[F4A] John Hamster und die Ant-Familie [Fabel]

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Teladi Profit
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[F4A] John Hamster und die Ant-Familie [Fabel]

Post by Teladi Profit » Sun, 16. Sep 12, 19:35

John Hamster und die Ant-Familie

Die Ants waren seit mehreren Generationen eine Familie von Landwirten. So ist es nicht verwunderlich, dass auf ihrem Bauernhof ein Mehrgenerationenhaushalt herrscht. Sie hatten sich ihre Existenz von Grund auf hart erarbeitet und jeden einzelnen Pfennig zweimal umgedreht.
Ihre Gegenspieler dabei waren immer die Hamsters. Eine reiche und einflussvolle Familie, die mehr durch Glück, denn Können ihren Wert immer weiter vergrößert hatten.
Das derzeitige Familienoberhaupt der Hamsters heißt John, ist fettleibig und sein Ruf nach Geiz und Gier ist weithin bekannt. Er hatte die umliegenden Farmen aufgekauft, die dort wohnenden Familien mit einer milden Gabe abgespeist und wollte es in ein Ferienparadies für Neureiche umwandeln. Jedoch hatte ihm die Ant-Familie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie weigerten sich vehement ihren Grund und Boden zu verkaufen. Für Mr. Hamster war das natürlich auch ein rotes Tuch vor Augen, denn dadurch konnte er seine Pläne nicht verwirklichen.

Der Familienpatriarch der Ants ist derzeit Noah, 74 Jahre alt und lebensfreudiger, als so mancher Jungspund. Für ihn kam immer die harte Arbeit zuerst, danach war Spaß angesagt. Auch seinen Kindern, Enkeln und Urenkeln hat er diese Denkweise eingebläut. Obwohl sein Leben reich an Entbehrungen und Rückschlägen war, so würde er es nicht gegen den verschwenderischen Stil der Hamsters eintauschen.

Der Tag war schön und die Sonne strahlte wohlig warm vom wolkenlosen blauen Himmel. Noah war mit seinen Enkeln in die Stadt gefahren, um Vorräte für den strengen Winter einzukaufen. Die Ernte war dieses Jahr zwar gut gewesen, doch die Ant-Ranch konnte nicht alles hergeben, was man zum Leben brauchte. Gerade als sie alles auf ihrem Pickup verstaut hatten, sah Noah seinen alten Erzfeind - John Hamster - auf einer Bank mitten an der Straße sitzen. Er war sturzbetrunken, seine Kleidung unordentlich und er roch wie ein Stinktier.
Was mag nur mit ihm passiert sein?
Noah wies seine Enkel an, die Einkäufe zu sichern und dann im Wagen zu warten. Langsam und bedächtig ging er auf seinen lebenslangen Gegner zu. Das Haar des alten Hamster war dünner geworden und grau, aber immer noch fettig wie eh und je. Sein Gesicht aufgedunsen, den Alkohol kannte man fast nicht. Der Bauch größer als jeder Rettungsring. Noah schüttelte nur seinen Kopf.
Das war also das Ergebnis, wenn man ein Leben in Ausschweifungen führt. Doch warum ließ sich John Hamster nun so gehen? Vor allem in aller Öffentlichkeit?
Noah setzte sich neben John und sah ihm in die verklärten braunen Augen. Es dauerte einige Sekunden, bis der dickleibige Mann bemerkte, dass sich jemand neben ihm befand. Er stellte seine Flasche Whisky weg, als er den letzten Rest ausgetrunken hatte und blinzelte mehrfach. Mehr als eine Minute verging, bis sich Erkenntnis bei Mr. Hamster breit machte.
„Ah … Noah. Mei guta alta Freind.“ Johns Atem stank fürchterlich und sein Lallen verstümmelte die Aussprache etwas.
„John, was ist mit dir passiert?“
Der in Sekundenbruchteilen gealterte Mann versuchte sich vergeblich in eine anständige Position zu rücken. Als das nach mehrmaligen Probieren nichts wurde, beließ er es bei der schiefen Position auf der Bank.
„I bin arm.“
„Das verstehe ich nicht.“
„I hab nix mehr. All‘s wech!“
Noah sah den einst noblen Geschäftsmann an und schüttelte seinen Kopf.
„Wie, alles weg?“
Langsam rappelte sich John auf, dabei schnaufte er wie ein verendendes Walross. Langsam klarer werdend, wurde auch seine Aussprache besser.
„Jahrzehntelang hab ich das Hamster-Imperium auf- und ausgebaut. Öl, Gold, Edelsteine, Mineralien und noch viel mehr. Mein Konzern hat so viele Sparten, dass ich es kaum mehr überblicken kann. Doch von heute auf morgen wurde mir alles weggenommen.“ Das ehemalige Konzernoberhaupt atmete tief durch. Man konnte ihm die Trauer und Enttäuschung ansehen. „Meine eigene Familie hat mich hintergangen und den Konzern zerschlagen! Ein Großteil ging an den Staat und der klägliche Rest wurde an meine Konkurrenten verkauft. Wofür hab ich all die Zeit gearbeitet?“
„Das kommt, wenn man über seine Verhältnisse lebt. Sieh mich und meine Familie an. Wir haben nicht viel, sind aber glücklich.“


ENDE

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Boro Pi
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Fabelhaft

Post by Boro Pi » Tue, 25. Sep 12, 20:35

Teladi Profit wrote:Ich frage mich, ob ich noch Antworten auf meine anderen Geschichten bekomme ...
Wahrscheinlich aber eher nicht ...
Schade ...
Hmm, viel Zeit habe ich jetzt zwar nicht mehr, aber ein Hinweis zu dieser Geschichte: Das ist keine Fabel... :roll:

Teladi Profit
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Post by Teladi Profit » Tue, 25. Sep 12, 20:39

Naja, eigentlich war es eine Studiumsaufgabe eine Fabel ("Der Hamster und die Ameise") neu zu schreiben. Das ist dabei rausgekommen. :roll:
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Boro Pi
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Mühe

Post by Boro Pi » Wed, 26. Sep 12, 09:07

Studium? Klingt mehr nach VHS.

Freilich wenn man eine richtige Fabel nimmt und verändert, kommt irgendetwas heraus, dass einen Bezug zur ursprünglichen Fabel hat. Dennoch ist dies keine Fabel. In einer Fabel treten Tiere mit menschlichen Eigenschaften auf, nicht Menschen mit Tiernamen. Außerdem reicht es nicht, die Moral am Ende pointiert festzuhalten, die ganze Fabel muss als Allegorie der Moral funktionieren. Das sehe ich hier nicht. Die Gier und der Fall des (Herrn) Hamsters sind kaum Gegenstand der tatsächlichen Handlung. Fast zwei Drittel des Textes drehen sich nicht darum, sondern nur um die Feindschaft zwischen Hamsters und Ants, die für die Moral keine wesentliche Rolle spielt und nebenbei in der Vorlage nicht enthalten ist.

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Re: Mühe

Post by 4of25[FUP] » Wed, 26. Sep 12, 16:10

Boro Pi wrote:Studium? Klingt mehr nach VHS.

Freilich wenn man eine richtige Fabel nimmt und verändert, kommt irgendetwas heraus, dass einen Bezug zur ursprünglichen Fabel hat. Dennoch ist dies keine Fabel. In einer Fabel treten Tiere mit menschlichen Eigenschaften auf, nicht Menschen mit Tiernamen. Außerdem reicht es nicht, die Moral am Ende pointiert festzuhalten, die ganze Fabel muss als Allegorie der Moral funktionieren. Das sehe ich hier nicht. Die Gier und der Fall des (Herrn) Hamsters sind kaum Gegenstand der tatsächlichen Handlung. Fast zwei Drittel des Textes drehen sich nicht darum, sondern nur um die Feindschaft zwischen Hamsters und Ants, die für die Moral keine wesentliche Rolle spielt und nebenbei in der Vorlage nicht enthalten ist.
Aber, aber Herr Borone...

... so garstig heute... :wink: :D
Kreuzzug der Ratten, Götterdämmerung Teil 1-4, Die unglaublichen Abenteuer des Antihelden Ray Bangs, Die mirakulösen Handelsfahrten des intergalaktischen Kleinkrämers Otto Schmitz-Barmen http://x2p.guennies-helpsites.de/

Und kein Zustand ist perf
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Post by Und kein Zustand ist perf » Tue, 2. Oct 12, 16:33

Die Pointe ist mir zu gehämmert. Der Leser wird zum Schluss mit der Nase in den Pudding namens "Du sollst bescheiden leben." gedrückt. Eine Geschichte, die für sich selbst spricht, fände ich interessanter. So regt es auch nicht zum Nachdenken an.

Inwieweit sich Autorentum studieren lässt, ist wohl eine andere Frage ... man muss wohl schon ordentlich studere (lat. sich bemühen), aber ob es dafür einen formalen Rahmen geben kann?
ekt, also!

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Samuel Creshal
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Post by Samuel Creshal » Tue, 2. Oct 12, 22:25

@GEN-Nation: Wie viele Accounts willst du noch anlegen? :roll:

Und kein Zustand ist perf
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Post by Und kein Zustand ist perf » Tue, 2. Oct 12, 23:37

Wann hörst du auf deinen zu benutzen? :roll:
ekt, also!

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Enttarnung

Post by Boro Pi » Wed, 3. Oct 12, 09:21

Samuel Creshal wrote:@GEN-Nation: Wie viele Accounts willst du noch anlegen? :roll:
Genau das gleiche, dachte ich mir gestern auch...

Mist Creshal, Du kostet mich fünf Euro! Ich hatte gewettet, dass mich diese Anti-TP-Variante innerhalb der nächsten zwei Wochen kontaktiert... :D

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Re: Enttarnung

Post by Samuel Creshal » Wed, 3. Oct 12, 10:25

Boro Pi wrote:Mist Creshal, Du kostet mich fünf Euro!
Tja, auf manche Sachen sollte man besser nicht wetten. :P

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