Ohja, OpenOffice kenn ich. Die Rechtschreibprüfung dieses Programms ist mitunter ungewollt kreativ, ich habe durch es eine mir ganz unbekannte Tierart kennen gelernt. "Sichtung" strich es an, Änderungsvorschlag: "Sichtgnu". Seitdem grübel ich über das stammesgeschichtliche Verwandtschaftsverhältnis zwischen Argnus und Sichtgnus nach...Sanctus Lupus wrote:Bei den Rechtschreibfehlern, fehlenden Kommatas und anderweitig nachlässiger Interpunktion bitte ich um Verständnis dafür, dass der erste Teil der Geschichte noch mit OpenOffice geschrieben wurde.
Übrigens, "Kommata" ist schon der Plural. Da brauchst Du nicht noch ein 's' dranhängen.
In dieser Frage ist es wahrscheinlich sogar vom Vorteil, zwiegespalten zu sein. Versuche dieses Zwiefache umzusetzen! Kein Entweder-Oder. Es gibt Passagen eines Romans, die Dialogen besser ausgestaltet werden können, und es gibt Passagen, wo davon abzuraten ist (in der Sci-Fi sind hier beispielsweise Raumschlachten zu erwähnen). Man muss das immer irgendwie mischen. Mir erscheinen in diesem Sinne die "Sprünge", die Du zwischen erzählerischen Abschnitten und Dialogen zu machen meinst, nicht so plötzlich und heftig wie Dir offenbar selbst, im Gegenteil scheinen mir die Übergänge für einen Roman recht normal zu sein. Fließend sind sich sicherlich meist nicht, aber ich sehe nicht wieso sie dies zwingend sein müssten.Was mir auch immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass die Geschichte sehr stark dialoggetrieben voranschreitet. Ich weiß nicht ob dies gut oder schlecht ist, denn hier bin ich wirklich zwiegespalten.
Okay, hier liegt offenbar ein Missverständnis meinerseits vor (und auch eins von Dir?). Ich hatte das so verstanden (letztlich wegen des erwähnten Wahnsinns), dass Andrews Mitschüler Eigenschaften, die sie seinem Vater zuschreiben, auf Andrew projezieren. Es sei also so wahnsinnig und selbstmörderisch wie sein Vater. Hingegen hattest Du gemeint (zumindest verstehe ich es jetzt so), dass Andrew hier als 'Märtyrer' -im Sinne von Opfer- gesehen wird, weil man ihm unterstellt durch seine Abstammung per se für seinen Vater einzustehen, quasi so wie ein 'Märtyrer' (zweite Bedeutungsebene) für etwas einsteht. Soweit habe ich den Kontext des Wortes falsch verstanden.Zum Thema Märtyrer. [...] Den Begriff habe ich deshalb verwendet, weil ich hier auch auf gesellschaftliche Probleme hinweisen will. Man darf mir jetzt gerne Hypersensibilität oder Famehurerei vorwerfen, aber es ist doch so, dass heute noch die Abstammung darüber entscheidet, ob du in der Gesellschaft einen festen Stand hast, oder fallen gelassen wirst, wenn sich negative Details herauskristallisieren, für die du selbst noch nicht einmal etwas kannst. So auch hier. Und der Begriff Märtyrer bezeichnet meiner Erfahrung nach, nichts Gutes. Zumindest habe ich dies in der Vergangenheit so aufgefasst, wenn man mir vorwarf zum Märtyrer zu mutieren, nur um meine Überzeugungen zu wahren. Du weißt was ich meine. Dennoch, ich lasse mich nur zu gern eines Besseren belehren.
Dein Fehler wiederum scheint mir darin zu bestehen, die Bedeutung von 'Märtyrer' aus Formulierungen à la "den Märtyrer spielen" abzuleiten. Hier liegt aber im Endeffekt die selbe Bedeutungsverschiebung vor wie von "Held" zum "Helden spielen". Wenn wir sagen, jemand 'spielt den Helden' so meinen wir, dass er sich unnötig in Gefahr begibt, also etwas grundlegend anderes tut als z.B. der "Held" Feuerwehrmann, der sich nötigerweise (eben um jemand zu retten) in Gefahr begibt. Ähnlich ist der 'Märtyrer' an sich der, der sich selbst zum eigenen Schaden für eine gute Sache eingesetzt hat, derweil jemand, der den Märtyrer "spielt", jemand ist, der stur für etwas einsteht, das dies (in den Augen desjenigen, der diese Formulierung wählt) nicht wert ist.
Übrigens, was Deine Erfahrungen angeht, wunderte es mich schon, dass Du eine Geschichte aus diesem "Umfeld" schreibst.
Ein Grund mehr, das zu ändern. In diesem Sinne sind die Namen der Personen schon fast zuviel Erklärung, zumindest unterstreicht ihr Vorhandensein als Kontrast das Fehlen anderer Informationen. Schreib etwas in der Art: "Die Inschrift erinnerte ursprünglich an die Uraufführung der Operette "L'Ecossais de Chatou". Der Bürgermeister von Paris hatte sie für den Komponisten anfertigen lassen."Was die Operette angeht, wollte ich nicht zuviel erklären, weil die absolut keine Bedeutung für die Geschichte selbst hat.
An Joe musste ich natürlich auch denken. Den Ohrwurm, den ich mir beim Nachdenken über mögliche Geschehnisse in 1869, einfing war jedoch das Lied der Kommunarden, bzw. Brechts deutsche Übersetzung davon. Vielleicht waren das ja auch noch Nachwehen vom 1. Mai...Und ja, ich hatte tatsächlich Joe Cocker gehört, als mir der Einfall mit der Überschrift kam. Ich hoffe dieser Ohrwurm ist oder war willkommen
Freundschaft!
PS: Jetzt weiß ich auch endlich, woher Du Deinen alten Nick hattest. Ich hatte mich schon gefragt, ob ich Deine ungewöhnlich fundierte Kenntnis byzantinischer Geschichte bestaunen sollte.