Ich schicke voraus, dass ich seit mehreren Monaten kein X4 mehr spiele, weil mir die Designentscheidung von Egosoft, das Ausbilden eigener guter (Handels-)Piloten zu unterbinden bzw. derart von einer bestimmten Spielweise abhängig zu machen, den Spielspass verdorben hat (in Kombination mit den in einem inzwischen weit zurückliegenden Patch vorgenommenen Änderungen, wo der Einsatzradius der von Stationsmanagern befehligten Flotten stark eingeschränkt wurde). Das hat mit den Thread direkt nichts zu tun, soll aber zeigen, dass auch "Veteranen" mit ihrer Geduld mal am Ende sein können.
Nun zum eigentlichen Thread: Wir sehen hier zwei Konzepte fürs X4-Spielen. Blackwolf bringt seine Erwartungshaltung so auf den Punkt:
Blackwolf wrote:Wenn ich JEDEN Angriff selber machen muss und alle 10 Sekunden eingreifen muss, dann ist die Flottenfunktion sinnlos, weshalb gibt es die dann? Wenn man solche Funktionen bereitstellt, dann sollten sie auch funktionieren, und zwar so wie es erwartet wird. Wenn ich mit einer Rasse Krieg habe, dann habe ich x Flotten in x Systemen, wie soll man das managen? Soll ich alle 5 Sekunden Pause machen, alles kontrollieren, neue Befehle geben usw? Das ist dann kein Spiel mehr, das ist arbeit und nervtötend.
Ich lasse mich jetzt nicht aus über die Dichotomie im Satz "wenn
man solche Funktionen bereit stellt, sollten sie so funktionieren, wie
es erwartet wird". Wir wissen ja, wie es gemeint ist. In meinem Spielverständnis gehören solche Diskrepanzen zwischen den vorhandenen Funktionen und ihrem Funktionieren im Spiel zum Challenge, den das Spiel zu einem nicht geringen Anteil darstellt. Anders gesagt: Als Spieler bin ich bereit, mich darauf einzulassen, dass Vieles eben nicht 'auf Knopfdruck' funktioniert. Ich kann aber mit den vorhandenen Mitteln nach einem Weg suchen, das sich stellende Problem im Spiel zu lösen. Das ist einerseits THINK und andererseits "Kreativität".
Damit will ich nicht gesagt haben, dass dieser Ansatz 'besser' wäre als der Ansatz von Blackwolf. Aber die unterschiedlichen Herangehensweisen und Erwartungshaltungen kollidieren dann, wenn sie - wie im diesem Thread - bei Spielern des "andern Ansatzes" gewissermassen als Beleidigungen ankommen. Wie hier geschehen.
Das ist schade und bringt ja beidseits eigentlich nichts.
Ich kann keine "Lösung" für das von Blackwolf beschriebene Problem beisteuern, ich kenne den "Knopf" also auch nicht. Aber ich kenne das von ihm beschriebene Problem [auch]. Bei
meiner Lösungssuche - und damit kommen wir natürlich auf die Ebene des Workaround - habe ich gemerkt, dass das Steuern von "Unterflotten" (Teilflotten; Flottenverbänden - wie auch immer) anders funktioniert, wenn man eine solche Untergruppe in der Schiffsübersicht auswählt statt mit Rahmenaufziehen auf der Karte. Jäger werden beispielsweise nicht abdocken und nur blöd herumfliegen, sondern bleiben im Hangar. ***
Das erleichtert - und damit zu einem entscheidenden Punkt in meiner Spielsweise - dem "Feldherrn" das Management der Flotte. Er kann einem Teil seiner Angriffstruppen konkrete Befehle erteilen und einer andern Gruppe blitzartig einen andern Befehl. Teilflotten können also nach einer Angriffswelle zum Aufladen der Schilde einen taktischen Rückzug befohlen erhalten, dafür greift eine andere Teilflotte an etc.
Die blumige Schilderung soll unterstreichen, dass aus meiner Sicht ein gewisses Mass an Mikromanagement für eine grosse Schlacht im Universum plausibel und zumutbar ist. Wenn man's dann mal raus hat, ist es nicht mehr Arbeit, sondern macht auch Spass!
Aber eben, mir hat's an anderer Stelle 'abgelöscht'
*** Das ist der Grund, warum ich meine Schiffe immer mit Zahlen zu Beginn des Namens umbenenne: So lassen sich Schiffe blitzartig auf der Schiffsliste auswählen.