Story: Boro Pi Teil II - Novas (745)

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Boro Pi
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Story: Boro Pi Teil II - Novas (745)

Post by Boro Pi » Fri, 30. Jul 04, 14:02

Novas (745)

Kapitel 1 - Computerkomponenten

Boro schaute aus dem großen Fenster seines neunen Büros, er beobachtete einen argonischen Transporter, der allmählich in der Schleuse verschwand. Ein kurzer dumpfer Ton zeigte an, dass jemand das Zimmer betreten wollte: „Ja – und ja!“
Hilala Lu, die junge Verwalterin der Station, kam hinein: „Thorston Smyth, Verteter der Argonischen Handelsbehörde, ist soeben, gerade und unmittelbar eingetroffen, angekommen und hierher geflogen, Sir Pi. Es sind nun alle lustigen haarigen und unhaarigen Wesen da, wir können beginnen, anfangen und starten.“
„Ja – und ja.“
Sie begaben sich zur Verpackungshalle, in der die offizielle Eröffnung der Planktonfarm vollzogen werden sollte. Es waren Vertreter der Presse und Vertreter der Handelsbehörden der Boronen und Argonen eingeladen. Außerdem war, obwohl nicht geladen, eine Vertreterin der Teladi Company erschienen, und zwar die bekannte Maklerin und Wirtschaftsweise Gogoeolos Alias Telefonitis. Dies war natürlich nicht ihr richtiger Name, allerdings war sie seit einiger Zeit unter diesem Namen bekannt. Gogoeolos Lalundas Tersoabas II., wie sie wirklich hieß, war eine Art lebende Legende unter den Teladi. Mit Hilfe ihres sehr schnellen Schiffes, der ‚Zinseszins’ von Typ Fledermaus, schien sie nahezu rund um die Uhr auf den großen Börsenparketten von ‚Ianamus Zura’ und ‚Platinball’ zugegen zu sein. Zudem kam sie, wie eben jetzt auch, zu jeder Firmengründung, die sie als gewinnbringend ansah. Wenn man Tersoabas sah, war sie fast immer über ein Headset mit irgendjemand am verhandeln, eben dies hatte ihr in der Kolumne eines argonischen Wirtschaftsmagazin den Spitznamen ‚Alias Telefonitis’ beschafft.
Selbstverständlich wurde diese Eröffnung einer boronischen Raumstation von den Split nicht beigewohnt, auch war kein Vertreter der Paraniden erschienen, was allerdings aufgrund der jüngsten Entwicklung im Paranidischen Reich niemanden verwunderte.
Boro und Hilala hatten die Verpackungshalle fast erreicht, als Boro plötzlich stehen blieb, weil ihm die Frage wieder einfiel, die er noch stellen wollte: „Haben sie dieses unschön lästige und dumme Problem mit den sonst lustig arbeitenden Stationscomputer mittlerweile in den Griff bekommen, es gelöst und beseitigt?“
„Wir haben es analysiert, erkannt und eingegrenzt, Boro Pi, Ritter des Königinnenreichs, indem wir alle wichtigen Funktionen, Programme und Bereiche auf die einwandfrei, problem- und bedenkenlos arbeiteten Speichersegmente übertragen haben, vermochten und konnten, jedoch müssen und sollten die defekten, nicht mehr arbeitenden Segmente ersetzt, erneuert und ausgetauscht werden.“
„Dann werde und will ich wohl demnächst, bald und in Kürze mal ein Computerwerk anfliegen und aufsuchen müssen.“
Als sie die Halle erreichten, klatschten alle Anwesenden. Außer den oben genannten Personen, war natürlich auch die volle Belegschaft der Raumfarm anwesend, diese hielt sich aber eher im Hintergrund, in der Nähe des Buffets auf. Boro musste natürlich die erste Rede halten, was ihm jedoch eher als lästige Verpflichtung vorkam:
„Friede, es füllt mich mit tiefer, lustiger und echter Freude zu sehen, zu erblicken und zu erkennen, dass so viele feine, freudige und freundliche Gäste und Besucher erschienen sind, die hier mit mir die Einweihung und Eröffnung meiner ersten und primären Raumfabrik und –station vollziehen, durchführen und feiern wollen. Die Einweihung dieser lustigen, stolzen uns ästhetischen Planktonfarm im Sektor ‚Menelaus Grenze’ ist gleichzeitig und zudem auch die Gründung und der Beginn einer neuen, bislang ungesehenen Firma, nämlich PiFu. Unser hoch qualifiziertes, bestens ausgebildetes und stets emsige Personal, sowie der Einsatz neuester Technologien, Verfahren und Anbaumethoden, wird uns befähigen und es ermöglichen ökologische und ökonomische Spitzenwerte bei der Züchtung, Gewinnung und Produktion von schmackhaften, delikaten und unbelasteten Plankton zu erreichen. Und damit und somit will und werde ich auch gleich schon wieder und umgehend zum gar schnell erscheinenden Ende und Abschluß kommen, übergehen und überleiten, wobei ich vorher, zunächst und erst noch erwähnen, sagen und los werden möchte, dass unsere fein betriebenen Marktanalysen ergeben, gezeigt und angedeutet haben, dass wir schon bald und in Kürze große Anteile des Planktonmarktes in dieser schönen, reichen und friedlichen Region des weiten Alls beherrschen könnten und vermöchten. Auch die geschätzte, fröhlich stimmende und erquickende Anwesenheit von Gogoeolos Alias Telefonitis, äußerst emsige Schuppenknauserin, bestärkt, bestätig und unterstützt mich in dieser positiven, fröhlichen und lustigen Zukunftsperspektive. Danke und danke.“
Boro steuerte nun zielstrebig auf das Buffet zu, obwohl er sich nicht ganz im Klaren war, ob ihn das viele Bofu dort hinzog oder Hilala Lu. Ihre Nähe empfand er lustig verwirrend und ihre Hormonwolken schmeckten lieblichst. Jedoch wurde er auf halbem Wege zum Buffet gestoppt, denn genauso unerwartet wie sie sich selbst eingeladen hatte, hatte sich Telefonitis nun offenbar spontan, vielleicht auch ermuntert durch Boros letzten Satz, überlegt auch eine Rede zu halten. Da sie in seiner Ansprache alle ihr erdenklichen Methoden, wie die Station noch mehr Gewinn erwirtschaften könnte, einfließen ließ, zog sich die Ansprache deutlich in die Länge. Und Boro war gezwungen sie sich bis zum Ende anzuhören und dabei interessiert zu wirken, da er wusste, welchen Einfluss Telefonitis in der Wirtschaft hatte. Würde Boro sie verstimmen, könnte er seine Station gleich wieder schließen. Durchaus interessant fand er dann auch Telefonitis Idee, aus PiFu einen Aktienkonzern zu machen, wenn sich das Geschäft wie erwartet gut entwickelt. Boro ließ es sich durch den Kopf gehen. Nach etwa zwei Stazuras war dann die Eröffnungsfeier beendet und die Station nahm die Produktion auf. Telefonitis Rede hatte etwa ein Drittel der Zeit beansprucht, was sie selbst aber erst danach bemerkte. Sichtlich erschrocken darüber, dass sie mit ihren engen Terminplan komplett in Verzug gekommen war, stürzte sie hinaus, während sie über ihr Headset schon wieder Ferngespräche führte.
Nachdem auch die anderen Gäste gegangen waren, schwamm Boro in den Hangar, wo die Nautilus, sein privates Schiff des Typs Aal, auf ihn wartete. Er besprach auf den Weg dorthin mit Hilala noch einige Instruktionen für die Zeit seiner Abwesenheit. Boro steig in sein Schiff ein und wollte gerade die Einstiegsluke schließen, als sich Hilala nochmals kurz an ihn wendete: „Wo gedenken und planen Sie die neuen Speichersegmente zu kaufen, zu erwerben und zu gewinnen?“
„Bei den mal lustigen, mal grimmigen Cyperpunks, die waren, sind und bleiben die Besten. Vergessen Sie nicht niemals, dass deren fein arbeitende Systeme und Programme mir bereits und schon einmal das Leben gerettet haben.“
„Nein nicht, dennoch hat, glaube und dachte ich und erinnere mich, dass damals auch ein Cyperpunk versucht und probiert Sie umzubringen und zu töten.“ Boro schmeckte eine Spur Sorge in ihren Hormonen, was ihn irgendwie sehr fröhlich stimmte. Plötzlich merkte er, dass seine Poren eigene dichte verräterische Wolken abließen. Hilala schlug offenbar belustig die Augenlider nieder.
Boro ignorierte dies und antwortete auf den letzten Satz: „Keinerlei Grund oder Anlass zur Beunruhigung, Hilala Lu, emsige Verwalterin. Erstens war damals zu jener Zeit ein bösartig hohes und unfeines Kopfgeld auf mich ausgesetzt und ausgeschrieben, was jetzt und heute nicht ist, und zweitens habe ich gehört, vernommen und geschmeckt, dass Kao t’Ztk, grimmigster der Cyperpunks, nicht mehr und weiter für die Punks arbeitet und werkelt.“
„Wie Sie meinen und denken. Guten Flug und gute Reise.“
Die Luke schloss sich und die Nautilus erhob sich langsam in die Höhe um abzudocken.

Boro erreichte ‚Farnhams Legende’ ohne Probleme und bekam auch sofort die Landeerlaubnis für das Computerwerk. Allerdings wurde er schon während des Andockens von den Stationssensoren gescannt, was äußerst ungewöhnlich war. Dementsprechend war Boro doch etwas verunsichert als die Nautilus im Hangar des Computerwerks aufsetzte. Nachdem er ausgestiegen war, kamen ihm mehrere Cypherpunks entgegen. Einige von ihnen kannte Boro noch von seinem letzten Besuch an Bord. Auch ein Paranide war darunter, Boro musterte ihn nachdenklich, er wusste nicht mehr genau, wie lange er schon keinen Paraniden mehr gesehen hatte. Das offenbar große Interesse der Punks für ihn, beunruhigte Boro sehr. Ein Split ergriff das Wort: „Was will Boronding von Cyperpunks?“
„Ich brauche, wünsche und benötige ein paar neue Speichersegmente für meinen Stationcomputer, einen feinen und guten Slimy Boron 5 900 XT.“
„Boronding folgt uns.“
Die Punks führten Boro in ihr Konferenzzimmer, das nun mit einem großen, eleganten, aber auch verschrammten Tisch, sowie verschiedenen bequemen Stühlen ausgestattet war. Alle setzten sich hin, ein Argone beugte sich zu Boro herüber: „Du bist Sir Boro Pi, nicht wahr?“
„Ja – und ja.“ Die Punks wechselten vielsagende Blicke, Boro fuhr fort: „Würden Sie mir bitte erklären, sagen und verraten, was Sie von mir wollen und wünschen?“
Ein Teladi übernahm mit aufgerichteten Schuppenfinnen: „Wir wollen dir ein Geschäft vorschlagen, Sssir. Du erhältst einen kompletten nagelneuen Ssstationscomputer, wenn du unsss einen kleinen Gefallen tust.“
„Welche Art von Gefallen und was für einen.“
Nun fühlte sich der Argone wieder angesprochen: „Du sollst einen unserer Frachter eskortieren, der einige Computerkomponenten zu einen gut zahlenden Kunden liefern soll.“
„Und was ist das garstige und unlustige Problem mit selbigen Komponenten und dieser Hardware?“, fragte Boro.
Alle Cyperpunks schienen sichtlich verlegen: „Nun es sind Spezialanfertigungen, exakt nach den Wünschen des Kunden gefertigt, und nun ja ...eh, ...“
„Ja – und ja. Und?“
„Nun ja, Sir Pi, sie müssen unsere Verlegenheit entschuldigen. Es ist nämlich so, dass keiner hier, obwohl wir uns für die genialsten Hardware- und Softwarespezialisten der Galaxis halten, ... eh, dass keiner hier weiß, wofür man diese Komponenten benutzen könnte. Um ehrlich zu sein, hatten wir schon reichliche Probleme die Pläne der Komponenten, die uns der Kunde mitgeschickt hat, zu verstehen. Jedoch sind die Komponenten nicht das Problem, weswegen wir deine Hilfe brauchen, Borone, sondern der Bestimmungsort.“
Boro schwante schon, wie die Antwort aussehen würde, dennoch fragte er: „Um welchen fernen, gar gefährlichen und entlegenen Bestimmungsort handelt es sich und geht es.“
„Um das Handelsdock in ‚Herzogs Reich’.“, brummte der Paranide aus seiner Ecke.
Boros Gesicht wurde gelblich: „Das ist tiefstes Paranidenterritorium! Das ist fast, beinahe und nahezu schon Selbstmord.“
Ein Split wandte sich jetzt an Boro: „Also Boronding verstanden hat Problem.“

Es wird nun allmählich Zeit den Leser zu erklären, wieso der gesamte Handelsverkehr in das und aus dem Paranidischen Gottesreich zum erliegen gekommen ist. Es war mittlerweile etwa zwei Jazuras her, dass Boro das gestohlene Para Para zurückbrachte und so den Krieg zwischen den Paraniden und den Boronen verhinderte. In folge dieses Ereignisses steigerten die Paraniden zunächst ihren Außenhandel, was zu einem unerwartet hohen Wirtschaftswachstum im Reich führte. Allerdings lockte der verstärke Waren- und Kapitalumsatz auch eine Vielzahl neuer Piratengruppen an, die jedoch von den paranidischen Behörden nicht als zu sehr beachtet wurden. Man war Piraterie gewohnt, hatte sie zwar nie besiegt, doch war sie auch nie eine ernsthafte Bedrohung gewesen.
Eine dieser neuen Piratengruppen, die sich selbst ‚Novas’ nannte, begann vor etwa einem Jazura mit der Bekämpfung der konkurrierenden Gruppen und wurde hierfür vom paranidischen Geheimdienst unterstützt. Indem die Novas immer so stark mit Waffen beliefert wurden, dass sie in etwa gleichstark mit ihren Gegnern waren, erhoffte sich der Geheimdienst dadurch eine Art gänzliche Selbstzerfleischung der Piraten. Aber dann kippte das Kräfteverhältnis radikal zugunsten der Novas, als diese eine neue Superwaffe entwickelten, den Novamon, dies war ein Bayamon, der zwar keinen Frachtraum mehr hatte, dessen Generator aber eine Schildstärke von 25 Megawatt erzeugen konnte. Nach wenigen Tazuras kapitulierten die anderen Piratengruppen und Syndikate im paranidischen Raum und schlossen sich den Novas an, zudem hatten die Novas durch den ‚Piratenkrieg’ eine derartige Popularität erlangt, dass deutlich mehr junge Piloten und erfolglose Händler eine Piratenlaufbahn einschlugen als jemals zuvor.
Nach dem plötzlichen Ende des ‚Piratenkrieges’ stellten die Paraniden natürlich sofort die Unterstützung der Novas ein und begannen sie in dem gemäßigten Maße zu bekämpfen, wie sie die Piraten vor dem Krieg auch bekämpft hatten. Circa zwei Mazuras später errechnete ein Ermittler des paranidischen Geheimdienstes die ungefähre Truppen- und Flottenstärke der Novas, und musste mit Entsetzen feststellen, dass diese bald so hoch sein würde, dass die Novas es mit dem paranidischen Militär hätten aufnehmen können. Noch in der selben Stazura wurde der Plan entwickelt die Zeus sobald wie möglich in den ‚Imperialen Grenzbezirk’ zu entsenden, wo diese die Basis der Novas aufspüren und zerstören sollte. Doch durch eine undichte Stelle im Geheimdienst erfuhren die Piraten hiervon und ergriffen Maßnahmen. Unter Einsatz und Verlust eines großen Teils ihrer Flotte enterten sie die ‚Minotaurus’, einen TL des Typs Herkules und verlagerten ihren gesamten Bestand an scharfen Raum-Raum-Raketen auf das Schiff. Mit mehr als 8.000 Raketen verschiedenster Bauarten bestückt, schlug die Minotaurus die paranidische Flotte und beschädigte die Zeus so stark, dass sich diese zurückziehen musste und seit dem in der Werft repariert wird. Nahezu völlig geschlagen verlor das paranidische Militär ein System nach den anderen an die Novas, nur Paranid Prime konnte durch die Verlegung aller schweren Zerstörer dorthin gehalten werden.
Bald darauf begannen die Novas mit Übergriffen und Raubzügen auf das Gebiet der anderen Imperien. Bei einem der ersten plünderten sie sogar den Tempel der Goner. Die anderen Völker sahen sich daher gezwungen ihre Grenzen zu den Paraniden zu schließen und verstärkten ihre Flottenstärke in den grenznahen Sektoren.

Die Verhandlungen dauerten noch über eine Stazura, dann willigte Boro schließlich ein den Muli der Cyperpunks nach ‚Herzog Reich’ zu begleiten, gegen einen neuen Stationscomputer und 35.000 Credits. Die Punks stimmten diesem Betrag recht schnell zu, woraus Boro schloss, dass der Kunde, der übrigens Larkkahmanckfing hieß, bereit war sehr viel für seine Spezialkomponenten zu bezahlen.
Bald darauf starteten die beiden Schiffe ihre Reise, man plante die kürzeste Route zu nehmen, und flog daher zunächst in die Richtung von ‚Split Feuer’. Dort wurden sie sofort nach Eintritt in den Sektor von einem Bayamon gerufen. Boro riss die Nautilus sofort herum und nahm das Schiff ins Visier, merkte aber noch rechtzeitig, dass der Pilot des Bayamon eine Freundkennung eingeschaltet hatte. Er wurde nochmals gerufen: „Ssseien sie gegrüßt, Pilot. Hier spricht Gradias Lalundas Ugalirias von der Piratenbasssis ‚Brennans Triumph’. Sie nähern sich Novaraum. Kehren sie sofort um.“
„Sie haben mir gar nichts zu erzählen, zu befehlen und zu sagen, Gradias Lalundas Ugalirias.“
„Sie missssverstehen, Pilot. Esss geht um ihre Sicherheit. Wir beschützen die Händler und Fabrikanten der freien Sssektoren vor den Novas.“
Gol t’Rnnt, der Cyperpunk an Bord des Mulis schaltete sich nun auch in das Gespräch ein: „Die Kreatur spricht wahr, Piraten uns schützen, wenn wir geben Credits.“
„Unlustiges Schutzgeld?“, fragte Boro angewidert.
„Genau, Pilot. Für uns sssehr profitabel und für unsere Kunden sehr nützlich, wie sie derzeit wieder sehen.“
„Uns ist klar, bewusst und bekannt, dass wir ihren Schutz verlieren, wenn wir die freien, iemand wirklich gehörenden Sektoren verlassen, Gradias Lalundas Ugalirias, Piratin aus ‚Brennans Triumph’, aber warum gewähren und erlauben sie uns nicht einfach den Sektor zu passieren und zu durchqueren.“
„Wenn sssie einmal den Sektor scannen würden, Pilot, werden sie verstehen warum esss unmöglich ist, dasss sie passieren. Mit Hilfe der SQUASH- Minenanlage in ‚Elenas Glück’ haben wir am Südtor ein undurchdringliches Minenfeld angelegt.“
Nach allem, was er von den Novas gehört hatte bezweifelte Boro zwar, dass das Minenfeld „undurchdringlich“ war, dennoch sah er ein, dass die Nautilus und das Muli hier nicht weiter konnten, weshalb nun Kurs auf ‚Wolkenbasis Südwest’ genommen wurde.

Dort wartete eine neue Überraschung auf Boro. Er hatte während des gesamten Fluges darüber nachgedacht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass auch die Argonen die Grenze vermint hatten. In der Tat rechnete er fest damit, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Argonen als Mitglied der Gründergilde einen Vertrag unterschrieben hatten, der den Einsatz von Raumminen ahndet. Wäre dort ebenfalls ein derartiges Feld installiert, wäre Boros Auftrag wohl nicht ausführbar. In ‚Wolkenbasis Südwest’ musste er aber feststellen, dass die Argon Föderation kein Minenfeld errichtet hatte. Seine Scannerdaten beruhigten ihn jedoch keineswegs, denn statt der erwarteten hohen Militärpräsenz, zogen lediglich zwei Eliten am Südtor ihre Kreise.
Als sie sich dem Tor näherten wurden die beiden Raumschiffe von einem der Kampfschiffe gerufen: „Major Jonn Dufrans von der AP Argo an Boron Aal und Split Muli; kehren Sie unverzüglichst um! Ich wiederhole; kehren Sie unverzüglichst um! In den von Ihnen angesteuerten System finden zurzeit schwere Kampfhandlungen statt.“
„Kampfhandlungen und Gefechte welcher Art und Weise?“ fragte Boro.
„Da das paranidische Imperium offenbar nicht mehr die militärische Stärke besitzt der Bedrohung durch die Novas Einhalt zu gebieten, hat das argonische Verteidigungsministerium einen Angriff beschlossen, durch den zumindest die Handelsroute nach Paranid Prime wiederhergestellt werden soll.“
Boro überlegte nicht lange, er riet Gol t’Rnnt zunächst an der Freien Handelsstation anzudocken und abzuwarten. Dieser stimmte grummelnd, aber ohne Widerworte zu. Boro selbst wollte nicht warten, er startete die Motoren und steuerte das Tor wieder an.
Sofort meldete sich die argonische Patrouille wieder: „Pilot, kehren Sie sofort um! Wenn Sie das Tor passieren kann die Gründergilde nicht länger für Ihre Sicherheit garantieren!“
„Major Dufrans, loyaler Diener der argonischen Marine, ich bin und heiße Sir Boro Pi, Ritter Ihrer Majestät, der weisen, lustigen und ehrenwerten Königin Lar Atreus! Ich werde, gedenke und will mich ihrem Kampfverband anschließen, denn schließlich würde auch das stolze Königinnenreich von einer lang ersehnten und erwünschten Befreiung der Handelsroute und des Weges nach Paranid Prime profitieren.“
Die Argonen zögerten einige Sezuras, dann aber wurde Boro erneut von Major Dufrans gerufen: „Wie Sie wollen, Sir.“
Boro war mit sich sehr zufrieden, er hatte mit seiner Erklärung offenbar Eindruck auf die Argonen gemacht. In Wirklichkeit waren seine Beweggründe aber, eher anderer Natur, er fürchtete nämlich, dass die Cyperpunks ihm seine Bezahlung verweigern könnten, wenn er jedem Kampf aus dem Weg ginge. Zudem war er sicher, dass das argonische Militär bereits den größten Teil der feindlichen Schiffe zerstört haben dürfte.

Kapitel 2 - Die Befreiungsarmee

Die Schlacht war in vollen Gange, die AP Argon Eins befand sich im Südwesten des Sektors und feuerte Salven in eine wild durcheinander fliegende Ansammlung von Kampfschiffen, welche wie ein aufgeschreckter Mückenschwarm wirkte. Dort kämpften Dutzende Schiffe der Piraten gegen etwas weniger Schiffe der Argonen. Auch zwei paranidische Kampfschiffe einer Erzmine hatten sich der Befreiungsarmee angeschlossen. Alles im allen sah es danach aus, als ob der Kampf bald gewonnen wäre. Boro hielt direkten Kurs auf das Getümmel, ohne jedoch voll zu beschleunigen. Er klickerte amüsiert als ein Kampfschiff des Typs Prometheus das Handelsdock verließ und offenbar auch noch eingreifen wollte. Doch schon bald fiel Boro auf, dass sich ihre Flugbahnen allmählich von einander entfernten, der Prometheus flog zur Argon Eins. Neugierig geworden, ob das Schiff vielleicht eine wichtige Persönlichkeit an Bord hätte, scannte er es kurzerhand. Dies schien dem paranidischen Piloten jedoch sehr zu missfallen, er feuerte drei Hornissen auf die Nautilus ab. Boro ging nun auf volle Geschwindigkeit und versuchte mithilfe der Steuerdüsen den Raketen auszuweichen. Nach einigen wilden Flugmanövern hörte er die erleichternde Mitteilung seines Bordcomputers, dass sich die Raketen selbst zerstört hatten, nachdem ihr Treibstoff ausgegangen war.
Er steuerte nun auf den Prometheus zu, dieser schien ihn jedoch nicht weiter zu beachten, vielleicht hatte er gar nicht mitbekommen, dass Boro den Angriff überstanden hatte. Die anderen Schiffe im Sektor hatten offenbar nichts von dem Zwischenfall bemerkt. Der Paranide reagierte noch immer nicht auf die sich nähernde Nautilus, sondern steuerte unbeirrt weiter die Rückseite der Argon Eins an. Boro hatte eine Hornisse an Bord, er hielt nicht viel von Raketen, aber jetzt feuerte er sie ab, durch den unprovozierten Angriff völlig aus seiner boronischen Friedfertigkeit gebracht. Im gleichen Moment bemerkte er, dass auch der Prometheus wieder angefangen hatte die schweren Raketen abzuwerfen. Er feuerte ohne Unterbrechung, jedoch nicht auf die Nautilus, sondern auf die Argon Eins. Das schwerfällige Trägerschiff, das erst jetzt merkte, dass dieser Paranide nicht auf Seite der Argonen kämpfte, versuchte nun zu wenden, um sich dem neuen Gegner zu stellen. Auch die anderen argonischen Kampfschiffe und einer der beiden freiwilligen Mitstreiter der Erzmine wandten sich nun diesem Schiff zu. Die Piraten waren besiegt, doch hatte auch der zweite ‚Erzminenkämpfer’ die Schlacht nicht überstanden. Alles was Waffen besaß stürzte nun dem neuen Angreifer entgegen. Doch bevor eines der Schiffe einen Schuss abgeben konnte, explodierte das feindliche Raumgefährt, Boros Rakete hatte getroffen.
An Bord der Argon Eins machte man sich auf den Aufschlag der insgesamt zwölf Hornissen gefasst. Normalerweise waren die Schilde eines Trägers stark genug das wegzustecken, doch waren die Schilde durch die vorhergehenden Kampfhandlungen auf 80% ihrer eigentlichen Stärke gefallen. Wütend und gnadenlos schlugen die zerstörerischen Geschosse auf das Schildgitter nieder, bei der elften Rakete brach es zusammen. Die letzte Riss ein großes hässliches Loch in die Steuerbordseite des riesigen Schiffes. Für die in diesem Bereich arbeitenden Crewmitglieder verstrich eine tödliche Achtel Sezura, bis ein Notkraftfeld das Schiffsinnere vom Vakuum des Weltraums trennte. Doch die AP Argon Eins hatte es überstanden, hätte der Prometheus ein paar Sezuras mehr gehabt um Raketen abzufeuern, wäre der M1 komplett zerstört worden.
Als der Träger begann über Funk medizinische Hilfe anzufordern, hatten bereits etliche Stationen Krankentransporter und Frachter mit Notfallausrüstungen gestartet. Außer den schwerer Beschädigten, dockten die argonischen Kampfschiffe nicht an ihrem Mutterschiff an, um die Schleuse nicht unnötig zu blockieren.
Es war etwa eine Quazura vergangen seit der Prometheus, der offenbar zu den Novas gehörte, zerstört worden war. Unschlüssig, was er nun tun sollte, hatte Boro die Zeit damit verbracht die Rettungsschiffe zu beobachten, aber nun entschied er sich nach ‚Wolkenbasis’ zurückzukehren um Gol t’Rnnt zu holen. Nachdem er seine Triebwerke gestartet hatte wurde er von der Argon Eins gerufen: „AP Argon Eins an boronisches Schiff. Captain Crystal O’Hara hier, mit wem habe ich das Vergnügen?“
„Sir Boro Pi, Ritter und Bewahrer des Königinnenreichs Boron und ihrer Majestät der lustigen Königin Lar Atreus.“
„Wir würden Sie gerne an Bord bitten, Sir Pi.“

Die Argonen waren daraufhin sofort nach Paranid Prime geflogen und wurden dort herzlichst von den Paraniden begrüßt. Die gerade erst vier Tazuras vollständig reparierte Zeus schoss Leuchttorpedos ab, die ein farbenfrohes Salutfeuerwerk bildeten.
Während des Fluges wurde Boro an Bord des argonischen Trägers überall von den Offizieren und anderen Mannschaftsmitgliedern mit viel Lob und Dank begrüßt. Nur Admiral Clostman stand dem Boronen skeptisch gegenüber und ließ Boro so oft er konnte wissen, dass dieser nach seiner Meinung nur ein puren Glückstreffer gelandet hatte. Bald traf auch der Frachter der Cyperpunks ein, eskortiert von der AP Argo.
„Zivilisten haben auf der Brücke nichts zu suchen!“ fuhr Admiral Clostman Boro an, als dieser hinter Captain O’Hara aus dem Lift hinausschwebte.
„Admiral, bei allem Respekt, Sir Boro Pi ist unser Gast, ich zeige ihm gerade das Schiff.“
„Wir befinden uns im Kriegsgebiet und haben schwere Schäden davongetragen. Und Sie haben nichts Besseres zu tun als diesem dahergelaufenen boronische Touristen eine Schiffsführung zu geben, Captain?“
„Doch, Sir! Ich habe verstanden!“ Sie wandte sich Boro zu: „Es tut mir leid, Sir Pi, ...“
„Schon gut und klar, lustiger weiblicher Captain, ich bin schon hinfort, unsichtbar und entschwunden“ sagte Boro und blickte verächtlich zum Admiral hinüber. Er hatte gerade die Brücke wieder verlassen, als der große Kommunikationsbildschirm aufblitzte und das Bild eines uniformierten Paraniden zeigte: „Hier spricht Priesterherzog Liromancknat vom Handelsdock, wir sprechen in Auftrage seiner Heiligkeit des Imperators Xaar Maximus Paranidia.“
„Welches Anliegen hat der Imperator uns bezüglich?“ fragte Clostman.
„Als Oberbefehlshaber der Paranidischen Kriegerschaft möchte Er Sie, Admiral Clostman, als höchstrangigsten anwesenden Vertreter des Argonischen Militärs, sowie Sir Boro Pi, als höchstrangigsten anwesenden Vertreter der Königlichen Boronischen Marine, zu einer Lagebesprechung zu dritt einladen.“
„Mit Verlaub, Herzog Liromancknat, dieser Pi ist ja eher nur zufällig hier und hat keinen militärischen Rang.“
„Er ist ein Ritter, und damit nach boronischen Recht im Kriegsfall ein Offizier der Königlichen Flotte“ entgegnete der Priesterherzog.
„Ich bitte Sie, fast jeder der Raumschiff hat, wird im Königinnenreich zum Ritter geschlagen. Außerdem ist der Kerl nur deswegen der ranghöchste Borone hier, weil kein anderer da ist. Ich bin mehr als sicher, dass er keinerlei Erfahrung in Strategie und Kriegsführung besitzt. Ich habe genug andere Offiziere an Bord, die für ein derartiges Treffen besser geeignet sind.“
„Die Weisungen des Imperator sind eindeutig und stehen nicht zur Debatte!“ antwortete Liromancknat schroff und beendete das Gespräch.

Das Handelsdock wirkte wie ausgestorben, zwar war an nahezu jeder Tür eine paranidische Wache postiert, doch im Vergleich zum üblichen hektischen Treiben an Bord war es verlassen. Die Station war für Zivilpersonal bis auf weiteres gesperrt. Händler, Ladenbesitzer, Mechaniker und andere Stationsbewohner waren schon vor Mazuras auf dem Planeten evakuiert worden, so dass das Handelsdock überhaupt nicht mehr seiner eigentlichen Funktion nachging, sondern jetzt als Einsatzzentrale des paranidischen Militärs diente.
Auf dem bequemen Sitzen des Warteraums vor dem Audienzsaal des Imperators saßen sich nun Boro und Admiral Clostman gegenüber. Nachdem Herzog Liromancknat den Raum wieder verlassen hatte, um dem Herrscher über das Eintreffen der Gäste zu informieren, waren sie allein. Der Admiral blickte Boro ernst und nachdenklich an. Nach einigen Sezuras fragte er: „Ich hoffe doch, dass Sie sich den Ernst der Lage bewusst sind, Borone?“
„Ja – und ja, lustig grimmiger Admiral. Wieso und warum fragen Sie und erkundigen sich so genau danach?“
„Es geht mir darum, dass ihre Gegenwart bei diesem Gespräch eher hinderlich sein dürfte. Zum einen gefährdet sie erheblich die Geheimhaltung, aber daran lässt sich wohl nichts mehr ändern. Zum anderen werden Sie aufgrund Ihrer fehlenden militärischen Ausbildung und Erfahrung, nur unqualifizierte und wenig hilfreiche Beiträge der Besprechung hinzufügen können. Ich denke daher, dass es im Interesse der allgemeinen Sicherheit angebrachter sein dürfte, wenn Sie sich dezent zurückhalten und die Unterredung zwischen mir und dem Imperator nicht stören.“
Boro war ziemlich beleidigt über diese Ausführungen des Argonen, nickte aber kurz, wobei er Clostman einen verbitterten Blick zuwarf, was dieser aber offenbar nicht bemerkte. Wahrscheinlich war er es nicht gewohnt boronische Mimik zu deuten. Nach wenigen weiteren Mizuras, wurde das große, mit Majaglitt verzierte, Prunktor zum Audienzsaal von innen her geöffnet und Liromancknat trat heraus: „Sie dürfen nun eintreten.“
Boro und Clostman erhoben sich und steuerten auf das Tor zu, während der Priesterherzog den Warteraum auf der anderen Seite verließ. Der Audienzsaal war so groß, dass Boro, als er sich umsah, ernsthaft darüber nachdachte, wie er überhaupt in die Raumstation hineinpasste. Fliesen aus Nividium und Marmor bildeten ein Schachbrettmuster, dass in der Mitte des Raums in dreieckige Fliesen überging, mit denen das Symbol des Paranidischen Gottesreiches auf dem Boden dargestellt war. An den Wänden waren Fresken angebracht, die große Schlachten aus der paranidischen Geschichte vor der Raumfahrtzeit zeigten. Die einzelnen Bilder waren mit hohen Steinsäulen voneinander getrennt. Der lang gezogene Saal hatte nur das Tor, durch das die beiden Gäste hereingekommen waren, als erkennbaren Eingang. Allerdings war anzunehmen, dass er über eine oder mehrere Geheimtüren verfügte. Am anderen Ende des Saals, der ansonsten völlig leer war, erhob sich das erhöhte Podest des Imperators. Schräg davor lagen links und rechts jeweils ein weiteres kleineres Podest. Auf dem rechten stand ein argonischer Sessel und auf dem Linken ein großes Sitzkissen aus Algenseide, das von einen wassergefülltem Kraftfeld umgeben war. Die Sitzordnung war damit klar.
Nachdem die beiden Besucher das Tor passiert hatten, schloss es sich hinter ihnen. Langsam hielten beide auf ihren Platz zu, wobei Boro peinlichst darauf achtete hinter dem Argonen zu bleiben, um den eh schon schlecht gelaunten Admiral nicht weiter in Rage zu bringen. Beide sahen zum Herrscher der Paraniden hinauf, der sich bisher nicht gerührt hatte. Erst als alle ihre Plätze eingenommen hatten, drehte er seinen mächtigen Kopf zunächst Clostman und dann Boro zu. Sein Blick blieb auf dem Boronen haften: „Sir Pi, Uns war gar nicht bekannt, dass Sie der mir angekündigte boronische Militär sind. Wenn Sie diesen unheiligen Argonen geholfen haben, erkennen Wir auch endlich, wie die es überhaupt bis hierher geschafft haben. Ihre Anwesenheit erfreut Uns sehr, Wir hatten schon Angst, hier mit zwei feigen Schreibtischkriegern diskutieren zu müssen. Apropos, meinen Sie dieser da kann uns hilfreich sein?“
Bei seinem letzten Satz machte der Imperator eine flüchtige Handbewegung in die Richtung von Admiral Clostman. Dieser war völlig zusammengesunken und versuchte sich in dem Chaos aus Überraschung, Verwunderung, Scham und gekränkter Eitelkeit in seinem Kopf zurechtzufinden. Fast panisch schaute er nun zu Boro hinüber, von dessen Antwort in dieser Situation möglicherweise seine weitere Karriere abhing. Dieser wirkte völlig ruhig: „Sein befremdliches Benehmen ist gelegentlich, manchmal und zu bestimmter Zeit etwas rüpelhaft, unfein und von niedriger Kultur und ich glaube, dass der lustige Captain O’Hara kompetenter, gesist- und hilfreicher wäre, aber ansonsten denke, meine und glaube ich doch, dass er uns ganz und gar, wenn nicht sogar völlig hilfreich sein wird. Er besitzt, hat und weist auf durchaus hohes strategisches Talent.“
„Nun, dann sind Wir ja beruhigt. Aber erläutern Sie Uns, Sir Pi, wieso Sie sich der Flotte der Argonen angeschlossen haben.“
Boro berichtete nun kurz von seinem Auftrag, den Frachter der Cyperpunks nach ‚Herzogs Reich’ zu eskortieren, und über seine Rolle in der Schlacht zwischen Argonen und Novas. Admiral Clostman, der sich mittlerweile wieder gefasst hatte, hörte ebenfalls aufmerksam zu. Nachdem Boro seinen Bericht abgeschlossen hatte, sagte Xaar: „Gut, gut. Also kommen wir zur eigentlichen Thematik, Wir hoffen, dass das Nova Problem in Kürze gelöst sein dürfte. Unser Geheimdienst hat fünf unser besten Agenten in die feindlichen Reihen eingeschleust, die den Auftrag haben, die Minotaurus mit allen Mitteln dem Kommando der Novas zu entziehen. Sobald das vollbracht ist, attackieren wir umgehend ihr Hauptquartier.“
„Das klingt gut, fein und ausgezeichnet, wann werden Ihre Agenten fertig sein, und ihr Werk beendet haben?“ fragte Boro.
Der Imperator sah traurig aus: „Nun, sie haben sich bereits fünf Wozuras nicht mehr gemeldet.“
„Wie bitte!“ entfuhr es dem Admiral: „Und Sie verlassen sich noch immer auf sie. Die sind doch unmöglich noch am Leben, dass müssten selbst Sie verstehen, Imperator.“
Als er merkte, was er gerade gesagt hatte, wurde Clostman knallrot. Der Imperator schaute mit finsterer Mine auf den Argonen herab: „Jetzt erkennen Wir, was Sir Pi mit Ihren rüpelhaften Benehmen meinte. Aber lassen Sie sich zwei Dinge sagen: ersten ist die Übernahme eines TL voller bewaffneter Piraten weit diffiziler als die eines unbemannten Mandalay, und zweiten erwähnten Wir ja bereits, dass es sich um Unsere besten Agenten handelt. Wenn es jemand vollbringen kann, dann sie.“
„Ich denke trotzdem, dass ein direkter Angriff mit dem derzeit hier stationierten Flottenverbandes, also der Zeus, der Odysseus, der AP Argon Eins und deren Begleitschiffe erfolgsversprechender sein dürfte,“ sagte der noch immer etwas verlegene Admiral.
„Nun, die Gegenwart einer argonischen Flotte eröffnet uns in der Tat völlig neue Variabeln, Wir haben durchaus selbst schon mit dem Gedanken eines direkten Angriffs gespielt. Wir geben Ihnen auch recht, Argone, dass dies erfolgsversprechender sein dürfte, aber Wir müssen dies mit den Nachteil einer solcherart überstürzten Aktion sorgsam abwägen.“
„Nachteil, welcher Nachteil?“ fragte Clostman.
„Eine traurig, trist und bedauernswert hohe Zahl Tote“ antwortete Boro, der sich sicher war, Xaar Maximus Paranidia verstanden zu haben. Dieser nickte zustimmend, nach einer kurzen Pause erklärte er: „Bedenken Sie, Admiral, wenn es unsere Agenten wirklich vollbringen sollten, die Minotaurus den Novas zu entziehen, wäre ihre Verteidigungsstärke so geschwächt, dass sie gegenüber unser numerischen Überlegenheit kampflos kapitulieren müssten.“
„Aber wie lange wollen Sie den warten, Eure Majestät?“ wandte der Angesprochene ein.
„Formulieren wir die Frage anders, wann wird Ihr Schiff wieder voll kampffähig sein?“
„Die AP Argon Eins? Nun, nach dem letzten Bericht, den ich erhalten habe, wird die fehlende Hüllenpartie mit Hilfe Ihrer Schiffswerft, schon übermorgen fertig gestellt werden. Die Reparatur der inneren Segmente der betroffenen Decks dürfte hingegen noch Mazuras andauern. Jedoch sind in diesem Bereich eh nur Sekundärsysteme installiert gewesen, die nicht zwingen im Kampffall benötigt werden. Wir wären also in zwei Tazuras bereit.“
Der Imperator erhob den Kopf, und der Blick seiner drei Augen schien ins Leere zu laufen. Schweigend überlegte er, und wiegte Vor- und Nachteile gegeneinander ab, jeder Tazura, den die Piraten über die Handelsrouten herrschten, bedeutete erhebliche finanzielle Verluste für sein Reich, außerdem würde eine Verzögerung den Novas die Möglichkeit geben, ihre Verteidigungsstärke weiter zu erhöhen, denn sie hatten sicher bereits von der enormen Flottendichte in Paranid Prime erfahren und würden daher mit dem Angriff rechnen. Dies sprach alles für ein schnelles Eingreifen, doch das Argument der vielen Toten konnte er auch nicht außen vor lassen. Er trat einen Schritt nach vorne: „In exakt drei Tazuras initiieren Wir die Offensive, gleich ob Wir bis dahin von den Agenten gehört haben oder nicht. Admiral Clostman, sorgen Sie dafür, dass die Reparatur der AP Argon Eins zügig vorankommt, Sie erhalten von Uns eine Vollmacht soviel Material, Waffen und Personal von der Werft, dem Ausrüstungsdock und den Rüstungsfabriken anzufordern, wie Sie benötigen. Sir Pi, Sie fliegen zunächst mit diesem Split nach ‚Herzogs Reich’. Hierfür erhalten Sie bis zum Südtor des Sektors ‚Priesterringe’ Geleitschutz durch Krieger Unser Garde. Nachdem Sie Ihre Geschäfte abgewickelt haben, melden Sie sich umgehend bei Uns zurück, denn wir können die Kampfkraft und Wendigkeit der Nautilus in unserer Angriffsflotte durchaus gebrauchen. Wir brauchen nicht zu erwähnen, dass dieser Zeitplan strengster Geheimhaltung unterliegt, kein Wort zu irgendjemand außer uns drei bis zur Stazura X. Möge die Heilige Dreidimensionalität uns wohlgesonnen sein.“
Der Wortlaut und die Betonung, die der Herrscher der Paraniden gewählt hatte, machten deutlich, dass sein Plan nicht zur Diskussion stand. Da es sich aber um einen völlig durchdachten Kompromiss der beiden Ursprungspläne handelte, gab es weder für Boro, noch für den Admiral einem Grund weitere Bedenke zu äußern. Sie stimmten daher dem Plan zu.

Der kleine Schiffsverband näherte sich dem Tor, die Schiffe der paranidischen Garde ließen sich allmählich zurückfallen. Boro schaute nachdenklich aus seinem Cockpit zum Muli von Gol t’Rnnt hinüber. Gleich würden sie beide völlig auf sich selbst gestellt sein, zwar nur auf dem kurzen Stück zwischen dem Nordtor von ‚Herzogs Reich’ und dem Handelsdock, doch es war ein Sektor, über dem die Paraniden vollständig die Kontrolle verloren hatten. Die Bestellung, die bei den Cyperpunks eingegangen war, gehörte zu den letzten Nachrichten, die den Sektor verlassen hatten. Boro erschrak als ihm erst jetzt der Gedanke in den Kopf schoss, dass dieser Larkkahmanckfing vielleicht gar nicht mehr lebte. Er verdrängte diese Überlegung gleich wieder, all das durfte nicht umsonst gewesen sein.
Die Nautilus und der Muli erreichten das System fast zeitgleich, Boro kontrollierte sofort seine Scannerdaten und erstarrte: vier Novamon. Allerdings waren sie nicht in ihrer Nähe, stattdessen waren sie in einiger Entfernung damit beschäftigt, eine wehrlose Soyfarm, scheinbar nur zum Spaß, unter Feuer zu nehmen. Er war sich nicht sicher, ob sie von den Schiffen bemerkt worden waren, zumindest reagierten diese nicht auf das Gespann aus Aal und Muli. Dieses nahm nun Kurs auf das Handelsdock. Gol t’Rnnt erschien auf Boros Kommunikationsbildschirm: „Hier riecht es nach Falle, Kreatur. Dummes Boronding hat mich in Falle gebracht!“
„Noch ist nichts passiert und geschehen, Gol t’Rnnt, vorwurfsvoller Cyperpunk. Wir fliegen und steuern weiter das sich still drehende Handelsdock an, oder hast, weist oder besitzt du eine bessere Idee?“
Statt zu antworteten grummelte Gol lediglich nochmals: „Dummes Boronding“ und schaltete dann die Verbindung aus.
Schon in einiger Entfernung wurden sie von der paranidischen Raumstation über Funk begrüßt, denn sie waren die ersten fremden Schiffe seit langer Zeit, die den Weg hierher gefunden hatten. Die leicht rotierenden Positionslichter leuchteten ihnen einladend den Anflugswinkel zur Schleuse aus, und beide Schiffe dockten ohne Probleme an. Boro zog seinen Raumanzug an und verlies sein Schiff. Noch im Hangar wurden er und Gol t’Rnnt von einen ihnen entgegeneilenden Paraniden empfangen: „Der Heiligen Dreidimensionalität sei Dank! Wir sind Priesterkönig Gilmukahmanck, Höchster religiöser und weltlicher Führer dieses Sternensystems. Im Namen aller Paraniden des Sektors heißen wir die ersten Ankömmlinge unheiliger Spezies seit vielen Mazuras an Bord des Handelsdocks ‚Herzogs Reich’ willkommen. Wundern Sie sich nicht, dass Sie hier so wenige Paraniden vorfinden. Die größten Teile der Besatzung sind evakuiert, uns stehen derzeit nur fünfzehn Besatzungsmitglieder zur Verfügung. Wir vermuten, dass sie die von Herrn Larkkahmanckfing erwarteten Cyperpunks sind?“
„Ich Cypherpunk, Kreatur nicht. Boronding nur Eskorte“ erklärte Gol, dessen Haltung sich etwas gelockert hatte, sofern das einen Split überhaupt möglich war.
„Wo können, vermögen und werden wir Larkkahmanckfing, Empfänger unser Waren, auffinden?“ fragte Boro den König.
„Oh, dieser merkwürdige Geselle hält sich meist in dem von ihm gemieteten Laderaum C auf Deck 4 auf. Sie können den Raum leicht finden, er ist direkt unter uns und da drüben ist der Lift. Nehmen Sie am besten die Fracht gleich mit. Larkkahmanckfing reagiert sehr asymmetrisch, wenn er länger als nötig mit irgendjemand zu tun haben muss. Sie können unsere schwebenden Frachtverladeplattformen benutzen.“
Gol t’Rnnt machte eine Handbewegung in Richtung des Königs, die dieser nickend entgegennahm. Danach drehte sich der Split um und begann die Computerkomponenten auszuladen. Boro grübelte kurz, was Gol t’Rnnt dem Paraniden gerade angedeutet hatte, wahrscheinlich hatte er sich in der hoch entwickelten Gebärdensprache der Split bedankt. Er tat es ihm mündlich gleich, worauf der König wieder gütig nickte. Boro wollte nun dem Cyperpunk hinterher, als plötzlich die Innenbeleuchtung der Station aussetzte und nach einer Sezura auf die düstere und geisterhafte Notbeleuchtung umschaltete. Die Stimme, des im schwachen Licht nur noch schwer auszumachende Königs, drang durch den Hangar: „Verzeihen Sie, dass wir soeben vergessen haben darzulegen, dass wir an Bord derzeit nur Notbeleuchtung verwenden, da wir unsere Energiereserven für das Schildgitter im Falle eines Novaangriffes aufsparen müssen. Wir hatten die volle Beleuchtung nur hochgefahren, um sie bei ihrer Ankunft, nicht unnötig zu beunruhigen. Wir hoffen, dass Sie hierfür Verständnis haben. Wir ziehen uns nun zurück.“
Kapitel 3 - Minotaurus

Da die Evolution boronische Augen für Tiefseeverhältnisse ausgelegt hat, hatten sich Boros Sehorgane schnell an die spärlichen Beleuchtungsverhältnisse gewöhnt. Neben ihm ging Gol t’Rnnt und fluchte in unregelmäßigen Abständen. Boro schloss hieraus, dass dieser in der Dunkelheit ständig irgendwo gegen stieß. Boro vermied es aber durch einen flüchtigen Seitenblick zu überprüfen, weil er nicht wusste, wie der Split darauf reagieren würde, wenn man sein Missgeschick offenkundig bemerkte. Und vielleicht stieß sich Gol gar nicht, sondern fluchte einfach nur so, schließlich war er ja auch ein Split. Hinter ihnen surrten leise drei Verladeplattformen über die Gänge, die problemlos die ganze Schiffsladung durch die Gänge trugen. Nach kurzer Zeit hatten sie den Eingang des Frachtraums C4 erreicht. Das große Tor fuhr automatisch auf und die drei Schwebeplattformen drängten sich an den beiden zögernden Wesen vorbei und machten letztlich Halt in einer hinteren Ecke des Raums, der noch dunkler wirkte als der Rest der Station. Boro und Gol waren nun auch den Raum hineingekommen und warteten auf das Eintreffen ihres Auftragsgebers. Oder war dieser bereits da, es schien Boro als nähme er im hinteren Teil der Halle eine Bewegung wahr. Hier waren überhaupt keine Lampen mehr eingeschaltet. Nach etwa zwei Sezuras erklang von dort eine merkwürdig krächzende Stimme, sie hörte sich an, als ob sie etwas Künstliches in sich hätte: „Sehr gut, sehr gut! Gol t’Rnnt, rechts von Euch finden Sie eine Konsole, die den Cyperpunks den ausgehandelten Betrag überschreibt, sobald Sie Ihre Bestätigung eingeben.“
„Woher kennt die Kreatur meinen Namen?“ fragte der Split, als er die Bestätigung eintippte.
„Wir haben unserre Quellen, Unheiliger, und jetzt kehre sofort zurück zu den Deinigen!“
Der Split wandte sich ohne Widerworte unverzüglich um und verließ den Frachtraum. Boro wollte es ihm gleichtun, doch dann ertönte wieder die gespenstische Stimme Larkkahmanckfings: „Sir Boro Pi, Sie bleiben noch! Wir haben von der Euch zustehenden Entlohnung erfahren und haben beschlossen den Cyperpunks das Begleichen dieser Schuld abzunehmen. Kommen Sie her zu uns, um die Credits zu empfangen!“
Boro fühlte sich ziemlich unwohl in seiner Haut, dennoch schwebte er nun langsam auf den Paraniden zu. Er hörte wie Gol t’Rnnt hinter ihm den Raum verließ, und dass anschließen die Tür sofort wieder zufuhr. Und es schien ihm als sei vorher noch jemand in die Halle hineingekommen. Er blickte sich ängstlich um, konnte aber niemand sehen. Er stand nun fast direkt vor Larkkahmanckfing, den eine lange Kutte komplett verhüllte. Die Pranken des Paraniden griffen nach seiner Kapuze und zogen sie langsam zurück: „Erblicke unser Gesicht, Borone!“
Boro nahm eine ungesunde gelbliche Farbe an, als er das grässliche Gesicht seines Gegenübers sah. Ein breiter, fast ovaler Streifen toten, furchtbar aufgequollenen Fleischs, lief schräg über das Gesicht. Die Haut in diesen Bereich musste bei einem schrecklichen Unfall oder Kampf völlig abgestorben sein. Im Kinn des Paraniden steckte ein metallisches Implantat, das die Funktion des im toten Bereich liegenden Mundes übernahm. Und nur das linke Auge war echt, die beiden anderen erinnerten erschrecken stark an die Zoomobjektive von Kameras. Boro war vor Schreck erstarrt. Plötzlich spürte er eine lähmende Wärme in seinem Rücken, so als ob ihn eine niedrig eingestellte Strahlenwaffe getroffen hätte. Er sank bewusstlos zu Boden.

Es war heiß. Sein Geist trieb in der alptraumhaften Ebene knapp unter dem Bewusstsein. Grässliche Bilder und Gedanken durchzogen Boros Gehirn. Das entstellte Gesicht des Paraniden grinste vor seinem inneren Augen und ließ sich nicht abschütteln, es war entsetzlich fremdartig und doch, was viel entsetzlicher war, vertraut. Zu deutlich konnte man noch die Züge eines Paraniden erkennen. Und nicht von irgendeinen Paraniden, in dem fremdartigen Gesicht lagen eindeutig die Züge dieses einen ganz bestimmten Paraniden. Ein donnernden Dröhnen hallte in furchtbarer Lautstärke in Boros Kopf. Er war es, auch wenn es völlig unmöglich war, den er war tot. Und doch war er es.
Die schreckliche Erkenntnis ließ ihn mit einem Schrei des Entsetzens erwachen: „Slikelmanckfong!“
„Welch ungewöhnlicher Name für einen Boronen, und nennt man übrigens Chunkmancksat.“
Boro sah sich verwirrt und verängstig um, er lag auf einer harten Liegepritsche in einem sehr kleinen dunklen Raum, offenbar einer Gefängniszelle. Auf der anderen Seite der Zelle stand ein Paranide. Unbewaffnet und offenbar ebenfalls inhaftiert, wie Boro fast reflexhaft feststellte. Das donnernde Dröhnen, das er schon wären seiner Ohnmacht wahrgenommen hatte, wirkte nun auf seinen wachen Geist wie ein leises mechanisches Brummen. Dies ließ auf die arbeiteten Triebwerke eines sehr großen Schiffes schließen. Und er musste sich an Bord dieses großen Schiffes befinden.
„Wo bin ich?“
„An Bord der ‚Minotaurus’, im Verlies für exponentiell gefährlich eingestufte Kontrahenten, um es exakt zu benennen“ erklärte der Paranide.
„Und was hat man mit uns vor und gedenkt man zu tun?“
„Du bist ja sehr wissbegierig, Borone. Aber wenn du es erfahren willst, sollst du es erfahren.“
Chunkmancksat deutete Boro an auf die Höhe eines kleinen, vergitterten Fenster zu kommen. Das Fenster gab den Blick auf den gigantischen Hauptfrachtraum der ‚Minotaurus’ frei. Er wurde fast vollständig von einem riesigen Gerüst ausgefüllt. Zahlreiche Mechaniker, Techniker und Ingeneure wuselten auf den einzelnen Ebenen des Gerüsts herum, und bauten eine sehr große Konstruktion zusammen. Doch Boro konnte nicht erkennen, was dort konstruiert wurde, da das Gerüst den direkten Blick versperrte. In direkter Nähe des Zellenfensters baumelten die erschlafften Leichen von drei scheinbar schon länger toten Paraniden an der hohen Hallendecke. Chunkmancksat zeigte mit einer seiner Pranken in diese Richtung: „Wir gehören dem Heiligen Paranidischen Geheimdienst an, dass sind unsere Kollegen. Sie waren alle in diesem Verlies bis Larkkahmanckfing sie zu sich rufen ließ, um mit ihnen zu ‚reden’. Jetzt bilden sie seine Trophäensammlung.“
„Wo und wo ist der fünfte Ihres Teams und ihrer Mannschaft?“ fragte Boro, der sich sicher war, auf die vom Imperator erwähnten Agenten getroffen war.
„Wer bist du, Borone, dass Larkkahmanckfing dich für dermaßen bedrohlich hält, und dass du über unser Team eingeweiht bist?“
„Sir Boro Pi, Ritter des Königinnenreichs Boron und guter Freund des Imperators Xaar Maximus Paranidia. Ich habe vor kurzen und unlängst mit Xaar Maximus Paranidia, Oberhaupt aller Paraniden, persönlich über die Novabekämpfung gesprochen. Larkkahmanckfing hat mich wohl eingesperrt, festgesetzt und inhaftiert, weil er, glaube, denke und meine ich, eigentlich Kardinal Slikelmanckfong ist.“
„Slikelmanckfong ist kein Kardinal, sondern war ein Ketzer, aber er ist tot, Pi. Aber wir kennen Euch, Sir Boro Pi, und Euren Beitrag zur Bewahrung des Gottesreiches. Larkkahmanckfing kann nicht Slikelmanckfong sein, da es hinreichende Beweise gibt, dass Slikelmanckfong auf der Flucht kurz nach Verlassen der Atmosphäre von ‚Paranid Prime’ abgeschossen worden ist. Außerdem besitzt unser Geheimdienst eine ausführliche Akte über Larkkahmanckfing und er ist nicht erst seit dem Ableben dieses Ketzers aktiv. Doch das ist jetzt nicht von Belang, wann haben Sie mit Ihrer Majestät dem Imperator geredet und welche Pläne wurden dabei zur Novabekämpfung ausgearbeitet?“
Boro gab Chunkmancksat den genauen Zeitpunkt der Lagebesprechung an und erklärte, dass der Plan vorsieht, dass die Paraniden und Argonen exakt drei Tazuras später angreifen würden. Dieser warf einen kurzen Blick auf seinen Chronometer: „Wir haben demnach nur noch knapp mehr als eine Stazura. Wir müssen sofort tätig werden, sonst laufen die Flotten der Gemeinschaft direkt in die Falle Larkkahmanckfings.“
Der Paranide nahm dem nach paranidischer Art um den Hals getragenen Chronometer ab und schleuderte ihn mit aller Kraft auf den Boden, so dass das kleine Gerät in tausend Einzelteile zersplitterte. Boro sah dem Schauspiel still und verwundert zu.

Boro entschied sich, dass es das Beste wäre, Chunkmancksat nicht auf die Gründe, wegen der er den Chronometer zerstört hatte, anzusprechen. Vielleicht war es nur eine Kurzschlusshandlung. Stattdessen fragte er den Agenten, was dieser über Larkkahmanckfing wusste. Dieser fasste seine Daten kurz zusammen: „Larkkahmanckfing war lange Zeit nur ein eher unbedeutender Sklavenhändler, der Kampfhandlungen so gut es ging vermied. Daher machte er auch nur sehr wenig Umsatz mit den paar Sklaven, die ihm in die Finger fielen. Dies waren meist Besatzungsmitglieder havarierter Schiffe, die sich gegen seine „Rettungsversuche“ meist nicht mehr zu Wehr setzen konnten. Finanziell hielt er sich mit einer anderen Beschäftigung über Wasser. Er verfügt über ein enormes technisches Verständnis, und konstruierte regelmäßig Gerätschaften für diverse Auftraggeber, meist mächtige Syndikatsbosse. Es ist daher auch anzunehmen, dass er den Novamon selbst entwickelt hat. Vor etwa zwei Jazuras, ereignete sich an Bord seines damaligen Schiffes der Unfall, welcher ihn so entstellt hat. Wir wissen nicht, was dort genau vorgefallen ist, nur dass er etwa drei Stazuras später schwer verletzt mit einem toten Sklaven an Bord und seinem von innen heraus beschädigten Schiff die Piratenstation in ‚Priesters Gnade’ erreichte. Bald darauf rief er die Novas ins Leben. Seitdem wissen wir auch, dass er ein überragender Stratege ist und die Autorität besitzt eine Truppe, wie die Novas, geordnet zusammenzuhalten. Wobei allerdings immer mehr darauf hindeutet, dass die Novas für ihn nur ein Mittel zum Zweck sind. Das Ziel seiner Pläne hängt mit der Konstruktion im Frachtraum zusammen.“
„Was ist das den überhaupt und an sich für ein Ding, Gerät oder Bau?“
„Wir wissen es nicht sicher, haben aber den Verdacht, dass es sich...“
Ein lautes Jubeln, das aus dem Frachtraum herüberflog, unterbrach die Ausführungen des Paraniden. Chunkmancksat hatte sich augenblicklich wieder zum Fenster hingedreht und auch Boro schwebte dorthin, um die Geschehnisse mitverfolgen zu können. Noch immer war das große Etwas durch das Gerüst verdeckt, jedoch schien man mit den Arbeiten fertig zu sein. Die Mechaniker und Techniker verließen nach und nach das Gerüst und sammelten sich am Fuße der Konstruktion. In der Mitte der Backbordseite des Frachtraums öffnete sich auf halber Höhe ein Metallschott, dem eine balkonartige Plattform vorgelagert war. Auf diese trat nun Larkkahmanckfing mit weit ausgestreckten Armen, während sich unter ihm eine große Menge ihm zujubelnder Novas sammelte. Er genoss den Moment offensichtlich und setzte nach einigen Sezuras zu einer Rede an: „Der Tazuras den wir so lange ersehnt haben ist angebrochen, der Tazura der Novas, der Tazura an dem wir stolz unsere Häupter erheben können, als die neuen Herren des Universums. Viel haben wir schon vollbracht, das Paranidische Reich können wir bereits unser eigen nennen. Doch heute beginnt unser wirklicher Siegeszug, denn schon sehr bald wird der kümmerliche Rest der Flotte des Imperators, der eine unheilige Allianz mit den Argonen geschlossen hat, hier eintreffen und zu kalter Asche verglühen. Das Reich wird vor uns kapitulieren müssen, der Priesterimperator wird vor Uns knien müssen, und dann werden Wir ihm sein unwürdiges Leben auslöschen. Und wir werden unser Tor in Betrieb nehmen und zu neuen Welten vorstoßen, und noch viele andere Sprungtore errichten, alle Völker werden sich unser Überlegenheit unterwerfen müssen und letztlich werden wir auch dem Alten Volk die Stirn bieten können und die alleinigen Herrscher des Alls und der Heiligen Dreidimensionalität werden. Doch nun wird es Zeit auf Gefechtsstationen zu gehen, die feindliche Flotte wird in weniger als einer Quazura den Sektor erreichen.“
Die Novas strömten sofort auseinander, um den Befehl ihres Herrn nachzukommen. Die Motoren der ‚Minotaurus’ heulten laut auf, als das riesige Schiff auf vollen Schub beschleunigte und eine schnelle Kursänderung in Richtung des Nordtors vornahm. Etwas später ertönte einige Decks über dem Verlies ein wildes Brummen. Boros sah verwundert zur Decke, die leicht vibrierte. Chunkmancksat hatte dies sofort bemerkt und erklärte: „Über uns befindet sich der Hangar, die Novas starten ihre Novamon.“
„Ein wahres, echtes Sprungtor, wie konnte er ein Sprungtor bauen, konstruieren und fertig stellen?“
„Wir hoffen noch immer, dass wir dies bald herausbekommen, Sir Pi“ sagte der Paranide, mit einer Ungeduld in der Stimme, die Boro zuvor noch nicht bei ihm bemerkt hatte.
Boro brachte sogleich einen neuen Gedanken zur Sprache: „Aber wenn der Fracht- und Ladenraum der ‚Minotaurus’ ein großes und so viel Platz fressendes Sprungtor enthält, kann das Schiff doch kaum noch Raketen, Lenkgeschossen und Sekundärwaffen an Bord haben und selbst mit den Novamon der stolzen und lustig starken Befreiungsarmee nicht allzu gefährlich und bedrohlich werden.“
„Da irren Sie sich. Der Novamon wurde weiter verbessert, indem er es geschafft hat, den Schildgenerator zu verkleinern, konnte Larkkahmanckfing eine Raketenbucht für insgesamt vier mal drei Raketen einbauen. Auch wurde die Abschussrampe vergrößert und verstärkt, so dass die Schiffe mit Hornissen kämpfen können. Vermutlich wurde nahezu der ganze Bestand an Raketen auf die Kampfschiffe verlagert. Außerdem hat Larkkahmanckfing am Nordtor über 30 Geschütztürme errichtet. Und die Flotte Xaars weiß nichts darüber.“
„Heißt und bedeutet das, wir haben verloren, Chunkmanchsat?“
Der Paranide schnaufte wütend, wieder lag eine deutlich hörbare Ungeduld in seiner Stimme: „Noch nicht, noch nicht!“

Die beiden Gefangenen saßen sich noch etwa eine Inzura schweigend gegenüber, der TL hatte bereits seine Kampfposition erreicht und war dort zum Stillstand gekommen. Das Einsetzen der Bremstriebwerke war in der Zelle gut hörbar gewesen. Jetzt schwiegen die Motoren und erfüllten den Raum zum erstenmal seit Boro an Bord war mit einer gespenstischen Stille. Diese wurde aber gleich wieder durchbrochen, als direkt vor der Zellentür ein kurzes Stöhnen erklang, direkt gefolgt vom dumpfen Aufschlag eines großen Gegenstandes. Wenige Sezuras danach öffnete sich die Tür und ein Paranide, der selbst für die Maßstäbe seines Volkes, riesig war, trat ein. Er trug die Kampfuniform der Novas. Chunkmancksat trat auf ihn zu: „Das hat aber verdammt lange gedauert, Dolmancktuklav.“ Dann drehte er sich nach Boro um: „Kommen Sie mit, Pi!“
Draußen lag eine niedergeschlagene Wache. Dolmancktuklav beachtete diese nicht weiter und führte die beiden über die leeren Gänge. Boro erkannte sofort, dass er der fünfte Agent des Paranidischen Geheimdienstes sein musste. Dolmancktuklav gab dem offenbar höherrangigen Chunkmancksat einen kurzen Lagebericht: „Direkt nachdem wir ihr Signal erhalten haben, Sir, haben wir begonnen uns in den Schiffscomputer einzuhacken, wobei wir sehr behutsam vorgehen mussten, damit die Novas es nicht bemerken. Wir wissen jetzt auch, was sie konstruieren.“
„Ja, wir auch, weiter!“ winkte Chunkmancksat ab.
„Welches Signal und gesandte Zeichen, meinen Sie überhaupt?“ fragte Boro den großen Paraniden.
„Chunkmancksat trug einen Chronometer, der bei Zerstörung ein kurzes Signal aussendet“ erklärte dieser und führte anschließend seinen Bericht fort: „Nun, wir können jetzt jederzeit die volle Kontrolle über den Bordrechner und damit über das Schiff erlangen. Wir haben auch bereits einige nette Instruktionen programmiert.“
„Und wieso haben Sie die Schiffskontrolle noch nicht übernommen, Dolmancktuklav?“
„Wir hielten es für angebrachter abzuwarten, bis der Großteil der Novas das Schiff mit ihren Kampfjägern verlassen hat, denn selbst mit dem Bordcomputer ist es erheblich schwierig eine Meuterei gegen eine derartig numerische Übermacht durchzudrücken. Außerdem können wir die Kampfformation der Novas besser auseinander brechen, wenn wir uns den Überraschungseffekt bis zu letzt aufheben, Sir.“
„Gut, gut, Dolmancktuklav, sie haben mal wieder recht.“

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Kapitel 4

Post by Boro Pi » Fri, 30. Jul 04, 14:17

Kapitel 4 - Slikelmanckfongs Sprungtor

Larkkahmanckfing beobachtete zufrieden den Hauptbildschirm: die Zeus und die Argon Eins schoben sich langsam durch das Tor: „Staffeln Alpha bis Gamma, Feuer!“
Ein gewaltiger Hagel von Laserwaffen und Raum-Raum-Raketen prasselte unversehend auf die beiden unvorbereiteten schweren Träger herab. Die Zeus drehte nach rechts ab, die Argon Eins nach links. Sie versuchten der Stahlengewitter zunächst so weit zu entgehen bis sie sich einen Überblick verschaffen konnten. Doch vergebens, jeden der Schiffe haftete sich ein großer Verband Novamon an die Fersen. Den Kampfschiffen der ‚Minotaurus’ hatten sich auch die Novamon angeschlossen, die vom Nova Hauptquartier kamen, das im Süden des Sektors hinter einem kleineren blauen Gasplaneten versteckt lag. Mittlerweile hatte auch die Odysseus und eine Vielzahl kleinerer Kampfschiffe der Paraniden und Argonen den Sektor erreicht und wurden, nun ebenfalls von den schweren Raumgeschützen und den weit überlegenden Piratenjägern in die Zange genommen.
Mehrere Anzeigen am Rande des Hauptbildschirms der Minotaurus zeigten die schnell fallende Schildenergie der großen Kriegsschiffe der Befreiungsarmee an, welche verzweifelt versuchten sich neu zu formieren um den Ansturm der Novas standzuhalten. Larkkahmanckfing und die drei anderen Novas auf der Brücke beobachteten das Geschehen so fasziniert, dass sie gar nicht bemerkten, dass hinter ihnen die Tür auffuhr und das Dreiergespann von Dolmancktuklav, Chunkmancksat und Boro Pi in den Raum hineinkam.
Dolmancktuklav warf einen kurzen Blick auf den Hauptbildschirm, um sich ein Bild der derzeitigen Schlachtsituation zu machen: „Computer, die volle Befehlsgewalt auf uns und unsere zwei Begleiter übertragen; Angriffsmanöver Dolmancktuklav Drei sofort einleiten!“
„Bestätigt!“
Larkkahmanckfing und seine Schergen fuhren erschreckt herum, der Kopf des Piratenhauptmanns drehte sich einige Male ungläubig zwischen den Dreiergespann und dem Hauptbildschirm hin und her. Der Computer hatte alle schweren Raketen, die noch an Bord waren abgefeuert, zielstrebig hielten sie auf die Geschütztürme und einige nahe Novamon zu. Kein Novaschiff machte Anstalten die Geschosse aufzuhalten, weil keiner es überhaupt in Betracht zog, die Flugbahn der Raketen, die ihr ‚Flaggschiff’ abgefeuert hatte, zu überprüfen. Larkkahmanckfings echtes Auge war weit aufgerissen, die beiden künstlichen fuhren ihre Zoomobjektive aus, sein Blick war nun fest auf den Bildschirm gerichtet. Ohne Reaktion nahm er wahr, dass die drei anderen Novas fluchtartig die Brücke verließen. Dolmancktuklav blickte sich fragend nach Chunkmancksat um, dieser meinte kurz: „Lass sie ruhig, sie sind unwichtig, nur der da ist interessant.“
Der gemeinte Pirat reagierte auch hierauf nicht, gebannt verfolgte er weiter die plötzliche Wendung der Dinge auf dem Bildschirm. Nacheinander gingen die mächtigen Geschütztürme in Flammen auf, auch vierzehn Novamon trieben brennend durch den Raum. Die restlichen Novaschiffe, flogen orientierungslos durcheinander und versuchten nun ihrerseits sich neu zu formieren. Die schweren Kriegsschiffe der Paraniden und Argonen nahmen sofort die Chance wahr, mit allen Bordkanonen in die aufbrechenden Reihen ihrer Verfolger zu feuern. Deutlich dezimiert sammelten sich die Novas und teilten sich danach in zwei neue Staffeln auf. Die größere Staffel warf sich der jetzt gewaltigen Übermacht der Befreiungsarmee entgegen, die Kleinere nahm Kurs auf die Minotaurus. Sie wollten das Sprungtor nicht ihren Feinden überlassen.
Alle vier auf der Brücke des großen Frachters waren sich im Klaren, was der sie anfliegende Piratenverband plante. Dolmancktuklav wandte sich sofort an das Elektronengehirn des Schiffes: „Computer, welche Bewaffnung haben wir noch?“
„Zwei Raum-Raum-Raketen des Typs Moskito.“
„Verdammt! Ausweichmanöver; voller Schub!“
Die plötzliche Beschleunigung und Kursänderung des großen Schiffes schüttelte die vier mächtig durch. Der Computer meldete sich sofort wieder: „Feindschiffe nähern sich weiter und werden in etwa 17 Sezuras in Feuerreichweite sein; Fluchtschiff verlässt Hangar.“
Die letzten Novas hatten den TL verlassen, nur noch ihr Anführer war an Bord. Chunkmancksat trat nun auf Larkkahmanckfing zu, der seine Aufmerksamkeit mittlerweile vom Bildschirm abgewandt hatte, und dessen hasserfüllter Blick langsam an den beiden Paranidischen Agenten vorbei lief, danach auf Boro fiel und dort haften blieb: „Boro Pi, immer wieder musst du unsere Pläne durchkreuzen! Stirb!“
Er zog einen kleinen Handlaser unter seinem Umhang hervor, zielte auf den Boronen und drückte ab. Doch im gleichen Moment fuhr der brennende Strahl von Dolmancktuklavs Feuerwaffe in die Pranke, mit der der Pirat feuerte. Sein Schuss wurde daher abgelenkt und sauste knapp an Boro vorbei und traf Chunkmancksat tödlich. Larkkahmanckfing blickte irritiert auf das dampfende Loch in seiner Hand, er schien den Schmerz gar nicht wahrzunehmen, offenbar hatte sein früherer Unfall auch seine Nervenbahnen in Mitleidenschaft gezogen.
Dolmancktuklav sah kurz zu seinem toten Vorgesetzten hinüber und erhob seine Waffe erneut: „Dafür wirst du bezahlen Larkkahmanckfing!“
„Habt ihr es denn noch immer nicht verstanden, ihr Heiden, ihr könnt den göttlichen Slikelmanckfong nicht töten!“ schrie dieser auf und stürzte auf einen Seitenausgang der Brücke zu. Dolmancktuklavs Schüsse verfehlten den Flüchtenden und trafen stattdessen einige Konsolen der Brücke, welche funkensprühend zerbarsten. Zu spät kam dem Agenten der Gedanke, dem Computer zu befehlen alle Schotts der Brücke zu schließen. Die elektronische Tür fiel Millimeter hinter Slikelmanckfong zu.
„Ich wusste und ahnte, dass Larkkahmanckfing, mächtigster Pirat unserer Tazuras, eigentlich und an sich Slikelmanckfong ist“ sagte Boro und wollte noch irgendetwas Nützliches sagen, ihm fiel aber nichts ein. Dolmancktuklav blickte fragend auf ihn hinunter: „Aber wie ist das möglich?“ Doch er wandte sich gleich wieder ab: „Nun, gleichgültig ob er es ist oder nicht, wir müssen ihn aufhalten! Computer Schott wieder öffnen!“
Die runde Tür fuhr sogleich auch, und Boro und der große Paranide wollten hinausstürzen, als das Schiff wild durchgeschüttelt wurde.
„Computer, Status!“ brüllte Dolmancktuklav, der Probleme hatte sich auch den Beinen zu halten.
„Wir befinden uns seit einer Mizura und 54 Sezuras unter Feindbeschuss; Schilde unten; Hangarschleuse zerstört; Abdocken unmöglich!“
„Wir können nicht mehr fliehen!“ rief Boro mit Entsetzen.
„Aber Slikelmanckfong auch nicht mehr, er wird mit uns verglühen“ sagte Dolmancktuklav.
„Ein schwacher Trost, finde und meine ich.“
Aber der Agent hörte dem Boronen gar nicht mehr zu, in seinem Kopf entstand eine Idee, wie er noch mehr Novas mitreißen konnte: „Computer, setzte Kollisionskurs auf das Nova Hauptquartier; Weiterhin voller Schub! Wann werden wir die Station erreichen?“
„In einer Mizura und 82 Sezuras.“
„Und wie lange hält die Struktur den Beschuss der Feindschiffe schätzungsweise noch stand?“
„Zwei Mizuras und drei Sezuras.“
„Passt!“ sagte Dolmancktuklav, der sich nun zufrieden an eine Wand lehnte und auf dem flimmernden Bildschirm schaute, auf dem die Piratenbasis immer größer wurde. Boro konnte nicht glauben wie lässig der Paranide seinem nahenden Ende entgegentrat. Er selbst war nah dran den Verstand zu verlieren.
„Ein Versuch auf den Bordcomputer zuzugreifen wird registriert“ meldete der Computer.
„Slikelmanckfong versucht die Befehlskontrolle wieder zu erlangen“ erkannte Dolmancktuklav, der überhaupt nicht mehr so lässig wirkte, wie noch einen Augenblick zuvor.
„Aber das wird er doch nicht schaffen oder vollbringen, wird er es?“ fragte Boro.
Der Paranide schaute erschreckt zum Computerterminal der Brücke hinüber, es war durch seine Laserschüsse zerstört worden, er konnte nicht mehr auf die Programmierung des Elektronengehirns zugreifen: „Sir Pi, er hat mit einer winzigen Handvoll technischer Daten aus alten Gonertexten, ein ganzes Sprungtor konstruiert. Und selbst wenn mir nicht wissen, ob es funktioniert, spricht es klar für seine technische Verziertheit. Den Computer zu knacken dürfte ein unbedeutendes Problem für ihn sein!“
Wieder meldete sich der Computer: „Frachtschleuse geöffnet; Fracht wird ausgeworfen!“
„Frachtschleuse sofort schließen!“ Der Agent tobte.
„Negativ. Sie besitzen keine Autorisation über die Frachtschleuse! Kollision mit Piratenbasis in einer Mizura und vierzehn Sezuras.“
Dolmancktuklav grübelte angestrengt: „Warum wirft er das Sprungtor ab, was hat er vor?“
„Vielleicht will er zumindest das Tor retten,“ mutmaßte Boro gehetzt.
„Damit es seinen Feinden zufällt? Nein, Sir Pi, das macht keinen Sinn.“
Doch Boro erkannte plötzlich den Sinn der Aktion: „Computer, existiert eine Verbindung zwischen dem Hangar und dem Hauptfrachtraum?“
„Positiv. Es existiert ein Versorgungstunnel für Reparaturdrohnen.“
Auf einem kleineren Bildschirm neben dem Hauptbildschirm erschien ein Plan des Versorgungstunnels und dessen Abmessungen. Er sah entfernt einer Sanduhr ähnlich, weil er sich von beiden Enden gleichmäßig zur Mitte hin verjüngte. Slikelmanckfong versuchte durch den Tunnel und die Frachtschleuse zu fliehen.
„Dolmancktuklav, bringen Sie uns so schnell wie möglich zum Hangar!“
Der Paranide zögerte nicht einen Augenblick, sondern schnappte sich den Boronen und rannte so schnell er konnte in Richtung Hangar. Boro gab unbeirrt weiter Anweisungen an den Computer: „Computer, welche Schiffe sind noch angedockt?“
„Ein Pegasus legt soeben ab; Vier Ganymed und ein Aal angedockt.“ Boro war überzeugt, dass es sich bei dem Aal nur um die Nautilus handeln konnte, die Anwesenheit seines Schiffes erfüllte ihm mit einem merkwürdig beruhigen Gefühl. Doch Dolmancktuklav schlug gleich wieder ungewollt eine dicke Kerbe in diese Hoffnung: „Dieser Ketzer hat sich das einzige Schiff geschnappt, das die engste Stelle des Tunnels passieren kann.“
Boros Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er wollte noch nicht aufgeben, es musste noch eine Lösung geben und es gab sie: „Computer, die zwei Moskitos sofort auf die Nautilus transferieren!“ Er konnte nur hoffen, dass Slikelmanckfong nicht genug Zeit gehabt hatte, ihm und Dolmancktuklav die Waffenkontrolle zu entziehen.
Als sie den Hangar erreichten, klinkte das Ausrüstungssystem gerade die Raketen unter der Nautilus ein und aus dem Versorgungstunnel hallte das Motorengeräusch von Slikelmanckfongs Pegasus. Der Bordcomputer meldete ungerührt: „Kollision mit Piratenbasis in fünf Sezuras.“
Die Einstiegsluke des Aals stand offen, nur ein leichtes Kraftfeld trennte die flüssige boronische Atmosphäre im Innern des Schiffs von der gasförmigen Paranidischen außen. Dolmancktuklav stürzte in das Schiff hinein und warf Boro unsanft aber zielsicher zur Pilotenkonsole. Dieser startete umgehend die Triebwerke und steuerte auf den Tunnel zu und zwar mit einer Geschwindigkeit, mit der unter normalen Umständen nicht mal ein geisteskranker Split innerhalb eines Hangars fliegen würde. Obwohl das Flugmanöver seine ganze Aufmerksamkeit beanspruchte, vergas er nicht dem Bordcomputer zu befehlen, ein mit Atemluft gefülltes Kraftfeld um den Copilotensitz aufzubauen. Der ertrinkende Dolmancktuklav schnellte dorthin und sog gierig einen kräftigen Zug Atemluft ein. Er hustete das ammoniakhaltige Wasser aus und rückte den Copilotensitz zurück, damit er gut stehen konnte.
Mit einen entsetzlichem Donnern begann die Minotaurus in das Hauptquartier der Novas zu krachen. Der Paranide gab sich Mühe das Getöse zu übertönen: „Das schaffen wir nie!“
Boro bremste im Tunnel ab, die engste Stelle, die es weiter aufzusprengen galt, lag nun direkt vor ihm. Er hatte aber nicht mehr genug Zeit zum Zielen, nur zum Schätzen. Er feuerte und beschleunigte sofort wieder. Ein markerschütterndes Geräusch ertönte, als die Nautilus eine scharfe Kante der gesprengten Metallwand streifte und die Schilde fielen unter 20%. Doch sie hatten die enge Stelle passiert.
Im Frachtraum trieben Teile des Baugerüsts unkontrolliert umher. Das ungewöhnlich kleine und eckige Sprungtor trudelte langsam unten aus der Frachtschleuse. Langsam fuhr es aber wie ein Teleskopkran auseinander und wurde größer. Und es war aktiv. Es verschlang diverse Trümmerteile der gewaltigen Kollision, an der das Tor offenbar knapp vorbei treiben würde. Die Piratenbasis presste sich von vorn durch die Decke des Frachtraums. Boro beschleunigte weiter auf die Frachtschleuse zu. Kurz vor ihm konnte er nun Slikelmanckfongs Schiff sehen. Es verschwand aber sofort wieder in einem Energiewirbel des Sprungtores.
„Folgen Sie ihm, Pi!“
„Aber Dolmancktuklav, wenn das Tor ins Nichts führt, oder doch noch durch die Druckwelle der Kollision zerstört wird!“
„Folgen Sie dem Schiff! Wir dürfen Slikelmanckfong nicht ein weiteres Mal entkommen lassen!“

Boro hatte niemals Angst bei einem Tordurchgang gehabt, es gab nie einem Grund der uralten Technologie des Alten Volkes zu misstrauen, doch dies war etwas völlig anderes. Dieses Tor beruhte zum einen auf den Berechnungen eines größenwahnsinnigen Paraniden und zum anderen auf den unvollständigen jahrhundertealten Aufzeichnungen der viel schlechteren irdischen Sprungtore. Doch der Sprung ging vor sich wie jeder andere auch und nach zwei Sezuras landete die Nautilus wieder im Normalraum. Das fremde Sonnensystem besaß mehrere Sprungtore des Alten Volks, auch das Tor, das den Aal ausspuckte, gehörte dieser Bauart an. Slikelmanckfongs Tor hatte sich selbstständig auf dieses Zieltor justiert. Abgesehen von den Toren und den entfernten Planeten, war der Sektor leer. Außerdem trieben in der Nähe der Nautilus noch verschiedene Trümmerteile der Piratenbasis und der Minotaurus herum. Weitere stumme Zeugen der Apokalypse im ‚Imperialen Grenzbezirk’ drängten sich hinter dem boronischen Schiff in das Sternensystem.
Boros Scanner konnten Slikelmanckfongs Pegasus nicht finden: „Ob er von einem Trümmerteil getroffen, vernichtet und getötet worden ist?“ fragte er Dolmancktuklav.
Wie als Antwort erschien Slikelmanckfong auf dem Kommunikationsbildschirm der Nautilus: „Kapituliert vor Unser Göttlichkeit, ihr sterblichen Wesen!“
„Ihr seid auch sterblich, Slikelmanckfong!“ donnerte Dolmancktuklav den ehemaligen Kardinal an.
„Wir sterblich? Hattet ihr Uns nicht alle schon für tot definiert? Ihr zerstörtet die ‚Blitz des Zeus’, aber Wir haben überlebt, weil Wir das unheilige Schiff des falschen Priesterimperators noch rechtzeitig verlassen haben. Dann schosset ihr ein hässliches Loch in Unseren Raumanzug und ließt Uns hilflos im Orbit von ‚Paranid Prime’ treiben. Aber Wir haben überlebt, weil das Vakuum des Alls Unser Gesicht anzog bis es vollständig das Loch abdeckte. Für den Preis eines toten Antlitzes schenkte die Heilige Dreidimensionalität Uns das Leben Unseres Geistes. Und dann kam dieser lachhafte Larkkahmanckfing und sammelte Uns auf, weil er Uns für eine leichte Beute hielt. Dieser Narr! Ihn zu töten war unglaublich simpel, und noch viel einfacher war es seinen Platz einzunehmen.“
„Was euch gerettet hat, Ketzer, war nicht die Dreidimensionalität, sondern pures Glück und die dicke Haut der Paraniden, jedem anderen Lebewesen wäre das Blut durch die Poren gepresst worden.“
„Soviel Glück ist Schicksal, ein derartiges Schicksal ist die Gunst der Götter der Heiligen Dreidimensionalität, zu denen auch Wir gehören. Wir sind euch überlegen, denn Wir vermögen Sprungtore zu konstruieren.“
„Wären die Ahnen, Väter und Vorfahren der lustigen haarigen Argonen dann nicht auch Götter?“ fragte Boro. Slikelmanckfong riss empört sein echtes Auge auf und begann wild zu schnaufen. Dolmancktuklav hingegen war sehr begeistert: „Guter Einwurf, Sir Pi. Nun, Slikelmanckfong, ihr seht, es gibt keinerlei Anlass vor euch zu kapitulieren.“
Die Stimme des ehemaligen Kardinals erhob sich wieder: „Ihr seit nicht fähig Uns zu orten, ergebt euch, oder Wir werden Unser Sprungtor deaktivieren, so dass ihr niemals zurückkehren könnt!“
„Abgelehnt!“ Dolmancktuklav schaltete den Kommunikationsbildschirm ab: „Sir Pi, setzen Sie Kurs auf den ‚Imperialen Grenzbezirk’ mit niedriger Geschwindigkeit. Schalten Sie alle Außenkameras ein und geben Sie uns die Bilder auf den Monitor!“
Boro führte die Befehle des Paraniden aus: „Ich verstehe, durchschaue und begreife nicht ganz, was sie vorhaben und zu tun gedenken, Dolmancktuklav, Agent von Xaar Maximus Paranidia.“
„Wir haben auch nicht sofort erkannt, was Sie vorhatten, als Sie uns aus vorhin noch aus der Minotaurus herausgebracht haben.“
Das Tor hatte aufgehört Trümmerteile auszuspucken, was entweder bedeuten konnte, dass Slikelmanckfong das Tor auf der anderen Seite deaktiviert hatte, oder einfach nur, dass die Kollision des Frachters mit der Station vorbei war. Die Nautilus war nur noch einen Kilometer vom Nordtor des unbekannten Sektors entfernt. Dolmancktuklav hielt die Projektionen der sechs Kamerabilder fest im Auge, auch Boro blickte gebannt auf die Bilder der Schiffkameras: „Da und dort!“ schrie er. Auf dem Bildschirm für die Frontaleinstellung, welche weit hinausgezoomt hatte, war hinter dem Tor ein winziger Punkt zu sehen, der sich sehr schnell näherte, Slikelmanckfongs Schiff.
„Das Gravidar zeigt nichts an, Dolmancktuklav.“
„Offenbar besitzt er eine Vorrichtung, die die Massensignatur seines Schiffs zu verbergen.“
„Soll ich den Kurs anpassen und korrigieren?“
„Nein, Sir Pi. Er darf noch nicht wissen, dass wir ihn entdeckt haben. Er versucht den Sektor zu verlassen, bevor er das Tor deaktiviert, sonst wäre er ebenfalls hier gestrandet. Wir müssen nur zum richten Zeitpunkt rapide beschleunigen, damit wir zeitgleich springen. Springen wir zu früh, wird er uns nicht folgen und wir bekommen ihn niemals in Schussweite; Springen wir zu spät, wird er das Tor schon deaktiviert haben.“
„Und warum müssen wir plötzlich, radikal und rapide beschleunigen und beschleunigen nicht gleichmäßig, sanft und fließend?“
„Weil er doch denken soll, dass er vor uns springt.“
Boro fütterte den Computer der Nautilus schnell mit den Daten. Dieser errechnete den optimalen Beschleunigungszeitpunkte und blendete auf der Pilotenkonsole den Countdown ein. Boros Tentakel lag zittern auf dem Beschleunigungsknopf, es ging um Milisezuras, der kleinste Fehler und sie wären für immer in einem fremden Teil des Alls gestrandet.
Boro konnte den dem Tor entgegen rasenden Punkt jetzt bereits durch die Frontscheibe sehen, während das alte Tor majestätisch in seiner ganzen Größe nur noch 500 Längen vor ihnen lag. Der Countdown fiel auf null, Boro presste mit aller Kraft den Beschleunigungsknopf und Dolmancktuklav umklammerte den Steuerknüppel des Copilotenplatzes. Beide wurde von der Trägheit gewaltsam zurück gepresst, als die Nautilus auf ihre enorme Höchstgeschwindigkeit beschleunigte. Beide Schiffe erreichten gleichzeitig die Tormitte, Slikelmanckfong von Norden her, die Nautilus von Süden.
Das Tor spuckte beide Schiffe nebeneinander im ‚Imperialen Grenzbezirk’ aus. Slikelmanckfongs Tor war mittlerweile auf die volle Größe ausgefahren und hatte eine stabile Position in der Nähe des blauen Gasplaneten, der zuvor die Raumstation der Novas verdeckte, eingenommen. Auch hier schwebten noch überall kleinere und größere Wrackteile herum. Die Schlacht war vorbei, die Novas waren besiegt. Die Odysseus näherte sich dem neuen Tor, die restlichen Schiffe der Befreiungsarmee sammelte sich bereits am Nordtor für den Rückflug.
Slikelmanckfong bemerkte augenblicklich, dass die Nautilus direkt neben ihm war und versuchte abzudrehen, doch es war zu spät. Dolmancktuklav hatte die Steuerung des Aals übernommen und hatte sofort nach dem Eintritt in den Sektor das Schiff auf den ‚masselosen’ Pegasus ausgelenkt. Gnadenlos feuerte er mehrere Salven ab und gab erst Ruhe, als er auch die letzten Wrackteile des kleinen Schiffes pulverisiert hatte: „Diesmal überlebst du nicht, sterblicher Slikelmanckfong!“

Gleich nach bekannt werden des Sieges über die Novas, wurden auf ‚Paranid Prime’ die Vorbereitungen für die ‚Feier der Rettung des Gottesreiches’ in Angriff genommen. So konnten die Feierlichkeiten bereits eine Quazura nach Eintreffen der Flotte eröffnet werden.
Boro hatte ein luxuriös im boronischen Stil eingerichtetes Quartier im Palast des Pontifex zugeteilt bekommen. Die Feier würde bald anfangen, weshalb er sich allmählich auf den Weg machte. Vor seinem Quartier standen drei Wachen, die wortlos salutierten als er an ihnen vorbeischwebte. Er hatte, als man ihn zu seinem Zimmer gebracht hatte, nicht viel Zeit gehabt sich den Weg einzuprägen, trotzdem war er sich sicher den großen Hauptsaal des Palastes ohne Probleme finden zu können. Der lange und prunkvoll ausgestattete Gang machte bald eine Biegung, hinter dieser entdeckte Boro Dolmancktuklav, der offenbar auf ihn gewartet hatte: „Sir Pi, würden Sie uns bitte folgen!“
Dolmancktuklav verschwand in einer unscheinbar wirkenden Seitentür des Ganges, Boro folgte ihm in den Nebenraum, der sich als klein und schlicht eingerichtet herausstellte. Es war eine kleine Kantine, die wohl vom Dienstpersonal des Palastes genutzt wurde. Doch vom Dienstpersonal war niemand anwesend, stattdessen stand Boro nun dem Priesterimperator gegenüber. Der alte Führer der Paraniden richtete das Wort an den warteten Boronen: „Sir Pi, Wir freuen Uns zutiefst Sie wieder zusehen. Im Namen des Paranidischen Gottesreich haben Wir einen Quest an Sie, eine sehr bedeutende Bitte.“
Boro blickte Xaar Maximus Paranidia erwartungsvoll an: „Ja – und ja?“
„Nun, Sir Pi, durch das rechtzeitige Eingreifen seitens Ihrer Person und Dolmancktuklavs, hat sich uns ein neues Sprungtor eröffnet, und natürlich wissen Sie, was dies bedeutet, neue ressourcenreiche Terrorien, neue Kolonialplaneten und viele zu erforschende Mysterien der dreidimensionalen Schöpfung. Daher liegt es in Unserem Interesse die Existenz des Tores verborgen zuhalten, bis die Erkundung abgeschlossen ist. Nach unseren derzeitigen Erkenntnissen sind die Argonen überzeugt, dass des Slikelmanckfong Sprungtor bei der Kollision der Minotaurus mit dem Hauptquartier der Novas zerstört worden sei. Wir bitten Sie deshalb darum, dass Sie ebenfalls die Geheimhaltung wahren und den Argonen, Teladi und Split keine Informationen über das Sprungtor verkünden. Selbstverständlich ist Uns bewusst, dass Wir Sie nicht bitten vermögen, dem Königinnenreich die Informationen vorzuenthalten. Wir haben bereits einen ausführlichen Bericht an Königin Atreus und den boronischen Geheimdienst gesandt. Die Königin hat Unseren Vorschlag angenommen und erwartet Sie nach Ihrer Rückkehr ins Gebiet der Boronen zu einer persönlichen Audienz. Also, Sir Pi, sind Sie einverstanden?“
„Aber selbstverständlich, natürlich und ohne Frage Eure Heiligkeit, ich werde mich daran halten, wenn es der Wunsch meiner lustigen, weisen und schönen Königin ist.“
„Gut, dann geleiten Sie uns nun zur Feier des Triumphes.“ sagte Maximus Paranidia und ging gemächlich in Richtung des Hauptsaals. Boro und Dolmancktuklav folgten ihm.

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