerschütterung und eine Rippenprellung erlitten habe und noch zwei Tage im Bett liegen müsse, bevor er wieder einsatzbereit ist. Sie kamen ins Gespräch. Kalvin erzählte Braks, wie er beim Kampf mit den Terranern den Geschossen auswich. Wie er versuchte die Raketen abzuschießen, bevor sie ihn trafen oder den Großkampfschiffen gefährlich werden konnten. Außerdem hatte er einen terranischen Jäger zerstört. In einem Ausweichmanöver achtete er einen Moment nicht auf die Raketen, dies wurde ihm zum Verhängnis. Sie traf sein Schiff von der Seite, sodass er mit dem Kopf gegen die Außenwand des Jägers schlug. Desweiteren hat sich ein Teil der Innenverkleidung des Jägers auf der Seite des Einschlages gelöst und Urako durch seine Beschleunigung hart im Brustbereich getroffen und somit eine Rippe geprellt. Danach war die Steuerung ausgefallen und die Lebenserhaltung beschädigt. Er versuchte nur noch aus der direkten Schussbahn zu fliegen, soweit es mit defekter Steuerung möglich war. Dann sah er auf beiden Seiten noch einige Jäger explodieren bevor der Waffenstillstand ausgerufen wurde. Übrig blieb jede Menge Schrott. Aber Urako hat zum Glück keine Freunde bei der Schlacht verloren.
Nun erzählte Braks die Situation von seiner Seite aus und verriet ihm dem Grund für den Waffenstillstand. Jener setzte den Waffenoffizier und Piloten, wie er Braks noch sagte, in Erstaunen. Sie redeten noch eine ganze Weile, bis Braks die Nachricht erhielt, dass das Raumschiff bereit steht mit dem er auf den Planeten fliegen kann.
Auf dem Weg zum Hangar traf er dann das Wissenschaftlerteam um Kulo Hi. Auch sie wollten auf den Planeten, um dort die besseren Labore zu nutzen. Im Hangar angekommen wartete ein Passagiertransporter der Express Klasse auf sie. Dieses Schiff ist ausschließlich für den Transport von Personen bestimmt. Dadurch ist es im Innenraum, im Gegensatz zu vielen anderen Schiffen, sehr komfortbetont. Dieses Schiff war für kurze Strecken ausgelegt. Braks erkannte dies sofort, als er das Schiff betreten hatte. Denn es gab statt vielen Unterkünften große Decks, die als Aufenthaltsräume ausgelegt waren, es gab auch eine Kantine, sowie viele kleine offene Kabinen mit Fenster. Hier konnte man ungestört einen Blick in den Weltraum werfen. Braks ließ sich mit den Wissenschaftlern an einem Tisch in der Kantine nieder. Sie aßen und redeten über die vergangen Tage als plötzlich ein starkes Rucken und Knarren durch das Schiff fuhr. Sogleich ertönte über die Lautsprecher der Kapitän des Schiffes.
„Sehr geehrte Gäste und Passagiere, wir bitten Sie sich zu setzten, da wir in wenigen Sezuras die Atmosphäre erreichen. Außerdem befindet sich unser Ziel, Argonia City, im Bereich eines kräftigen Sturmes. Es kann deshalb zu Turbulenzen kommen, die Crew bittet dies zu entschuldigen. Kapitän Ende!“
Sofort setzten sich alle, während die Bedienung noch schnell die Tische abräumte. Dann ging es schon los. Das Schiff schaukelte und schwankte nur leicht, aber mehr als üblich. Nach etwa fünf Mizuras meldete der Kapitän, dass die Landung erfolgreich war und alle das Schiff verlassen können. Beim Verlassen des Schiffes sah Braks durch die Glasscheiben, dass noch Teile der Landefläche des Flughafens Argonia City gesperrt waren. Auch in der Wartehalle war man noch dabei die beschädigten Bereiche zu reparieren. Braks verabschiedete sich von den Wissenschaftlern und setzte sich am Ausgang des Flughafens in ein Fahrzeug, welches ihn zum Senat bringen sollte. Das Fahrzeug ist mit Ionentriebwerken und Trägheitsdämpfern ausgerüstet und wird über einen Computer ferngesteuert durch die Lüfte Argon City geflogen.
Braks genießt immer diese Art von Fortbewegung, da man viele bekannte Gegenden aus einem völlig anderen Blickwinkel zu sehen bekommt. Er fliegt in halber Höhe an Hochhäusern vorbei, über belebte Plätze und Parkanlagen und hoffte eigentlich mehr zu sehen, aber der starke Regen und Wind machten dies fast nicht möglich. Der Flugplatz liegt etwas außerhalb der Stadt, sodass Braks eine ganze Weile unterwegs ist.
Im Senat angekommen, setzte er sich schnell neben seinen Freund Jako Brano, da die Sitzung vor wenigen Minuten begonnen hatte. Der Premierminister stand am Rednerpult und fasste die aktuelle Situation zusammen.
„Nachdem ich mich mit einigen Astronomen unterhalten habe, kann ich Ihnen versichern, dass der Weltraumschrott für die Bevölkerung keine Gefahr darstellt. Der Schrott wird vollständig in der Atmosphäre verglühen. Stücke, die gefährlich werden könnten, werden im jetzigen Moment mittels Traktorstrahl eingesammelt. Desweiteren muss ich feststellen, dass wir einer Nahrungsmittelrationierung nicht entgehen können. Der Bau von Agrartürmen kommt voran, dauert aber ein wenig länger als erwartet. Dies führt dazu, dass wir die Grundnahrungsmittel auf achtzig Prozent pro Person reduzieren müssen. Alles was darüber hinausgeht, regelt der Verkaufspreis. Gleiches gilt für alle anderen Völker, wobei Paraniden und Split bei ihren Nahrungsmitteln keine Einschnitte zu befürchten haben. Bevor wir nun zum Abkommen mit den Terranern kommen, möchte die militärische Abteilung eine neue Waffe im Kampf gegen die Xenon vorstellen.“
Der Premierminister trat zurück und übergab das Wort dem militärischen beauftragten Emeil Shank.
„Das Militär arbeitete seit längerem an einer planetaren Verteidigung von Argon Prime. Vor sechs Mazuras sind wir zu einem Ergebnis gekommen, dass sich sehen lassen kann. Tests haben ergeben, dass die Schifferkennungslaserkanone (SELK) effektiv jede uns bekannte Art von Schiffen zerstören kann. Die SELK scannt mit einem Infrarotlaser die Planetenumlaufbahn nach Schiffen ab und kann an der Art der Reflexion der Strahlung erkennen, um welche Art von Schiff es sich handelt und das Schiff einem Volk zuordnen. Ist dies geschehen und das Schiff als Feind eingestuft, schießt die SELK mit einem grünen Laser auf die Schiffe. Dieser Laser ist so energiereich, dass er innerhalb von Millisezuras ein Loch im Schutzschild hervorruft und zur Hülle des Schiffes vordringt. Das Schiff wird dann in wenigen Sezuras in zwei Hälften zertrennt. Um den ganzen Planeten zu schützen, brauchen wir vierunddreißig solcher Kanonen. Die ersten acht sind bereits fertig und wurden auf die größten Städte des Planeten verteilt, aber wegen der politischen Spannungen zuletzt, nicht aufgestellt. Da der Energieverbrauch dieser Waffen sehr hoch ist, werden drei weitere große Sonnenkraftwerke und entsprechende Energiespeicher benötigt. Der Bau neuer Sonnenkraftwerke sollte aber das geringste Problem darstellen.
In einer neuen Forschungsabteilung wird seit wenigen Tazuras an einer neuen Technik gearbeitet. Dabei handelt es sich um das Beamen von Menschen und Gegenständen. Nachdem die Wissenschaft es bereits geschafft hatte einzelne Atome und kleine Moleküle zu beamen, soll dieses Verfahren jetzt für das Militär und die gesamte Bevölkerung nutzbar gemacht werden. Die Forschung wird aber noch mehrere Jahre dauern.“
Der Beauftragte wurde von lautem Applaus unterbrochen, welcher mehrere Mizuras anhielt. Währenddessen setze er sich wieder in die Reihen der Senatoren und Premierminister trat an das Pult und verkündete das Eintreffen der terranischen Delegation. Die Terraner, Braks schätze die Zahl auf fünfundzwanzig, kamen durch den Haupteingang hinein und gingen die Treppe hinauf zu den Plätzen in der darüber liegenden Etage. Dieser Bereich ist eigentlich nur für die Presse und Zuschauer vorgesehen. Es dauerte einige Zeit bis alle Platz genommen hatten und Ruhe eingekehrt war.
Dann fuhr der Premierminister fort: „Ich möchte die terranischen Vertreter herzlich im argonischen Senat willkommen heißen. Zunächst möchte ich noch einmal auf die vergangen Monate zurückblicken.“
Braks sprach nun leise Jako an: „Was meinst du, sind das nur Militärs der Terraner oder handelt es sich auch um Zivilisten?“
„Nach den strengen Militärgesetzen der Terraner glaube ich eher, dass es sich bei der Delegation um die ranghöchsten Militärs handelt. Diese Tatsache hatte mich bei dem erzielten Ergebnis der Verhandlung stutzig gemacht.“
„Wieso das, Jako?“
„Das erzielte Ergebnis entspricht eigentlich nicht der terransichen Militärangewohnheiten, da es die zivilen Angelegenheiten betont. Und wenn dieses Ergebnis nur von einer Person beschlossen wurde, kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Terraner mit einverstanden sind. Aber der terransiche General Pico Cruise versicherte uns, dass alle Terraner dem Ergebnis zugestimmt haben. Belege oder Ergebnisse der Umfrage wollte er uns nicht zeigen.“
„Falls dem so sein sollte, dass er die Entscheidung alleine getroffen hat, steht das neue Abkommen auf sehr wackligen Beinen. Ich hoffe wir tun das Richtige.“
„Ja Nil, das hoffe ich auch.“
Nun kam der Premierminister zum eigentlichen Thema, dem Abkommen.
„Die Voraussetzung für die Verhandlungen mit den Terranern war eine Umfrage unter der Bevölkerung Argons. Diese sollte das Vertrauen zwischen unseren Völkern wieder verbessern, auch wenn wir das Ergebnis vorher schon einschätzen konnten. Die Abstimmung ergab eine deutliche Ablehnung, der bis dahin geltenden Regelungen. In langen Verhandlungen mit der Regierung Argons, Vertretern der Demonstranten und dem terranischen General Pico Cruise sind wir zu einer Einigung gekommen. Die Terraner dürfen den Planeten uneingeschränkt betreten, müssen aber überwacht werden. Da wir nicht genug Personal zur Verfügung haben, wird jedem Terraner ein Chip unter die Haut gepflanzt und seine Bewegungen überwacht. So sind die Sicherheitsdienste bei Vorfällen sehr schnell vor Ort. Gleiches gilt auch für Raumstationen im Sektor. Ausgeschlossen sind die beiden Nahrungsmittelproduktionen und die Handelsstation. Gleiches gilt auch für Argonen, die terranische Schiffe betreten wollen. Die Grundnahrungsmittelversorgung für die Terraner wurde sichergestellt. Außerdem wird jedes Volk einen Abgesandten entsenden, der bei Entscheidungen zu informieren ist. So wird der terranische Abgesandte bei jeder Ratssitzung dabei sein, genauso wie ein Argone auf der terranischen Flotte. Desweiteren konnten wir erneut einen Friedensvertrag aushandeln, der jegliche Waffengewalt verbietet. Die Terraner sind außerdem in der Pflicht bei Xenonangriffen den Planeten bei der Verteidigung zu unterstützen. Ich denke wir konnten auf diese Art und Wiese beide Parteien zufrieden stellen und hoffe somit auf eine gute Zusammenarbeit.“
Nach den letzten Worten gab es lauten Applaus von den argonischen Senatoren. Doch bei den Terranern gab es größere Zurückhaltungen, einige teilten augenscheinlich wüste Beschimpfungen aus. Aber die Situation beruhigte sich schnell, als der Premierminister in seinen Ankündigungen fortfuhr.
„Um unseren Bestrebungen Ausdruck zu verleihen, haben wir einige terranische Wissenschaftler in ein Projekt eingeführt, in dem es um einen unfokussierten Sprungantrieb geht. Dieser kann ein Schiff in einen entfernten Sektor springen lassen ohne ein Tor zu benutzen. Nur ist es noch nicht möglich das Schiff an eine genaue Position springen zu lassen. Unsere Wissenschaftler versuchen den Antrieb zu fokussieren, um die verloren gegangen Sektoren zu erreichen. Ihre Wissenschaftler werden mit unseren an der Lösung des Problems arbeiten. Das Projekt bleibt unter argonischer Kontrolle, es dürfen keine Daten weitergereicht werden. Das Abkommen beruht auf beiderseitigem Einverständnis und gilt ab sofort. Ich danke Pico Cruise für gute Zusammenarbeit bei der Erstellung des Abkommens.“
Erneut begannen alle argonischen Senatoren zu klatschen, während einige Terraner offenbar handgreiflich wurden. Sofort schritten die Sicherheitsbeamten ein und führte die tätigen Terraner nach draußen. Nun konnte die allgemeine Diskussionsrunde zum Thema beginnen. Es wurde noch etwas mehr als eine Stazura über die Themen diskutiert, dabei kam auch Sendy Sahkarna zu Wort, um über den aktuellen Stand des Experimentellen Sprungschiffes zu sprechen.
Nach der Senatssitzung trafen sich Brano und Sahkarna, während alle anderen ihres Weges zogen. Beide haben in den letzten Tagen, auf Grund des Sprungschiffes, viel miteinander zu tun gehabt. Sie beschlossen noch ein wenig an der Küste entlang zu gehen, da sich das Wetter in der Nacht deutlich gebessert hatte. Sie unterhielten sich über die vergangen Tage und deren Geschehnisse, sowie über Dinge, die in den nächsten Tagen und Wochen bevorstanden. Nach einer ganzen Weile entschieden sie sich dann auf eine Bank an der Promenade mit Meerblick zu setzten. Die Promenade war menschenleer. Es war dunkel und es wehte ein angenehm warmer Wind vom Meer, die Sterne funkelten. Ab und zu sah man, dass Metallteile von der Schlacht über dem Planeten in der Atmosphäre verglühten. Man könnte denken, es handle sich um Sternschnuppen in verschiedenen Farben. Die Anzahl der verglühenden Objekte nahm langsam zu, über dem Meer sah es aus wie leichter Regen, der in vielen verschiedenen leuchtenden Farben vom Himmel fiel.
Nach einiger Zeit sagte Sendy: „Die verschiedenen Farben entstehen durch das verglühen von verschiedenen Metallarten. Jede Art gibt bei Erhitzen eine andere Farbe des Spektrums ab. Aber ein faszinierendes Schauspiel. Nicht wahr Jako? Ich darf doch du sagen?“
Brano sah sie an und nickte, während sie sich ansahen. Sie kamen sich immer näher. Sie küssten sich. Man hörte leise das Rauschen der Wellen. Beide sahen dem Schauspiel schweigend zu, die Vielfalt der Farben faszinierte beide.
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Wie schon geschrieben, war der Teil recht lang, aber hoffentlich nicht langweilig. Richtig spannend wird es dann im nächsten Kapitel. Wie gewohnt kommt es in etwa zwei bis drei Wochen.
Grüße Profitgier.
Lange hat es gedauert bis das nächste Kapitel fertig ist, aber nun ist es vollendet. Nach dem recht spannenden letzten Kapitel wird es nun etwas ruhiger. Allerdings werden jetzt Dinge erreicht bzw bereitgestellt, welche den Fortgang der Geschichte beeinflussen werden. So wird der Grundstein für eine !erste! Brücke zu X-Rebirth geschlagen. Aber nun das sechste Kapitel.
Viel Spaß beim Lesen!
6. Kapitel – Das Abkommen
Nach und nach landeten die Jäger und Korvetten auf dem Colossusträger. Währenddessen kamen auf der Brücke die ersten Schadensberichte an.
Dan Runge verkündete: „Wir haben den Verlust von zwölf Leben zu bedauern. Desweiteren gibt es auf unserer Seite fünfundzwanzig Verletzte. Acht Schiffe wurden zerstört, davon zwei Korvetten. Zehn Schiffe sind fluguntauglich, weitere sieben beschädigt. Die Bergung wird noch einige Stazuras dauern, der Luftraum um den Planeten ist wieder freigegeben. Herr Senator Sie können das Schiff verlassen, wenn Sie wollen.“
„Danke für die Information Herr General. Ich werde mich auf Ihrem Schiff noch erholen bevor ich von Bord gehe. Ich wollte Sie noch fragen, ob unter den Toten auch der Waffenoffizier Kalvin Urako ist?“
Der General schaute schnell die Besatzungsliste durch und sagte: „Nein er ist nicht unter den Toten, er wurde aber leicht verletzt, sein Schiff hat einen Totalschaden erlitten und wird gerade geborgen. Er sollte in etwa zwei Stazuras auf der Krankstation eingetroffen sein.“
„Vielen Dank, ich werde mich dann zurückziehen. Guten Tag Herr General.“
Braks verließ die Brücke, er fühlte sich immer noch unwohl. Er konnte aber nicht sagen, ob dies noch an dem Kampf lag oder damit, dass er sich in der Nähe von Militärs nicht wohlfühlt. In seiner Unterkunft angekommen legte sich auf das Bett und schlief ein.
Etwa zehn Stazuras später wurde Braks durch das Schrillen seines Kommunikators geweckt. Kulo Hi wollte ihm die aktuellen Informationen der Untersuchungen vorlegen. Er solle in die Wissenschaftsabteilung kommen. Dies tat Braks dann auch, nachdem er sich umgezogen und frisch gemacht hatte. Zum Verlassen seines Quartiers betätigte er den Türöffner. Erschrocken zuckte er zusammen, als eine Person beim Öffnen der Tür sichtbar wurde.
Es war Jako Brano. „Was willst du denn hier?“ sagte Braks erstaunt.
„Ich wollte dich darüber informieren, dass wir heute Abend eine große Sitzung im Senat einberufen haben. Die Verhandlungen zwischen Argonen und Terranern sind beim Thema Landeerlaubnis auf Argon Prime zu einem Ergebnis gelangt. Desweiteren geht es um einen neuen Vertrag mit den Terranern. Es wird die neue Planetenverteidigung vorgestellt und ab Morgen dann nach und nach aufgebaut. Ich würde dich bitten Informationen zur Untersuchung des Tores und zum Fortschritt des Sprungschiffes vorzutragen.“
„In Ordnung, das werde ich machen. Ich muss aber jetzt los, wir reden dann heute Abend weiter.“
„Schönen Tag noch!“ „Dir auch Jako.“
In der Wissenschaftsabteilung angekommen, sah Braks alle Wissenschaftler um eine Anzeige herum stehen. Doch jemand fehlte.
„Wo ist denn Sendy Sahkarna?“
Kulo Hi antwortete sofort: „Frau Sahkarna ist auf den Planten geflogen, um bei der Untersuchung des unfokussierten Sprungantriebes zu helfen.“
„Und zu welchen Ergebnissen sind Sie bei der Auswertung der Messdaten gekommen?“
„Leider nicht soweit, wie wir es gerne hätten, Herr Senator. Wir konnten das empfangene Signal weder mit Computern noch selbst entschlüsseln. Wir haben deswegen eine Gruppe von Informatikern, Naturwissenschaftlern und Sprachwissenschaftlern gebildet, die das Signal entschlüsseln sollen. Wir haben in der Zwischenzeit auch die Daten der Messstation auf Argon Prime ausgewertet und konnten das gleiche Signal mehrmals wiederfinden. Es wurde teilweise modifiziert, so viel konnten wir herausfinden. Vermutlich wurden verschiedene Inhalte mit dem Signal übermittelt, deswegen die Änderung. Es wurde während die Tore aktiv waren etwa alle zwei bis sieben Jazuras regestiert. Seit die Tore abgeschaltet sind hat sich der Informationsaustausch stark erhöht. So wurde seit dem Ausfall der ersten Tore das Signal etwa alle drei bis neun Tazuras aufgenommen. Es scheint also eine direkte Verbindung zwischen der Zunahme der Signale und dem Ausfall der Tore zu bestehen. Wir arbeiten gerade daran, ein solches Signal künstlich zu erzeugen, um mit dem Tor Kontakt aufzunehmen. Stecken dabei aber noch in den Anfängen.“
„Das heißt, Sie können noch nicht sagen, wann wir eine Kontaktaufnahme versuchen können? Welche andere Möglichkeit hätten wir denn noch herauszufinden, warum die Tore nicht funktionieren?“
„Einen Zeitpunkt kann ich Ihnen überhaupt noch nicht nennen, es kann noch Wochen dauern. Dies wäre außerdem die letzte Möglichkeit, die uns zur Verfügung stehen würde.“, fiepte der Borone fast schon traurig.
Braks nickte und verließ den Raum und wünschte beim Verlassen den Wissenschaftler viel Erfolg. Anschließend organisierte sich Braks ein Schiff, mit dem er auf Argon Prime landen konnte, da das Forschungsschiff mittlerweile zur Schiffswerft gebracht wurde. Der Bordcomputer sagte ihm, dass der nächste Flug zur Planetenoberfläche in drei Stazuras starten würde. Somit hatte er genügend Zeit, um Kalvin Urako auf der Krankenstation zu besuchen.
Auf der Krankenstation angekommen erfuhr Braks, dass sein Waffenoffizier bereits entlassen und Kalvin Urako ein Zimmer zu geteilt wurde. Es herrschte reger Betrieb. Viele verletzte Piloten wurden verarztet und operiert, einige Lagen auf Betten und waren an Geräte angeschlossen. Braks verließ die Krankenstation sichtlich mitgenommen und suchte das Zimmer von Urako auf.
Kalvin freute sich sehr, dass Braks ihm einen Besuch abstattete. Braks setzte sich an sein Bett in dem Urako lag. Er berichtete dem Senator, dass er beim Kampf eine Gehirnerschütterung und eine Rippenprellung erlitten habe und noch zwei Tage im Bett liegen müsse, bevor er wieder einsatzbereit ist. Sie kamen ins Gespräch. Kalvin erzählte Braks, wie er beim Kampf mit den Terranern den Geschossen auswich. Wie er versuchte die Raketen abzuschießen, bevor sie ihn trafen oder den Großkampfschiffen gefährlich werden konnten. Außerdem hatte er einen terranischen Jäger zerstört. In einem Ausweichmanöver achtete er einen Moment nicht auf die Raketen, dies wurde ihm zum Verhängnis. Sie traf sein Schiff von der Seite, sodass er mit dem Kopf gegen die Außenwand des Jägers schlug. Desweiteren hat sich ein Teil der Innenverkleidung des Jägers auf der Seite des Einschlages gelöst und Urako durch seine Beschleunigung hart im Brustbereich getroffen und somit eine Rippe geprellt. Danach war die Steuerung ausgefallen und die Lebenserhaltung beschädigt. Er versuchte nur noch aus der direkten Schussbahn zu fliegen, soweit es mit defekter Steuerung möglich war. Dann sah er auf beiden Seiten noch einige Jäger explodieren bevor der Waffenstillstand ausgerufen wurde. Übrig blieb jede Menge Schrott. Aber Urako hat zum Glück keine Freunde bei der Schlacht verloren.
Nun erzählte Braks die Situation von seiner Seite aus und verriet ihm dem Grund für den Waffenstillstand. Jener setzte den Waffenoffizier und Piloten, wie er Braks noch sagte, in Erstaunen. Sie redeten noch eine ganze Weile, bis Braks die Nachricht erhielt, dass das Raumschiff bereit steht mit dem er auf den Planeten fliegen kann.
Auf dem Weg zum Hangar traf er dann das Wissenschaftlerteam um Kulo Hi. Auch sie wollten auf den Planeten, um dort die besseren Labore zu nutzen. Im Hangar angekommen wartete ein Passagiertransporter der Express Klasse auf sie. Dieses Schiff ist ausschließlich für den Transport von Personen bestimmt. Dadurch ist es im Innenraum, im Gegensatz zu vielen anderen Schiffen, sehr komfortbetont. Dieses Schiff war für kurze Strecken ausgelegt. Braks erkannte dies sofort, als er das Schiff betreten hatte. Denn es gab statt vielen Unterkünften große Decks, die als Aufenthaltsräume ausgelegt waren, es gab auch eine Kantine, sowie viele kleine offene Kabinen mit Fenster. Hier konnte man ungestört einen Blick in den Weltraum werfen. Braks ließ sich mit den Wissenschaftlern an einem Tisch in der Kantine nieder. Sie aßen und redeten über die vergangen Tage als plötzlich ein starkes Rucken und Knarren durch das Schiff fuhr. Sogleich ertönte über die Lautsprecher der Kapitän des Schiffes.
„Sehr geehrte Gäste und Passagiere, wir bitten Sie sich zu setzten, da wir in wenigen Sezuras die Atmosphäre erreichen. Außerdem befindet sich unser Ziel, Argonia City, im Bereich eines kräftigen Sturmes. Es kann deshalb zu Turbulenzen kommen, die Crew bittet dies zu entschuldigen. Kapitän Ende!“
Sofort setzten sich alle, während die Bedienung noch schnell die Tische abräumte. Dann ging es schon los. Das Schiff schaukelte und schwankte nur leicht, aber mehr als üblich. Nach etwa fünf Mizuras meldete der Kapitän, dass die Landung erfolgreich war und alle das Schiff verlassen können. Beim Verlassen des Schiffes sah Braks durch die Glasscheiben, dass noch Teile der Landefläche des Flughafens Argonia City gesperrt waren. Auch in der Wartehalle war man noch dabei die beschädigten Bereiche zu reparieren. Braks verabschiedete sich von den Wissenschaftlern und setzte sich am Ausgang des Flughafens in ein Fahrzeug, welches ihn zum Senat bringen sollte. Das Fahrzeug ist mit Ionentriebwerken und Trägheitsdämpfern ausgerüstet und wird über einen Computer ferngesteuert durch die Lüfte Argon City geflogen.
Braks genießt immer diese Art von Fortbewegung, da man viele bekannte Gegenden aus einem völlig anderen Blickwinkel zu sehen bekommt. Er fliegt in halber Höhe an Hochhäusern vorbei, über belebte Plätze und Parkanlagen und hoffte eigentlich mehr zu sehen, aber der starke Regen und Wind machten dies fast nicht möglich. Der Flugplatz liegt etwas außerhalb der Stadt, sodass Braks eine ganze Weile unterwegs ist.
Im Senat angekommen, setzte er sich schnell neben seinen Freund Jako Brano, da die Sitzung vor wenigen Minuten begonnen hatte. Der Premierminister stand am Rednerpult und fasste die aktuelle Situation zusammen.
„Nachdem ich mich mit einigen Astronomen unterhalten habe, kann ich Ihnen versichern, dass der Weltraumschrott für die Bevölkerung keine Gefahr darstellt. Der Schrott wird vollständig in der Atmosphäre verglühen. Stücke, die gefährlich werden könnten, werden im jetzigen Moment mittels Traktorstrahl eingesammelt. Desweiteren muss ich feststellen, dass wir einer Nahrungsmittelrationierung nicht entgehen können. Der Bau von Agrartürmen kommt voran, dauert aber ein wenig länger als erwartet. Dies führt dazu, dass wir die Grundnahrungsmittel auf achtzig Prozent pro Person reduzieren müssen. Alles was darüber hinausgeht, regelt der Verkaufspreis. Gleiches gilt für alle anderen Völker, wobei Paraniden und Split bei ihren Nahrungsmitteln keine Einschnitte zu befürchten haben. Bevor wir nun zum Abkommen mit den Terranern kommen, möchte die militärische Abteilung eine neue Waffe im Kampf gegen die Xenon vorstellen.“
Der Premierminister trat zurück und übergab das Wort dem militärischen beauftragten Emeil Shank.
„Das Militär arbeitete seit längerem an einer planetaren Verteidigung von Argon Prime. Vor sechs Mazuras sind wir zu einem Ergebnis gekommen, dass sich sehen lassen kann. Tests haben ergeben, dass die Schifferkennungslaserkanone (SELK) effektiv jede uns bekannte Art von Schiffen zerstören kann. Die SELK scannt mit einem Infrarotlaser die Planetenumlaufbahn nach Schiffen ab und kann an der Art der Reflexion der Strahlung erkennen, um welche Art von Schiff es sich handelt und das Schiff einem Volk zuordnen. Ist dies geschehen und das Schiff als Feind eingestuft, schießt die SELK mit einem grünen Laser auf die Schiffe. Dieser Laser ist so energiereich, dass er innerhalb von Millisezuras ein Loch im Schutzschild hervorruft und zur Hülle des Schiffes vordringt. Das Schiff wird dann in wenigen Sezuras in zwei Hälften zertrennt. Um den ganzen Planeten zu schützen, brauchen wir vierunddreißig solcher Kanonen. Die ersten acht sind bereits fertig und wurden auf die größten Städte des Planeten verteilt, aber wegen der politischen Spannungen zuletzt, nicht aufgestellt. Da der Energieverbrauch dieser Waffen sehr hoch ist, werden drei weitere große Sonnenkraftwerke und entsprechende Energiespeicher benötigt. Der Bau neuer Sonnenkraftwerke sollte aber das geringste Problem darstellen.
In einer neuen Forschungsabteilung wird seit wenigen Tazuras an einer neuen Technik gearbeitet. Dabei handelt es sich um das Beamen von Menschen und Gegenständen. Nachdem die Wissenschaft es bereits geschafft hatte einzelne Atome und kleine Moleküle zu beamen, soll dieses Verfahren jetzt für das Militär und die gesamte Bevölkerung nutzbar gemacht werden. Die Forschung wird aber noch mehrere Jahre dauern.“
Der Beauftragte wurde von lautem Applaus unterbrochen, welcher mehrere Mizuras anhielt. Währenddessen setze er sich wieder in die Reihen der Senatoren und Premierminister trat an das Pult und verkündete das Eintreffen der terranischen Delegation. Die Terraner, Braks schätze die Zahl auf fünfundzwanzig, kamen durch den Haupteingang hinein und gingen die Treppe hinauf zu den Plätzen in der darüber liegenden Etage. Dieser Bereich ist eigentlich nur für die Presse und Zuschauer vorgesehen. Es dauerte einige Zeit bis alle Platz genommen hatten und Ruhe eingekehrt war.
Dann fuhr der Premierminister fort: „Ich möchte die terranischen Vertreter herzlich im argonischen Senat willkommen heißen. Zunächst möchte ich noch einmal auf die vergangen Monate zurückblicken.“
Braks sprach nun leise Jako an: „Was meinst du, sind das nur Militärs der Terraner oder handelt es sich auch um Zivilisten?“
„Nach den strengen Militärgesetzen der Terraner glaube ich eher, dass es sich bei der Delegation um die ranghöchsten Militärs handelt. Diese Tatsache hatte mich bei dem erzielten Ergebnis der Verhandlung stutzig gemacht.“
„Wieso das, Jako?“
„Das erzielte Ergebnis entspricht eigentlich nicht der terransichen Militärangewohnheiten, da es die zivilen Angelegenheiten betont. Und wenn dieses Ergebnis nur von einer Person beschlossen wurde, kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Terraner mit einverstanden sind. Aber der terransiche General Pico Cruise versicherte uns, dass alle Terraner dem Ergebnis zugestimmt haben. Belege oder Ergebnisse der Umfrage wollte er uns nicht zeigen.“
„Falls dem so sein sollte, dass er die Entscheidung alleine getroffen hat, steht das neue Abkommen auf sehr wackligen Beinen. Ich hoffe wir tun das Richtige.“
„Ja Nil, das hoffe ich auch.“
Nun kam der Premierminister zum eigentlichen Thema, dem Abkommen.
„Die Voraussetzung für die Verhandlungen mit den Terranern war eine Umfrage unter der Bevölkerung Argons. Diese sollte das Vertrauen zwischen unseren Völkern wieder verbessern, auch wenn wir das Ergebnis vorher schon einschätzen konnten. Die Abstimmung ergab eine deutliche Ablehnung, der bis dahin geltenden Regelungen. In langen Verhandlungen mit der Regierung Argons, Vertretern der Demonstranten und dem terranischen General Pico Cruise sind wir zu einer Einigung gekommen. Die Terraner dürfen den Planeten uneingeschränkt betreten, müssen aber überwacht werden. Da wir nicht genug Personal zur Verfügung haben, wird jedem Terraner ein Chip unter die Haut gepflanzt und seine Bewegungen überwacht. So sind die Sicherheitsdienste bei Vorfällen sehr schnell vor Ort. Gleiches gilt auch für Raumstationen im Sektor. Ausgeschlossen sind die beiden Nahrungsmittelproduktionen und die Handelsstation. Gleiches gilt auch für Argonen, die terranische Schiffe betreten wollen. Die Grundnahrungsmittelversorgung für die Terraner wurde sichergestellt. Außerdem wird jedes Volk einen Abgesandten entsenden, der bei Entscheidungen zu informieren ist. So wird der terranische Abgesandte bei jeder Ratssitzung dabei sein, genauso wie ein Argone auf der terranischen Flotte. Desweiteren konnten wir erneut einen Friedensvertrag aushandeln, der jegliche Waffengewalt verbietet. Die Terraner sind außerdem in der Pflicht bei Xenonangriffen den Planeten bei der Verteidigung zu unterstützen. Ich denke wir konnten auf diese Art und Wiese beide Parteien zufrieden stellen und hoffe somit auf eine gute Zusammenarbeit.“
Nach den letzten Worten gab es lauten Applaus von den argonischen Senatoren. Doch bei den Terranern gab es größere Zurückhaltungen, einige teilten augenscheinlich wüste Beschimpfungen aus. Aber die Situation beruhigte sich schnell, als der Premierminister in seinen Ankündigungen fortfuhr.
„Um unseren Bestrebungen Ausdruck zu verleihen, haben wir einige terranische Wissenschaftler in ein Projekt eingeführt, in dem es um einen unfokussierten Sprungantrieb geht. Dieser kann ein Schiff in einen entfernten Sektor springen lassen ohne ein Tor zu benutzen. Nur ist es noch nicht möglich das Schiff an eine genaue Position springen zu lassen. Unsere Wissenschaftler versuchen den Antrieb zu fokussieren, um die verloren gegangen Sektoren zu erreichen. Ihre Wissenschaftler werden mit unseren an der Lösung des Problems arbeiten. Das Projekt bleibt unter argonischer Kontrolle, es dürfen keine Daten weitergereicht werden. Das Abkommen beruht auf beiderseitigem Einverständnis und gilt ab sofort. Ich danke Pico Cruise für gute Zusammenarbeit bei der Erstellung des Abkommens.“
Erneut begannen alle argonischen Senatoren zu klatschen, während einige Terraner offenbar handgreiflich wurden. Sofort schritten die Sicherheitsbeamten ein und führte die tätigen Terraner nach draußen. Nun konnte die allgemeine Diskussionsrunde zum Thema beginnen. Es wurde noch etwas mehr als eine Stazura über die Themen diskutiert, dabei kam auch Sendy Sahkarna zu Wort, um über den aktuellen Stand des Experimentellen Sprungschiffes zu sprechen.
Nach der Senatssitzung trafen sich Brano und Sahkarna, während alle anderen ihres Weges zogen. Beide haben in den letzten Tagen, auf Grund des Sprungschiffes, viel miteinander zu tun gehabt. Sie beschlossen noch ein wenig an der Küste entlang zu gehen, da sich das Wetter in der Nacht deutlich gebessert hatte. Sie unterhielten sich über die vergangen Tage und deren Geschehnisse, sowie über Dinge, die in den nächsten Tagen und Wochen bevorstanden. Nach einer ganzen Weile entschieden sie sich dann auf eine Bank an der Promenade mit Meerblick zu setzten. Die Promenade war menschenleer. Es war dunkel und es wehte ein angenehm warmer Wind vom Meer, die Sterne funkelten. Ab und zu sah man, dass Metallteile von der Schlacht über dem Planeten in der Atmosphäre verglühten. Man könnte denken, es handle sich um Sternschnuppen in verschiedenen Farben. Die Anzahl der verglühenden Objekte nahm langsam zu, über dem Meer sah es aus wie leichter Regen, der in vielen verschiedenen leuchtenden Farben vom Himmel fiel.
Nach einiger Zeit sagte Sendy: „Die verschiedenen Farben entstehen durch das verglühen von verschiedenen Metallarten. Jede Art gibt bei Erhitzen eine andere Farbe des Spektrums ab. Aber ein faszinierendes Schauspiel. Nicht wahr Jako? Ich darf doch du sagen?“
Brano sah sie an und nickte, während sie sich ansahen. Sie kamen sich immer näher. Sie küssten sich. Man hörte leise das Rauschen der Wellen. Beide sahen dem Schauspiel schweigend zu, die Vielfalt der Farben faszinierte beide.
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Wie schon geschrieben, war der Teil recht lang, aber hoffentlich nicht langweilig. Richtig spannend wird es dann im nächsten Kapitel. Wie gewohnt kommt es in etwa zwei bis drei Wochen.
Grüße Profitgier.